Im Garten des Hotel Traube versammelten sich auf Einladung der Bezirksgruppe Bludenz die JungjägerInnen und neu ausgebildeten Jagdschutzorgane des Bezirkes Bludenz.
31 neue Jungjäger
In dreißig Kursabenden, Exkursionen bzw. in einem intensiven Blockkurs, wurde die interessante Materie rund um Schalen-, Raub- und Federwild, Wildtiergesundheit, Jagdhundewesen, Forst- und Landwirtschaft, Naturschutz sowie Waffenkunde und Jagdgesetz gepaukt. Alle 31 JungjägerInnen, die erfolgreich die kommissionäre Jagdprüfung abgelegt haben, wurden zur Übergabe der Jägerbriefe in den im jagdlich traditionell gestalteten Garten geladen. Umrahmt von den stimmungsvollen Klängen der Jagdhornbläsergruppe Bludenz übergab Bezirksjägermeister ROJ Manfred Vonbank mit den Hegeobmännern des Bezirkes die Jägerbriefe.
In seiner Rede erinnerte Manfred Vonbank die JungjägerInnen, dass Jagd mehr als das Erlegen ist – sie bedeutet Verantwortung für unser Wild und ihren Lebensraum. Nicht Trophäenkult, sondern das Tierwohl sollen im Zentrum von Entscheidungen stehen – dabei verwies er auch auf den notwendigen Hegeabschuss der Gamsgeiß mit ihrem Kitz in der aufgelegten Strecke.
Die Teilnahme des Bezirksvorstandes und den Hegeobmännern zeigten die Bedeutung der Veranstaltung und gab den JungjägerInnen die Möglichkeit beim anschließenden Schüsseltrieb Kontakte für die jagdliche Zukunft zu knüpfen.
Er ließ nicht unerwähnt, dass gerade heute die Jagd eine starke Vertretung nach außen braucht. Er legte daher jedem Teilnehmer nahe, wie wichtig es ist, Mitglied in der Vorarlberger Jägerschaft zu werden.
... der Jägerschlag
JungjägerInnen, die bereits einen Schalenwildabschuss getätigt haben, wurden anschließend, der Tradition entsprechend, mit dem Hirschfänger zum/zur JägerIn geschlagen. Der Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft Gernot Heigl führte sie würdevoll mit folgenden Worten durch:
Der erste Schlag soll dich zum Jäger weihen. Der zweite Schlag soll dir die Kraft verleihen, zu üben stets das Rechte. Der dritte Schlag soll dich verpflichten, nie auf die Jägerehre zu verzichten.
... Hubertus Spruch
Nach der Zeremonie erinnert er alle noch an ihre Verpflichtungen als JägerIn mit Hubertus Spruch:
Das ist des Jägers Ehrenschild, dass er beschützt und hegt sein Wild. Weidmännisch jagt, wie sich´s gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt.“
Drei neue Jagdschutzorgane
Nach einer intensiven zweijährigen Ausbildung, einer umfangreichen Recherchearbeit aus dem Ausbildungsrevier und einer schriftlichen, mündlichen und praktischen Prüfung, konnten an diesem Abend die Jagdschutzbriefe an die drei erfolgreichen Absolventen aus dem Bezirk Bludenz übergeben werden. Manfred Vonbank hob die Intensität, den Umfang der Ausbildung und die hohen Anforderungen bei der Prüfung hervor – sie wird zu Recht als „Grüne Matura“ bezeichnet.
Als Neben- und Hauptberufliche JSO werden sie mir ihren Kollegen, neben allen heute sehr umfangreichen Tätigkeiten in den Revieren, auch mithelfen, JungjägerInnen bei ihrem Weg von der Theorie in die jagdliche Praxis zu begleiten.
Gratulation
So konnten zahlreiche neue Jungjäger und die neuen Jagdschutzorgane mit dem traditionellen „Bruch“ ausgezeichnet werden. Nach stimmungsvollen Klängen der Jagdhornbläser und der Ehrerbietung vor der gelegten Strecke durften die geladenen Jagdfreunde auf ihre erbrachte Leistung anstoßen und neue Bekanntschaften schließen. Ein perfekt arrangiertes Wildbuffet war der krönende Abschluss der sinnlichen Feier in geselliger jagdlicher Runde.
Allen ein kräftigesWeidmannsheil und alles Gute für ihre jagdliche Laufbahn.
Zum Nationalfeiertag zeichnete Landeshauptmann Markus Wallner verdiente Persönlichkeiten des Landes Vorarlberg mit dem Verdienstzeichen aus. So wurde auch BJM KR ROJ Manfred Vonbank, neben seinen Tätigkeiten für die Musik bei der HM Braz, auch für sein großes Engagement und seinen unermüdlichen Einsatz für eine nachhaltige und zukunftsträchtige Jagd das Große Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg verliehen.
Manfred prägt durch seine praktischen Erfahrungen als Berufsjäger, als Ausbildner und Prüfer in der Jägerschule und in vielen ehrenamtlichen Funktionen das Jagdwesen in Vorarlberg und konnte so auch, über das Ländle hinaus, positiven Einfluss auf die Entwicklung der Jagd nehmen. Seine Artikel und seine Reden auf den unterschiedlichsten Anlässen zeigen immer wieder, wieviel Herzblut er in eine gesunde artspezifische Entwicklung der Wildtiere, auch unter Berücksichtigung der Anforderungen des Forstes und des Naturschutzes, steckte. Dabei ist ihm wichtig die betroffenen Personen zusammen zu bringen, um verhärtete Fronten aufzulösen und mit Hilfe einer guten Kommunikation Probleme zu lösen. Er hat sich aber auch nie gescheut fehlerhafte Entwicklungen anzuprangern und fehlerhaftes Verhalten von Weidkameraden aufzuzeigen.
Kurzer jagdlicher Lebenslauf:
Beitritt zur Vorarlberger Jägerschaft im Jahre 1992
Hauptberufliches Jagdschutzorgan seit 2000
Obmann des Verbands Vorarlberger Jagdschutzorgane von 2001 bis 2022
Bezirksjägermeister-Stellvertreter Bludenz von 2008 bis 2014
Bezirksjägermeister Bludenz seit 2014
Hegeobmann der Hegegemeinschaft 2.2 – Klostertal
Obmann der Steinwildkolonie Arlberg-Valuga/Amlajur
Verleihung des Berufstitels „Revieroberjäger“ 2024
Ein paar Meilensteine seiner Arbeit:
Mitarbeit in versch. Fachgremien und Arbeitsgruppen (WWKS, naturverträglicher Wintersport, TBC, …)
TBC Bekämpfung im Klostertal als Hegeobmann
Gründung der Oberländer Jägertage (seit 18 Jahren): Einbindung der Grundeigentümer, wissenschaftliche Vorträge, „gmüatliches Zemma sie“, Einbindung von Schulen, …
Redakteur bei der österr. Berufsjägerzeitung
Aus- und Weiterbildner in der Jägerschule (Initiierung des Jagdkurses im Oberland)
Ausbildner und Prüfer für die neuen Jagdschutzorgane (Mitarbeit bei der neuen österreichweiten Ausbildung zum Berufsjäger)
Ein herzliches WMH für diese verdiente Auszeichnung von Seiten der Jägerschaft
Die Gamsblindheit (auch: Infektiöse Keratokonjunktivitis – IKK) ist eine hochansteckende Augenerkrankung, verursacht durch das Bakterium Mykoplasma conjunctivae. Es kommt zu einer Entzündung der Binde – und Hornhaut des Auges. Betroffen sind vor allem Gämsen, aber auch Steinwild. Je nach Verlauf führt sie zu einer vorübergehenden oder im schlimmsten Fall dauerhaften Erblindung durch Zerstörung des Auges. Die Erkrankung ist damit für die Tiere lebensbedrohlich.
Übertragen werden die Bakterien sowohl über direkten als auch indirekten Kontakt (zB Fliegen). Schafe, aber auch Ziegen können den Erreger ebenfalls tragen, wobei Schafe meist symptomlose Träger sind. Eine wechselseitige Infektion ist daher beim Zusammentreffen von Schafen mit Gams– sowie Steinwild möglich. Ein selbstständiges Ausheilen der Gamsblindheit ist möglich, erfordert jedoch unbedingt ausreichend Ruhe.
Eine Übertragung und folgende Infektion des Menschen nach Kontakt mit erkrankten Tieren ist möglich. Entsprechende Hygienemaßnahmen sind daher dringend empfohlen, wie die Verwendung von Handschuhen bzw. gründliches Händewaschen und Desinfizieren nach einem Kontakt.
Vier Stadien der Erkrankung
Stadium: Die Tiere zeigen vermehrten Tränenfluss, Lichtscheue und eine Rötung der Bindehäute.
Stadium: Eine deutliche Entzündung der Bindehaut und erste Trübungen der Hornhaut werden sichtbar. Das Tier zeigt bereits leicht unsicheres Verhalten.
Stadium: Starker Tränenfluss, gelbe Herde auf der Hornhaut und fortschreitende Trübung kennzeichnen eine ernsthafte Schädigung des Auges.
Stadium: Hornhautgeschwüre bis hin zum Austritt des Kammerwassers führen zur vollständigen Erblindung.
Aktuelle Situation
Krankheitszüge der Gamsblindheit treten in etwa alle zehn Jahre in den Gamspopulationen auf, aufgrund des Klimawandels zeichnen sich jedoch kürzer werdenden Intervalle ab. In Vorarlberg kam es zuletzt im Jagdjahr 2017/18 zu einem seuchenartigen Auftreten. Alleine bei der Veterinärbehörde in Bludenz wurden damals um die 100 Hegeabschüsse von Gamswild vorgelegt.
Nachdem in den vergangenen Jahren immer wieder einzelne Fälle auftraten kam es aktuell (November 2024) zu mehreren Fällen in den Gamswildräumen „Gamsfreiheit-Spullers“ und „Zitterklapfen“.
Maßnahmen und Meldepflicht
Da eine Behandlung der Wildtiere nicht möglich ist, ist absolute Ruhe für die Tiere erforderlich, um die Chance einer selbstständigen Ausheilung zu erhöhen, jegliche Störungen sind zu vermeiden.
Ein Hegeabschuss ist erst dann gerechtfertigt, wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist (Stadium 3 und 4).
Ein bloßes Verdachtsmoment reicht nicht aus, da sich infizierte Tiere in frühen Stadien bei nachlassendem Infektionsdruck erholen können.
Eine Meldung an den Hegeobmann sowie die Jagdnutzungsberechtigten der Nachbargebiete ist über das Jagdgesetz vorgegeben! Erlegte Tiere sind der Behörde (idR dem Amtstierarzt) vorzulegen.
Am vergangenen Wochenende fand bei strahlendem Herbstwetter die dritte Schweißprüfung mit Fährtenschuh (SPFS) im malerischen Tschagguns und Vandans statt. Der Austragungsort präsentierte sich in herbstlicher Pracht und schuf perfekte Bedingungen für die teilnehmenden Gespanne.
Alle Prüfungsteilnehmer konnten die anspruchsvollen Prüfungen erfolgreich meistern, was von der hervorragenden Vorbereitung und dem Engagement aller Beteiligten zeugt. Prüfungssieger wurde Bernd Saler mit seinem BGS-Rüden Bono vom Zelfnerblick, der eindrucksvoll seine Fähigkeiten unter Beweis stellte.
Ein besonderer Dank gilt dem Dachsbracken Klub, der mit Prüfungsleiter Werner Mattle und seinem Team eine rundum gelungene Veranstaltung auf die Beine stellte. Dank ihrer engagierten Organisation konnten die Teilnehmer und Zuschauer eine reibungslose und erfolgreiche Prüfung erleben.
Im Anschluss an die erfolgreiche Prüfung fand in „Jochums Garten“ der Landesjagdhundetag statt. Diese besondere Veranstaltung ehrte die Leistungen und das Engagement der Hundeführer und Jagdhunde.
In feierlichem Rahmen wurden Jagdhundeführerabzeichen an verdiente Teilnehmer überreicht. Eine besondere Auszeichnung ging dabei an Martin Schnetzer, der als „Meisterführer des Österreichischen Jagdgebrauchshundeverbandes (ÖJGV)“ gewürdigt wurde. Seine jahrelange Erfahrung und sein Einsatz in der Ausbildung von Jagdhunden wurden so in besonderer Weise anerkannt.
Der Landesjagdhundetag rundete das Wochenende gelungen ab und würdigte die engagierte Arbeit aller Jagdhundeführer.
Nachdem das Messer bereits aus eigener Hand geschmiedet wurde, soll auch die Schutzhülle aus Leder selbst gemacht werden. So trafen wir uns wieder für die Einführung in das Sattlerhandwerk in der alten Schmiede in Röthis.
Aus einem Stück Leder, Wasser, einigen Sattlerkenntnissen, Bienenwachs und der professionellen Anleitung von Johannes bekamen unsere Messer ihren notwendigen Schutz.
Der Weg …
Zuerst ein Stück Leder, das auf die Größe und die Form des Messers zugeschnitten ist. Das Messer wird mit Folie und Rollband gut eingepackt, damit es von der Feuchtigkeit und der Gerbsäure des Leders geschützt ist.
Nun wird das Leder in Wasser eingetaucht und mit kräftigem Strich mittels Reibknochen bzw. Reibholz an die Form des Messers angepasst.
Mit Hilfe eines Bohrers werden die kleinen Löcher für die Stiche mit den beiden Sattlernadeln und dem entsprechenden Zwirn vorbereitet. Johannes zeigt wie eine gut haltende Sattlernaht gemacht wird. Genauigkeit zeigt dann auch die Qualität der Naht.
Nun muss das überstehende Leder bei der Naht entfernt werden – vorsichtiges „Lederschnitzen“ ist angesagt. Die Poren und die Naht werden mit Bienenwachs, viel Kraft und hoher Reibungsintensität geschlossen.
Das Endergebnis:
Ein perfekter Schutz für das Jagdmesser und für die, die es auf der Jagd mit sich führen.
Danke dem Kursleiter für die tolle Einführung in das Sattlerhandwerk.
Am Donnerstag den 12. September fand im Feldkircher Wildpark die feierliche Verleihung der Jägerbriefe für den Bezirk Feldkirch für die Jungjäger statt. Trotz eines unerwarteten Kälteeinbruchs, der die Temperaturen deutlich sinken ließ, versammelten sich zahlreiche Gäste im Kiosk, um diesen besonderen Moment zu feiern. Das Wetter konnte niemanden davon abhalten, an der Veranstaltung teilzunehmen.
Einblick in die Bezirksgruppe
Die feierliche Übergabe begann mit einer herzlichen Begrüßung durch den Bezirksjägermeister Wolfgang Hofmann, der die Bedeutung der Jägerausbildung und die Verantwortung, die mit dem Jägerbrief einhergeht, betonte. Ebenfalls stellte er den Ausschuss der Bezirksgruppe Feldkirch vor. Anschließend wurden die Jungjäger einzeln aufgerufen und erhielten ihre Jägerbriefe unter dem Applaus der Anwesenden. Herzliche Gratulation und ein kräftiges Weidmannsheil.
Stimmungsvolles Rahmenprogramm
Die Jagdhornbläser, unter der Leitung des erfahrenen Hornmeisters Martin Weiss, begleiteten die Zeremonie musikalisch und trugen zur festlichen Stimmung bei. Nach der offiziellen Verleihung folgte ein geselliger Umtrunk, bei dem Wildspezialitäten vom Grill serviert wurden, die bei allen Gästen großen Anklang fanden. Ein herzlicher Dank gilt allen Mithelfenden der Bezirksgruppe, die zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben.
100m-Stand Großkaliber, Kipphase und Laufender Keiler:
MO 18:00 – 21:00 Uhr – nur Vereinsmitglieder (Jägerschaft und Schützengilde) MI 18:00 – 21:00 Uhr DO 18:00 – 21:00 Uhr (vornehmlich Halbautomaten) FR 18:00 – 21:00 Uhr SA 14:00 – 17:00 Uhr
Kleinkaliber (50m), Luftgewehr/Luftpistole (10m) und Pistolen Großkaliber (25m):
MO 18:00 – 21:00 Uhr – nur Vereinsmitglieder (Jägerschaft und Schützengilde) MI 18:00 – 21:00 Uhr FR 18:00 – 21:00 Uhr
Schiesskino: nach Vereinbarung mit der Schützengilde Lustenau (office@schuetzenhaus-rheintal.at)
zusätzliche SCHIESSZEITEN
Für Mitglieder der Vorarlberger Jägerschaft und Mitglieder der SG Lustenau besteht die Möglichkeit, eine Jahresnutzungsberechtigung zu erwerben. Dann besteht die Möglichkeit, an
Werktagen von 07:00 – 21:30 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 08:00 – 20:00 Uhr
Am 3. August luden Christine und Tobias Fischer, Pächter derr EJ Rubach und Althauserwies zu einem interessanten Vortrag über Rotwildmanagement und intelligente, tierethische Jagdstrategien pro Waldumbau in das Gemeindeamt von Schoppernau.
Zahlreiche Jäger aus dem ganzen Land sind der Einladung gefolgt und haben den Ausführungen des Berufsjägers und Försters Hubert Billiani aufmerksam zugehört.
Hubert Billiani kommt aus der Steiermark und hat dort 1987 die Ausbildung zum Förster und Berufsjäger gemacht. Auf Grund der Kombination Forst und Jagd bekam er eine Anstellung im oberbayrischen Revier (ca. 1.300 ha) Vorderriss bei Lenggries des Großherzogs von Luxemburg und betreut dies nun seit gut 35 Jahren.
Was wir alle wissen, bestätigte er in seinem Vortrag: Rotwild, ist diejenige Wildart, die am umfassendsten und aufwändigsten bewirtschaftet werden muss. Ohne ein nachhaltiges, ganzheitliches und über Jahrzehnte erprobtes und angepasstes Konzept können weder waldbauliche noch jagdwirtschaftliche Ziele erreicht werden.
In seinem Vortrag erklärte er sein Konzept, das viel Bekanntes nochmals deutlich in den Vordergrund rückte. Wohlwissend, dass die bei uns oftmals kleinen Revierstrukturen, zwischenmenschliche Amositäten und die einseitigen Schuldzuweisungen bei Wildschäden manches schwierig verwirklichen lassen, haben seine Ausführungen zum Denken angeregt, wie die nachfolgende rege Diskussion zeigte.
Ziel:
Ein gesunder Wald mit natürlicher Verjüngung in Koexistenz mit gesunden, tagaktiven Wildtieren, die in intakten Sozialastrukturen leben. Die dazu nötigen ineinandergreifenden Grundelemente sind:
An die Bedürfnisse angepasste Lebensraumgestaltung mit ausreichenden Äsungsflächen
Ruhe
Richtige und durchdachte Bejagungskonzepte
Fütterung
Lebensraumgestaltung:
Billiani nutzt alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten, um neue Äsungsflächen anzulegen, die sich über das gesamte Revier verteilen. Damit sorgt er für eine ausgewogene Raumnutzung des Rotwildes und reduziert „Hot Spots“ mit hoher Wildkonzentration. Alle Wiesen werden von ihm jährlich gemäht und gemulcht. (Foto: Hubert Billiani)
Zudem reaktivierte er frühere Almflächen und offene Bereiche durch Schwenden. Durch eine rotierende Beweidung durch Rinder entsteht immer wieder frische Äsung für das Rotwild und die Biodiversität steigt.
Ruhe:
Ruhe und eine stressfreie Umgebung sind Grundlage für die Rückkehr zu einem natürlichen und tagaktiven Verhalten. (Foto: Hubert Billiani) Hierzu gehört ein konsequenter Jagdverzicht auf den der Wildäsung vorbehaltenen Flächen. Jagddruck führt zu Stress und Stress wiederum verhindert, dass Wildtiere ihrem natürlichen Rhythmus nachgehen. Eine Naturverjüngung kann nur dann gelingen, wenn sich das Wild angstfrei bewegen kann und es bevorzugt, auf offenen Wiesen zu äsen anstatt im Wald zu stehen, um sich erst spät nach Einbruch der Dämmerung aus seinem sicheren Einstand heraus zu wagen.
Bejagungskonzept:
Wichtigste Komponente ist es, unnötige Ruhestörungen und Stresssituationen für das Wild zu vermeiden. Die Bejagung konzentriert sich daher auf einen möglichst kurzen Zeitraum vom Oktober bis Dezember. Davor sind die Äsungsflächen für Jagdliches absolut tabu. Im genannten Zeitraum wird vor allem der Kahlwildabschuss mittels Ansitz und Pirschjagd durchgeführt. Bei der Ansitzjagd wird größtenteils zu zweit angesessen und wann immer möglich Tier und Kalb als Doublette erlegt. Druckjagden gehören nicht zur Jagdstrategie. (Foto: Hubert Billiani)
Nach seiner Meinung werden die größten Fehler meistens nach dem Schuss gemacht:
Lautes unmittelbares Repetieren zeigt dem Wild woher der Schuss kam
Zu rasche Bergung verstärkt die Beunruhigung (beim hauptsächlich durchgeführten Morgenansitz eine Stunde warten)
Unter allen Umständen verhindern, dass das Wild den Menschen mit dem Schuss verbindet (z.B: Bergung mit dem Fahrzeug, …)
Seine Meinung zu technischen Hilfsmittel:
Der große Absatz an technischer Aus- und Aufrüstung wie Nachtsichtgeräte, Infrarotkameras, Zielfernrohre mit lichtstarker Optik oder Gewehre mit Weitschusskaliber ist meines Erachtens ein Ausdruck unserer Hilflosigkeit im Umgang mit dem unsichtbar gewordenen Wild. Seine Verhaltensänderung als Reaktion auf den steigenden Jagddruck erschwert eine effiziente Bejagung massiv und hat eine verhängnisvolle Abwärtsspirale zur Folge. Es wird versucht, mit moderner Technik der Unsichtbarkeit entgegenzuwirken und den ausbleibenden Jagderfolg durch die Eroberung der nächtlichen Ruhe- und Rückzugsräume des Wildes zu kompensieren. Dies entspricht dem Gegenteil von dem, was unser Ziel sein muss, nämlich dem Wild zu ermöglichen, seinem natürlichen Rhythmus zu folgen und seine ursprünglichen Bedürfnisse auszuleben.
Fütterung:
Sie ist für ihn ein Ort des Rückzugs und der Überwinterung. Dei Beschickung von Mitte Oktober bist Ende April erfolgt großzügig immer vormittags. Damit hat das Wild den ganzen Tag, um sich an der Fütterung aufzuhalten und genügend Nahrung aufzunehmen. Auch später dazu kommende Stücke müssen noch reichlich Nahrung vorfinden. Dieses Angebot „bindet“ das Rotwild an den Fütterungsstandort und macht die Fütterung zu einem funktionierenden Wildlenkungsinstrument, das dabei hilft, Schäden im Wald zu verhindern. Voraussetzung ist absolute Ruhe in einem entsprechenden Radius um die Fütterung. (Foto: Hubert Billiani)
Wald:
Bei der Übernahme des Reviers, war eine Naturverjüngung schlicht nicht vorhanden. Die Vertrautheit und Tagaktivität des Wildes sowie die Nutzung der gut verteilten Äsungsflächen haben dazu geführt, dass außer Lärchen nichts mehr gepflanzt wird. Der Naturverjüngungsgrad liegt bei 90%. Dazu gehört aber auch intensive Jungwuchspflege durch großzügiges Freischneiden und die Betreuung uder Äsungsflächen und die Beweidung der geschwendeten Flächen. (Kolbenhirsch in der Naturverjüngung, Foto: Hubert Billiani)
Das Österreichische Jägerschaftsschießen fand dieses Jahr turnusgemäß in Oberösterreich statt. Bei hochsommerlichem Wetter wurde in Viecht ein äußerst anspruchsvoller Jagdparcours ausgetragen. Dieser Tontaubenstand bot alles, was das Herz eines jeden Jägers und Schrotbewerbsteilnehmers begehrt.
Herausforderungen im Training
Bereits im Training stellten die Schützen aus den acht teilnehmenden Bundesländern – die Mannschaft aus dem Burgenland war in diesem Jahr leider nicht dabei – fest, wie schwierig und anspruchsvoll die dort geworfenen Tauben waren. Es sei vorweggenommen, dass der Wettbewerb am darauffolgenden Tag noch herausfordernder gestaltet wurde. Dies spiegelte sich auch in den Schrotergebnissen wider.
Die Vorarlberger Mannschaft
Die Vorarlberger Mannschaft bestand aus den Schützen Markus Amann, Gregor Deuring, Hubertus Deuring, Hubert Fenkart, Peter Tabernig und dem Mannschaftsführer Dr. Heinz Hagen.
Ergebnisse im Jagdparcours
Vorarlberg startete mit dem Schrotprogramm, konnte sich jedoch auf die verschärften Bedingungen des Jagdparcours und des Compact Sporting Parcours mit 5 Einzeltauben und 10 Doubletten nicht ausreichend einstellen. Mit einer Trefferquote von 55 % für das gesamte Team war kein Spitzenplatz zu erwarten. Unser jüngstes Mitglied, Gregor Deuring, war mit 30 von 50 getroffenen Tauben der treffsicherste Schütze, dicht gefolgt von den anderen Teammitgliedern. Am Ende reichte dieses Ergebnis für den 7. Platz, knapp vor Salzburg und nur geringfügig hinter Tirol.
Anspruchsvolles Niveau des Bewerbs
Die hohe Qualität des Bewerbs, die auf dem Niveau eines internationalen Grand Prix lag, überraschte auch die Spitzenschützen der traditionell starken Bundesländer Niederösterreich, Steiermark und Wien. Selbst Niederösterreich, der Gewinner der Schrotdisziplin, erzielte lediglich eine Trefferquote von 80 %, wodurch sich das Vorarlberger Ergebnis relativierte. Nur sechs Schützen erzielten mehr als 40 Treffer, wobei der Sieger „nur“ 43 Tauben traf. Ein solches Ergebnis hätte in anderen Jahren nicht für eine Platzierung unter den Top 10 gereicht.
Erfolg in den Kugeldisziplinen
In den Kugeldisziplinen konnte Vorarlberg jedoch überzeugen und erreichte den unerwarteten 3. Platz, was der Mannschaft die Bronzemedaille einbrachte. Heinz Hagen war hier der beste Einzelschütze der Vorarlberger und belegte mit 194 Ringen den 6. Platz.
Mannschaftsführerschießen
Das traditionell durchgeführte Mannschaftsführerschießen ging an die Steiermark (Daniel Promitzer). Heinz Hagen wurde Fünfter, erzielte jedoch in der Kugelwertung als Einziger die Höchstzahl von 100 Ringen. Auch in diesem Bewerb wird das Endergebnis stark vom Schrotergebnis beeinflusst.
Dank an die Vorarlberger Jägerschaft
Die Mannschaft möchte sich an dieser Stelle herzlich bei der Vorarlberger Jägerschaft dafür bedanken, dass sie jedes Jahr eine Mannschaft zu diesem schönen und interessanten jagdlichen Schießbewerb entsenden darf. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt das Beispiel Burgenland: Nachdem dort die öffentliche Hand „das Zepter übernommen hat“, werden auch grundlegende und zentrale Themen der Jagd – wie das jagdliche Schießen – in einer rein politischen Konstellation hinterfragt.
Jedes Jahr am zweiten Samstag im Oktober findet die Internationale Bartgeierzählung im gesamten Alpenbogen statt. Zum 19. Mal sind alle Interessierten aufgerufen, am 12. Oktober 2024 (Fokuszeit: 9 bis 15 Uhr, mindestens 10 bis 14 Uhr) eine Bergtour zu machen und nach Bartgeiern Ausschau zu halten.
An diesem Tag werden auch viele Beobachter in den Naturparken und Schutzgebieten Tirols sowie in Bayern im Rahmen des Interreg-Projekts “Aufbau eines grenzüberschreitenden Bartgeiermonitorings Bayern-Tirol (Interreg-Projekt Evs52)” auf dem Weg sein. Gemeinsam mit dem Nationalpark Hohe Tauern, der schon seit vielen Jahren für die Wiederansiedlung und das Monitoring von Bartgeiern in Österreich aktiv ist, wird dieser Zähltag in Österreich möglichst breit aufgestellt. Auch für Vorarlberg ist eine koordinierte Zählung geplant.
Besonders gute Chancen für Sichtungen bestehen etwa im hinteren Bregenzerwald, Lechquellengebirge, Montafon/Silvretta und Rätikon.
Wenn Sie als BartgeierbeobachterIn aktiv werden möchten:
Jeder der am 12. Oktober unterwegs ist, wird darum gebeten, während der Fokuszeit von 9.00 bis 15.00 Uhr sämtliche Beobachtungen von Bartgeiern zu dokumentieren. Idealerweise verbringt man dabei mehrere Stunden an einem guten Beobachtungspukt und notiert sich dann jede Beobachtung mit folgenden Informationen:
Wo genau (Seehöhe, Ortsbezeichnung oder Koordinaten)
wann und für welchen Zeitraum
junger oder adulter Bartgeier (siehe Poster)
Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, ob der Bartgeier eine Markierung (Stellen mit gebleichten Federn, Farbe vom Fußring, Sender) hat. Wenn möglich ergänzt man die Meldung um ein Bild.
Meldungen können direkt unter folgendem Link gemeldet werden: