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Vortrag – Rotwild sichtbar machen

Am 3. August luden Christine und Tobias Fischer, Pächter derr EJ Rubach und Althauserwies zu einem interessanten Vortrag über Rotwildmanagement und intelligente, tierethische Jagdstrategien pro Waldumbau in das Gemeindeamt von Schoppernau.

Zahlreiche Jäger aus dem ganzen Land sind der Einladung gefolgt und haben den Ausführungen des Berufsjägers und Försters Hubert Billiani aufmerksam zugehört. 

Hubert Billiani kommt aus der Steiermark und hat dort 1987 die Ausbildung zum Förster und Berufsjäger gemacht. Auf Grund der Kombination Forst und Jagd bekam er eine Anstellung im oberbayrischen Revier (ca. 1.300 ha) Vorderriss bei Lenggries des Großherzogs von Luxemburg und betreut dies nun seit gut 35 Jahren. 

Was wir alle wissen, bestätigte er in seinem Vortrag:
Rotwild, ist diejenige Wildart, die am umfassendsten und aufwändigsten bewirtschaftet werden muss. Ohne ein nachhaltiges, ganzheitliches und über Jahrzehnte erprobtes und angepasstes Konzept können weder waldbauliche noch jagdwirtschaftliche Ziele erreicht werden.

In seinem Vortrag erklärte er sein Konzept, das viel Bekanntes nochmals deutlich in den Vordergrund rückte.
Wohlwissend, dass die bei uns oftmals kleinen Revierstrukturen, zwischenmenschliche Amositäten und die einseitigen Schuldzuweisungen bei Wildschäden manches schwierig verwirklichen lassen, haben seine Ausführungen zum Denken angeregt, wie die nachfolgende rege Diskussion zeigte.

Ziel:

Ein gesunder Wald mit natürlicher Verjüngung in Koexistenz mit gesunden, tagaktiven Wildtieren, die in intakten Sozialastrukturen leben. Die dazu nötigen ineinandergreifenden Grundelemente sind:

  • An die Bedürfnisse angepasste Lebensraumgestaltung mit ausreichenden Äsungsflächen
  • Ruhe
  • Richtige und durchdachte Bejagungskonzepte
  • Fütterung
Lebensraumgestaltung:

Billiani nutzt alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten, um neue Äsungsflächen anzulegen, die sich über das gesamte Revier verteilen. Damit sorgt er für eine ausgewogene Raumnutzung des Rotwildes und reduziert „Hot Spots“ mit hoher Wildkonzentration. Alle Wiesen werden von ihm jährlich gemäht und gemulcht. (Foto: Hubert Billiani)

Zudem reaktivierte er frühere Almflächen und offene Bereiche durch Schwenden. Durch eine rotierende Beweidung durch Rinder entsteht immer wieder frische Äsung für das Rotwild und die Biodiversität steigt.

Ruhe:

Ruhe und eine stressfreie Umgebung sind Grundlage für die Rückkehr zu einem natürlichen und tagaktiven Verhalten. (Foto: Hubert Billiani)
Hierzu gehört ein konsequenter Jagdverzicht auf den der Wildäsung vorbehaltenen Flächen. Jagddruck führt zu Stress und Stress wiederum verhindert, dass Wildtiere ihrem natürlichen Rhythmus nachgehen. Eine Naturverjüngung kann nur dann gelingen, wenn sich das Wild angstfrei bewegen kann und es bevorzugt, auf offenen Wiesen zu äsen anstatt im Wald zu stehen, um sich erst spät nach Einbruch der Dämmerung aus seinem sicheren Einstand heraus zu wagen.

 Bejagungskonzept:

Wichtigste Komponente ist es, unnötige Ruhestörungen und Stresssituationen für das Wild zu vermeiden. Die Bejagung konzentriert sich daher auf einen möglichst kurzen Zeitraum vom Oktober bis Dezember. Davor sind die Äsungsflächen für Jagdliches absolut tabu. Im genannten Zeitraum wird vor allem der Kahlwildabschuss mittels Ansitz und Pirschjagd durchgeführt. Bei der Ansitzjagd wird größtenteils zu zweit angesessen und wann immer möglich Tier und Kalb als Doublette erlegt.  Druckjagden gehören nicht zur Jagdstrategie. (Foto: Hubert Billiani)

Nach seiner Meinung werden die größten Fehler meistens nach dem Schuss gemacht:

  • Lautes unmittelbares Repetieren zeigt dem Wild woher der Schuss kam
  • Zu rasche Bergung verstärkt die Beunruhigung (beim hauptsächlich durchgeführten Morgenansitz eine Stunde warten)
  • Unter allen Umständen verhindern, dass das Wild den Menschen mit dem Schuss verbindet (z.B: Bergung mit dem Fahrzeug, …)
 
Seine Meinung zu technischen Hilfsmittel:
Der große Absatz an technischer Aus- und Aufrüstung wie Nachtsichtgeräte, Infrarotkameras, Zielfernrohre mit lichtstarker Optik oder Gewehre mit Weitschusskaliber ist meines Erachtens ein Ausdruck unserer Hilflosigkeit im Umgang mit dem unsichtbar gewordenen Wild. Seine Verhaltensänderung als Reaktion auf den steigenden Jagddruck erschwert eine effiziente Bejagung massiv und hat eine verhängnisvolle Abwärtsspirale zur Folge. Es wird versucht, mit moderner Technik der Unsichtbarkeit entgegenzuwirken und den ausbleibenden Jagderfolg durch die Eroberung der nächtlichen Ruhe- und Rückzugsräume des Wildes zu kompensieren.
Dies entspricht dem Gegenteil von dem, was unser Ziel sein muss, nämlich dem Wild zu ermöglichen, seinem natürlichen Rhythmus zu folgen und seine ursprünglichen Bedürfnisse auszuleben.
 
Fütterung:

Sie ist für ihn ein Ort des Rückzugs und der Überwinterung. Dei Beschickung von Mitte Oktober bist Ende April erfolgt großzügig immer vormittags. Damit hat das Wild den ganzen Tag, um sich an der Fütterung aufzuhalten und genügend Nahrung aufzunehmen. Auch später dazu kommende Stücke müssen noch reichlich Nahrung vorfinden.
Dieses Angebot „bindet“ das Rotwild an den Fütterungsstandort und macht die Fütterung zu einem funktionierenden Wildlenkungsinstrument, das dabei hilft, Schäden im Wald zu verhindern. Voraussetzung ist absolute Ruhe in einem entsprechenden Radius um die Fütterung. (Foto: Hubert Billiani)

 

Wald:

Bei der Übernahme des Reviers, war eine Naturverjüngung schlicht nicht vorhanden. Die Vertrautheit und Tagaktivität des Wildes sowie die Nutzung der gut verteilten Äsungsflächen haben dazu geführt, dass außer Lärchen nichts mehr gepflanzt wird. Der Naturverjüngungsgrad liegt bei 90%. Dazu gehört aber auch intensive Jungwuchspflege durch großzügiges Freischneiden und die Betreuung uder Äsungsflächen und die Beweidung der geschwendeten Flächen. (Kolbenhirsch in der Naturverjüngung, Foto: Hubert Billiani) 

Österreichisches Jägerschaftsschießen 2024

Das Österreichische Jägerschaftsschießen fand dieses Jahr turnusgemäß in Oberösterreich statt. Bei hochsommerlichem Wetter wurde in Viecht ein äußerst anspruchsvoller Jagdparcours ausgetragen. Dieser Tontaubenstand bot alles, was das Herz eines jeden Jägers und Schrotbewerbsteilnehmers begehrt.

Herausforderungen im Training

Bereits im Training stellten die Schützen aus den acht teilnehmenden Bundesländern – die Mannschaft aus dem Burgenland war in diesem Jahr leider nicht dabei – fest, wie schwierig und anspruchsvoll die dort geworfenen Tauben waren. Es sei vorweggenommen, dass der Wettbewerb am darauffolgenden Tag noch herausfordernder gestaltet wurde. Dies spiegelte sich auch in den Schrotergebnissen wider.

Die Vorarlberger Mannschaft

Die Vorarlberger Mannschaft bestand aus den Schützen Markus Amann, Gregor Deuring, Hubertus Deuring, Hubert Fenkart, Peter Tabernig und dem Mannschaftsführer Dr. Heinz Hagen.

Ergebnisse im Jagdparcours

Vorarlberg startete mit dem Schrotprogramm, konnte sich jedoch auf die verschärften Bedingungen des Jagdparcours und des Compact Sporting Parcours mit 5 Einzeltauben und 10 Doubletten nicht ausreichend einstellen. Mit einer Trefferquote von 55 % für das gesamte Team war kein Spitzenplatz zu erwarten. Unser jüngstes Mitglied, Gregor Deuring, war mit 30 von 50 getroffenen Tauben der treffsicherste Schütze, dicht gefolgt von den anderen Teammitgliedern. Am Ende reichte dieses Ergebnis für den 7. Platz, knapp vor Salzburg und nur geringfügig hinter Tirol.

Anspruchsvolles Niveau des Bewerbs

Die hohe Qualität des Bewerbs, die auf dem Niveau eines internationalen Grand Prix lag, überraschte auch die Spitzenschützen der traditionell starken Bundesländer Niederösterreich, Steiermark und Wien. Selbst Niederösterreich, der Gewinner der Schrotdisziplin, erzielte lediglich eine Trefferquote von 80 %, wodurch sich das Vorarlberger Ergebnis relativierte. Nur sechs Schützen erzielten mehr als 40 Treffer, wobei der Sieger „nur“ 43 Tauben traf. Ein solches Ergebnis hätte in anderen Jahren nicht für eine Platzierung unter den Top 10 gereicht.

Erfolg in den Kugeldisziplinen

In den Kugeldisziplinen konnte Vorarlberg jedoch überzeugen und erreichte den unerwarteten 3. Platz, was der Mannschaft die Bronzemedaille einbrachte. Heinz Hagen war hier der beste Einzelschütze der Vorarlberger und belegte mit 194 Ringen den 6. Platz.

 

Mannschaftsführerschießen

Das traditionell durchgeführte Mannschaftsführerschießen ging an die Steiermark (Daniel Promitzer). Heinz Hagen wurde Fünfter, erzielte jedoch in der Kugelwertung als Einziger die Höchstzahl von 100 Ringen. Auch in diesem Bewerb wird das Endergebnis stark vom Schrotergebnis beeinflusst.

Dank an die Vorarlberger Jägerschaft

Die Mannschaft möchte sich an dieser Stelle herzlich bei der Vorarlberger Jägerschaft dafür bedanken, dass sie jedes Jahr eine Mannschaft zu diesem schönen und interessanten jagdlichen Schießbewerb entsenden darf. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt das Beispiel Burgenland: Nachdem dort die öffentliche Hand „das Zepter übernommen hat“, werden auch grundlegende und zentrale Themen der Jagd – wie das jagdliche Schießen – in einer rein politischen Konstellation hinterfragt.

Schützenheil und Weidmannsdank!

Dr. Heinz Hagen

Landesschiessreferent

Internationaler Bartgeierzähltag

Jedes Jahr am zweiten Samstag im Oktober findet die Internationale Bartgeierzählung im gesamten Alpenbogen statt. Zum 19. Mal sind alle Interessierten aufgerufen, am 12. Oktober 2024 (Fokuszeit: 9 bis 15 Uhr, mindestens 10 bis 14 Uhr) eine Bergtour zu machen und nach Bartgeiern Ausschau zu halten.

An diesem Tag werden auch viele Beobachter in den Naturparken und Schutzgebieten Tirols sowie in Bayern im Rahmen des Interreg-Projekts “Aufbau eines grenzüberschreitenden Bartgeiermonitorings Bayern-Tirol (Interreg-Projekt Evs52)” auf dem Weg sein. Gemeinsam mit dem Nationalpark Hohe Tauern, der schon seit vielen Jahren für die Wiederansiedlung und das Monitoring von Bartgeiern in Österreich aktiv ist, wird dieser Zähltag in Österreich möglichst breit aufgestellt. Auch für Vorarlberg ist eine koordinierte Zählung geplant.

Besonders gute Chancen für Sichtungen bestehen etwa im hinteren Bregenzerwald, Lechquellengebirge, Montafon/Silvretta und Rätikon.

Wenn Sie als BartgeierbeobachterIn aktiv werden möchten:

Jeder der am 12. Oktober unterwegs ist, wird darum gebeten, während der Fokuszeit von 9.00 bis 15.00 Uhr sämtliche Beobachtungen von Bartgeiern zu dokumentieren.  Idealerweise verbringt man dabei mehrere Stunden an einem guten Beobachtungspukt und notiert sich dann jede Beobachtung mit folgenden Informationen:

  • Wo genau (Seehöhe, Ortsbezeichnung oder Koordinaten)
  • wann und für welchen Zeitraum
  • junger oder adulter Bartgeier (siehe Poster)

Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, ob der Bartgeier eine Markierung (Stellen mit gebleichten Federn, Farbe vom Fußring, Sender) hat. Wenn möglich ergänzt man die Meldung um ein Bild.

Meldungen können direkt unter folgendem Link gemeldet werden:

https://www.bartgeier.ch/beobachtung/melden

 

Edelsteinpirsch

Im Rahmen der bevorstehenden Landeshubertusfeier am 19. Oktober 2024, die in diesem Jahr im Seehotel am Kaiserstrand in Lochau stattfindet, lädt die Bezirksgruppe Bregenz, vertreten durch das OK für die Landeshubertusfeier 2024 und unter der Patronanz von Huber Juwelier Bregenz herzlich dazu ein, an unserem exklusiven Schmuckdesignwettbewerb „Edelsteinpirsch“ teilzunehmen. Ein Höhepunkt des Abends ist die Prämierung des schönsten Schmuckdesigns.

Neue Wege, gepaart mit Exklusivität im Einklang mit Passion und Leidenschaft zur Jagd.

Lassen Sie sich von der reichen Tradition der Jagd inspirieren und entwerfen Sie ein einzigartiges Schmuckstück, das den Geist der Jagd in Motivik, Symbolik oder Farbgebung einfängt. Ob ein eleganter Ring, eine anmutige Halskette oder ein Paar raffinierter Manschettenknöpfe – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Hauptgewinn ist die Fertigung des Siegesentwurfes als exklusives Schmuckstück von Huber Juwelier in Bregenz.

Bitte senden Sie Ihren handgezeichneten oder digital erstellten Entwurf zusammen mit dem ausgefüllten Formular bis spätestens 10. Oktober 2024 an christof.ritter@huber-juwelier.at oder per Post an Huber Juwelier Bregenz, Kirchstraße 1, 6900 Bregenz.
Wir freuen uns auf Ihre kreativen und innovativen Entwürfe.

Öberle Jagdschießen 2024

Am 27. Juli trafen sich bereits zum 20. Mal die Schützinnen und Schützen des Auer Jägerstammtisches zum Öberle Jagdschießen am Fuße der Kanisfluh. Bei herrlichem Wetter wurde der Jagdparcours aufgebaut, so dass pünktlich um 14 Uhr der Schießwettbewerb beginnen konnte.

 

Mit insgesamt 34 Teilnehmern:innen wurden in diesem Jahr auch einige Gästeschützen:innen begrüßt.

 

Den Gesamtsieg sicherte sich Bernhard Moosbrugger (Au) vor Pirmin Moosbrugger (Au) und Hermann Albrecht (Au). Diese Reihenfolge ergibt sich auch beim Ergebnis der Herren. Bei den Damen ging der diesjährige Sieg an Verena Kohler (Au) vor Petra Kuntzer (Au) und Kathrin Dietrich (Schoppernau). Die Gästeklasse entschied Günther Sutterlüty (Egg) für sich. Auf den Plätzen folgten Jonas Greber (Egg) vor Isabella Deuring (Au). Die von Bernhard Moosbrugger gestalteten Trophäen wurden durch Hermann Rüf und Helmut Beer überreicht. Alle Schützen:innen des Auer Stammtisches konnten sich in traditioneller Manier ein Geschenk vom reich bestückten Gabentisch aussuchen.

 

Die vom Vorjahressieger Bernhard Moosbrugger gestiftete Ehrenscheibe wurde an den stolzen Sieger Pirmin Moosbrugger überreicht, der sie voller Freude entgegennahm.

Das Öberle Jagdschießen fand bei einem leckeren Abendessen und geselligem Beisammensein im Alpengasthaus Edelweiß am Öberle einen gemütlichen Ausklang.

Herzlicher Dank gilt den Grundbesitzern Willi und Stefan Kohler mit Familien, Hermann und Josef Rüf, dem Team des Edelweiß am Öberle, sowie allen an der unfallfreien Durchführung beteiligten Helfern:innen.

 

Bis zum nächsten Jahr verbleiben wir mit einem Weidmannsheil!

Kursbericht – Messer schmieden

Das Jagdmesser ist ein grundlegendes Werkzeug für jeden Jäger – dementsprechend hoch sind die Anforderungen. Etwas Besonderes wird es, wenn es auch noch selbst, unter Anleitung eines kundigen Schmieds, hergestellt werden kann. Das Ergebnis ist neben einem hervorragenden Jagdmesser, auch das Gefühl etwas Einzigartiges für sich geschaffen zu haben. 

Die Grundmaterialien:

  • ein Stück Federstahl (Klinge, Erl)
  • zwei Messingstücke (Fingerschutz, Abschluss)
  • zwei Lederstücke (Zwischenglied)
  • ein Stück Holz einer alten Zwetschke vom Schlossberg
  • ein Stück Horn vom Berghirsch

Der Weg …

Begrüßung und Einkleidung durch Johannes und Ingo Neumayer in der alten Schmiede der ehemaligen Kieber Metallwerke in Röthis https://www.steel-soul.com 

Anschließend erfolgt die Entscheidung zur Form, die Auswahl des Rohling, die maschinelle Unterstützung beim Erl und dann schmieden, bis der Rohling passt.

Es folgt schleifen, schleifen, schleifen – bis der fertige Rohling gehärtet werden kann – kirschrot im Ölbad

… Härte prüfen mit der Prüffeile – und schon sind wir bei den Griffen – Fingerschutz und Abschluss aus Messing, Leder als Zwischenlagen, Zwetschkenholz vom Schlossberg und Geweihstück vom Berghirsch …

… kleben des Griffs, wieder schleifen und ausarbeiten der Fingermulde – dann schärfen (dafür gibt es einen eigenen Kurs)

Das Endergebnis:

Ein Jagdmesser – Werkzeug, ständiger Begleiter auf Pirsch und auf der Jagdhütte, etwas Bleibendes. Die Herstellung einer passenden Lederscheide kann in einem weiteren Kurs erfolgen.

Danke den Kursleitern für das besondere Erlebnis.

Noch ein paar Eindrücke….

Exkursion der Vlbg. Jagdschutzorgane

Die ständige Fort- und Weiterbildung seiner Mitglieder sind für den Vorarlberger Jagdschutzverband wesentliche Grundlage, um auf zukünftige Anforderungen vorbereitet zu sein. Der interne Erfahrungsaustausch, das gemeinschaftliche „Zemma Sie“ und das gegenseitige Kennenlernen hat dabei fast denselben Stellenwert.

Um das zu erreichen, hat der Verband heuer eine zweitägige Exkursion nach Oberösterreich ausgeschrieben mit doch recht unterschiedlichen Exkursionszielen ausgewählt – den Nationalpark Kalkalpen und den Jagd- und Forstbetrieb des Herzogs von Württemberg.

Am 02.07.24 starten so früh am Morgen 45 interessierte Jagdschutzorgane mit der Fa. Felder Reisen Richtung Molln.

Nationalpark Kalkalpen

Er ist der bedeutendste Waldnationalpark im Alpenraum und umfasst das Reichraminger Hintergebirge und das Sengsengebirge im Südosten von Oberösterreich. Unter dem Slogan: „Wildnis spüren. Vielfalt erleben“ schützt er Österreichs größte zusammenhängende Waldwildnis.
Indem seit seiner Gründung menschliche Nutzungen aufgegeben, Infrastrukturrückgebaut und Hindernisse für den freien Ablauf natürlicher Prozesse beseitigt wurden, verbesserten sich die Zukunftsaussichten hochrangiger Schutzgüter in der 16.000 Hektar großen und eingriffsfreien Naturzone enorm. Seit 2004 ist er Europaschutzgebiet nach der FFH- und Vogelschutzrichtlinie und seit 2017 sind 250 ha Buchenwald UNESCO Weltnaturerbe

Karte

Die rechtliche Grundlage bildet das OÖ Nationalparkgesetz vom 05.12.1996 zur Errichtung und den Betrieb des Nationalparks „OÖ Kalkalpen“. Ein Managementplan dokumentiert die Erfahrungen und Erkenntnisse, die die Nationalpark Gesellschaft seit der Eröffnung des Nationalpark Kalkalpen im Jahr 1997 gesammelt hat und verbindet sie mit den Konzepten, Plänen und Expertisen der einzelnen Sachgebiete, um damit konkrete Ziele und Maßnahmen zu definieren, um:

  • den Schutz der dynamischen Wildnis, artenreicher Lebensräume und naturnaher Kulturlandschaften zu gewährleisten,
  • die Erforschung und Dokumentation der Entwicklung dieses Naturraumes zu betreiben und
  • der Öffentlichkeit und den Besucherinnen und Besuchern durch Bildung, Informationen und Naturerlebnisse mehr Verständnis über die Zusammenhänge und Respekt im Umgang mit der Natur zu vermitteln.

Einzigartig ist, dass die Naturzone eine managementfreier Bereich darstellt. Es gibt keine Borkenkäfermanagement und kaum jagdliche Eingriffe. Dies erfolgt nur in den Randbereichen zur Vermeidung von allfälligen Beeinträchtigungen der, an den Nationalpark angrenzenden, Flächen. 

Durch die klaren Grenzen und die Bewahrungszonen am Rande, mit den notwendigen Eingriffen, wurde vor allem im Kernbereich ein geschlossenes Ökosystem geschaffen, das für die Forschung und das Naturerlebnis einzigartig ist. Ein Übertragen auf unsere Reviere ist daher nur eingeschränkt möglich – auch wenn breites Wissen immer hilft. 

Ein herzlicher Weidmanns Dank gebührt den beiden Führer durch den Park,  DI Christian Fuxjäger und Nationalpark Ranger Michael Buchebner.

Weiterführende Informationen auf der Webseite des Nationalparks

Herzog von Württemberg - Forst- und Jagdbetrieb

Begründet wurde der Betrieb 1875 von Philipp Herzog von Württemberg, der mit der Schwester von Kaiser Franz Josef Erzherzogin Maria Theresia von Österreich verheiratet war. Er ist der Stammvater des heutigen Hauses Württemberg. Der Sitz des heutigen Herzog Wilhelm ist Schloss Altshausen. Der Betrieb selbst gehört zur Hofkammer des Hauses Württemberg mit Sitz in Friedrichshafen.

 

Begrüßung und Einführung durch den Leiter des Betriebes DI Klaus Schachenhofer, seinen Berufsjäger und dem Obmann des Oberösterreichischen Berufsjägerverbandes Wildmeister Helmut Neubacher.

Geschichtliches

Begründet wurde der Betrieb 1875 von Philipp Herzog von Württemberg, der mit der Schwester von Kaiser Franz Josef Erzherzogin Maria Theresia von Österreich verheiratet war. Er ist der Stammvater des heutigen Hauses Württemberg. Der Sitz des heutigen Herzog Wilhelm ist Schloss Altshausen. Der Betrieb selbst gehört zur Hofkammer des Hauses Württemberg mit Sitz in Friedrichshafen.

Daten zum Betrieb

Der Forstbetrieb liegt im Tal der Krummen Steyer und gliedert sich in zwei Revierteile – Großer Priel und Hinterberg. Die Höhen lage erstreckt sich von 605 m (Schiederweiher) bis auf 2.515 m (Großer Priel). Die südliche Grenze ist die Landesgrenze zur Steiermark. Der Besitz umfasst eine Gesamtfläche von ca. 4.200 ha, wobei noch zusätzlich ca. 2.500 ha von den Bundesforsten und 1.000 ha von der Stiftung Eulenberg angepachtet sind. Somit werden gut 7.600 ha jagdlich bewirtschaftet.

Für das Haus Württemberg ist der Besitz in erster Linie Jagdrevier – die Erträge aus der Forstwirtschaft auf Grund der topographischen Lage überschaubar.

Jagdbetrieb

Der Jagdbetrieb in Hinterstoder zeichnet sich durch seine große Artenvielfalt aus. Neben Rot-, Gams- und Rehwild findet sich auch Auer-, Birk- und Haselhuhn, Schnepfen, Enten sowie sämtliches Raubwild wie Fuchs, Dachs, Marder und Iltis. Im Revier horsten ein bis zwei Adlerpaare. Seit einigen Jahren ist das Schwarzwild auch als Wechselwild vorhanden. Einzelne Groß-Prädatoren wie Bär, Luchs und Wolf kommen vor.

Betreut werden sieben frei Rot- und zehn Rehwildfütterungen, wobei das Heu auf den Wiesenflächen selbst erwirtschaftet wird.

Laut behördlichen Abschussplan sind insgesamt ca. 240 Stück Schalenwild zu entnehmen (120 Rotwild, 60 Gamswild, 60 Rehwild) und werden größtenteils von den Professionisten erlegt. Die Verwertung des Wildbrets erfolgt seit 2011 im eigenen Wildbe- und -verarbeitungsbetrieb.

Eindrücklich zeigte DI Klaus Schachenhofer an mehreren Beispielen auf, welche Vorteile entstehen, wenn Forst und Jagd eng zusammen arbeiten – Wald und Wild als gleichberechtigt behandelt werden.

Aber er zeigte auch auf, wie sich Prämierungen, wie beim Schiederweiher (Schiederweiher – gewann 2018 9 Plätze – 9 Schätze) bzw. die Corona-Pandemie und die damit verbundene vermehrte Freizeitnutzung des Gebietes, Auswirkungen auf das Gesamtgefüge haben. 

Windmühlenhaft kämpft er mit den Wander- und Freizeit App-Herstellern, um die veröffentlichten nicht offiziell freigegebenen Touren wieder zu löschen.
Es zeigt sich, dass nur durch gemeinsame Ziele, die über den Interessen jedes Einzelnen stehen, unsere herrliche Natur für unsere Nachkommen erhalten wird.

Dank

Dank gebührt dem Vorstand des Verbandes der Vorarlberger Jagdschutzorgane und seinem Obmann RJ Manuel Nardin für die inhaltlich gut gewählte und bestens organisierte Exkursion.

Ein paar eindrückliche Bilder von der Exkursion:

1. Innovationspreis der Vlbg. Jagdschutzorgane

Im letzten Jahr hat der Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane einen Preis für die besten Hegemaßnahmen bzw. Hegeprojekte in den Revieren Vorarlbergs ausgeschrieben, umso auf die Leistungen der JägerInnen im Sinne eines aktiven Naturschutzes aufmerksam zu machen – zu zeigen was alles, oft auch im Stillen, geleistet wird.

Mit diesem Preis werden Jagdschutzorgane, die mit ihrem besonderen Engagement oder einem innovativen Projekt eigenständig oder in Zusammenarbeit mit ihren Arbeitgebern, Grundbesitzern, Interessensgruppen, Behördenvertretern etc. zur Erhaltung und Sicherung von Wildlebensräumen beitragen, ausgezeichnet.

Die jury


Die eingereichten Projekte

Eingereicht wurden insgesamt sieben Projekte, die von der Jury intensiv diskutiert wurden. Die Entscheidung war sehr schwierig, da jedes dieser Projekte gezeigt hat, wie intensiv sich die Jagd mit der Natur auseinandersetzt und um Verbesserungen bemüht ist – jedes hätte einen Preis verdient.

Eine Entscheidung musste getroffen werden und so wurde das Projekt Neuausrichtung einer Genossenschaftsjagd zum Sieger gekürt.

Ein großer Dank gebührt der IllwerkeVkw, die den Preis gesponsert haben. Die Übergabe erfolgte durch Markus Burtscher.