News

Oberländer Jägertage

Die 17. Oberländer Jägertage führten viele Besucher in die Walserhalle nach Raggal.

An vier Tagen wurden die Wildtiere des Waldes in der Walserhalle in den Mittelpunkt gestellt. Mit „Natur sehen, hören, schmecken, fühlen und riechen“ bot die Vorarlberger Jägerschaft vergangenen Wochenende eine breite Palette an Angeboten und Schulführungen. Der Wildlebensraum wird oft als „zweite Haut der Wildtiere“ bezeichnet. Aus diesem Grund wurde bei den Oberländer Jägertagen besonders auf die Entwicklung dieser Lebensräume, insbesondere durch den Einfluss der verschiedenen Nutzer Bezug genommen. Der Donnerstagnachmittag stand im Zeichen der Anlieferung und Bewertung der Trophäen. Von Freitag bis Sonntag war die Walserhalle für Jäger und Jagdinteressierte geöffnet. Die Hegeschau der Bezirksgruppe Bludenz wurde an allen Tagen von sehr vielen Interessierten besucht. Den Anfang machten Schulklassen des Bezirkes, die professionell von Jägern durch die Ausstellung geführt wurden.

 

 

 

Lebensraum Wald

Dabei erfuhren sie Interessantes über den Lebensraum Wald und dessen Wildtiere. „Die Ausstellung dient der öffentlichen Begutachtung der Jagdwirtschaft“, so Bezirksjägermeister Manfred Vonbank. Es wurden nicht nur die Trophäen der erlegten Tiere zur Schau gestellt, sondern sämtliche Wildabschüsse aus dem vergangenen Jagdjahr fachlich analysiert, interpretiert, diskutiert und verständlich aufbereitet. Beinahe zu klein wurde die Walserhalle beim Vorarlberger Grundeigentümertag. Vertretern aus Land-, Alp-, Forst- und Jagdwirtschaft, sowie Grundeigentümern und Politikern wurden sehr interessante Vorträge über „integrales Wald-Wildmanagement“ (Jörg Müller) und „sichtbares Schalenwild“ (Stefan Pfefferle) sowie über das Projekt „Wald & Gamswild Projekt Klostertaler Sonnseite“ (Rudi Reiner) präsentiert. Geschäftsstellenleiter Gernot Heigl führte fachkundig durch den Nachmittag. Der Samstag stand neben der Möglichkeit zur Besichtigung der Hegeschau im Zeichen der Versammlung der Bezirksgruppe Bludenz, die musikalisch von den Jagdhornbläsern umrahmt wurde. Bezirksjägermeister Manfred Vonbank würdigte langjährige Mitglieder, gab Einblicke in die Arbeit der Jäger und berichtete über die vergangenen Veranstaltungen der Bezirksgruppe.

Konfliktfreies Mit- und Nebeneinander

Wildbiologe Hubert Schatz erläuterte den jagdwirtschaftlichen Bericht und präsentierte die jagdliche Analyse. Bei den Neuwahlen wurde Manfred Vonbank als Bezirksjägermeister wiedergewählt. „Es ist unsere Aufgabe ein möglichst konfliktfreies Mit- und Nebeneinander von Land-, Alp-, Forst- und Jagdwirtschaft, sowie Tourismus, Naturschutz und unseren Wildtieren zu ermöglichen. Dies kann gelingen, in dem wir den Lebensraum als Ganzes sehen und somit auch die verschiedenen Funktionen des Waldes mit den Bedürfnissen der Wildtiere in Einklang bringen“, so Vonbank abschließend. Von den Oberländer Jägertagen und dessen Programm beeindruckt zeigten sich die Vertreter aus Politik, an der Spitze Landesrat Christian Gantner, aus der Landwirtschaft mit Andrea Schwarzmann und den Behörden mit Bezirkshauptmann Harald Dreher. Auch Bürgermeisterin Alexandra Martin und Landesjägermeister Christoph Breier gratulierten der Bezirksgruppe Bludenz zu dieser eindrucksvollen und interessanten Hegeschau, dem interessanten Rahmenprogramm und der großartigen Möglichkeit sich auszutauschen. Die Oberländer Jägertage wurden von der Muntafuner Tanzbodamusig und der Bauernkapelle der Stadtmusik Bludenz musikalisch umrahmt.

 

Baustein-Aktion

Mit großer Vorfreude blickt die Vorarlberger Jägerschaft der Fertigstellung der neuen Schießanlage in Lustenau entgegen welche zugleich die neue Landesgeschäftsstelle beheimatet.

Unsere neue Heimstätte bringt neben der Bereicherung des Vereinslebens und der professionellen Aus- und Weiterbildung rund um das Thema Jagd aber auch eine finanzielle Herausforderung für unseren Verein mit sich.

So wollen wir auf diesem Wege um die sehr geschätzte Mithilfe bitten und im Zuge einer Bausteinaktion verschiedene Unterstützung-Pakete anbieten.

Alle Baustein-Gönner werden auf einer Ehrentafel festgehalten die im Bereich der neuen Anlage sichtbar dargestellt wird.

 

Kontoverbindung:

Vorarlberger Jägerschaft

IBAN: AT53 5800 0183 9985 4128

BIC: HYPVAT2BXXX

 
 

Das Braunkehlchen – Vogel des Jahres 2023

Das Braunkehlchen ist, mit großem Abstand vor Feldsperling und Neuntöter, zum Vogel des Jahres 2023 gewählt worden, zum zweiten Mal nach 1987. Also, Braun-, nicht Rot-, nicht Blau- und auch nicht Schwarzkehlchen. Alle sind Kehlchen, alle gehören in die Familie der Schnäpper und diese wiederum in die Ordnung der Sperlingsvögel. Wer als Wanderer oder als Radlerin ein Braunkehlchen sehen und erkennen will, sucht am besten in feuchten Riedwiesen mit kleinen Büschen und einzelnen Zaunpfählen im Rheintal. Oder man nimmt an einer der zahlreich angebotenen Exkursionen teil und lässt sich den Wiesenbrüter von erfahrenen Feldornitholog:innen zeigen. In der zweiten Aprilhälfte kommen die ersten aus ihrem Winterquartier weit südlich der Sahara bei uns an. Dann sind sie sage und schreibe fünftausend Kilometer geflogen! Das Männchen ist auffälliger gefärbt als das Weibchen, mit einem weißen Überaugenstreif, einer schwarzen Maske und hellbrauner Kehle. Mit ihrer blasseren Färbung sind die Weibchen während der Brut am Boden besser getarnt. Wenn der braun kehlige Mann dann Erfolg mit seinem Balzgesang hatte und eine fesche braun kehlige Frau anlocken konnte – meist entscheidet die Qualität des Reviers, ob`s was wird – baut sie ein gut verstecktes Bodennest, oft unter einem Busch und nie von oben einsehbar.  Die meist sechs Eier werden etwa zwei Wochen bebrütet, die Nestlinge weitere zwei Wochen gefüttert und dann heißt es: Verstecken! Noch können die Jungen nicht fliegen, aber eine Woche später ist diese gefährlichste Zeit überstanden.

 

Braunkehlchen ernähren sich von Insekten, deren Larven und Spinnen, selten von Beeren. Wo bis zu elf Mal (!) im Jahr mit einem Kreiselmäher gemäht wird, überlebt kein Insekt. Dort gibt es auch keine hohen Grasbüschel oder niedere Büsche. Dies ist einer der Gründe, warum Braunkehlchen aus einigen Gebieten völlig verschwunden sind. Folglich ziehen die Vögel weiter auf der Suche nach geeigneten Lebensräumen. Der Rückgang der Population war besonders in den sechziger Jahren dramatisch, von ursprünglich 26 singenden Männchen auf einer Probefläche im Rheindelta blieben nach drei Jahren nur 13 übrig.


Durch Entbuschung und Extensivierung weniger Flächen durch Freiwillige konnten im Höchster Ried die Verluste wieder wettgemacht werden. Angeregt durch diese Erfolge starteten der Naturschutzbund Vorarlberg und die Vorarlberger Jägerschaft 1999 gemeinsam das Projekt „Wiesenbrüterschutz“. Zuerst lag das Augenmerk auf Kiebitz, Brachvogel und Bekassine. Im Jahr 2020 kam das Braunkehlchen als neue Art dazu. Im Zuge der Feldforschung erfassen Ornithologen jährlich die Zahlen der brütenden Vögel. Manche Nester von besonders gefährdeten Vogelarten werden mit Elektrozäunen gegen Beutegreifer geschützt. Für das Braunkehlchen werden kleine Äste als Singwarten in den Boden gesteckt und die Biotopstruktur verbessert. Lag der Bestand im Jahre 2017 bei geschätzten 200 Brutpaaren in Vorarlberg, so waren es im vergangenen Jahr bereits 260. Durch unzählige Gespräche mit Landwirten und Grundstücksbesitzern konnten mehrere Rotationsbrachen eingerichtet werden. Dabei werden einzelne Felder in manchen Jahren nur einmal gemäht, Randstreifen bleiben stehen, auch einige wenige Büsche können wachsen. Solche Wiesen locken Insekten an, die sich auch erfolgreich vermehren können. Auch andere Vögel nehmen den reich gedeckten Tische gerne an, wie Schafstelze und Schwarzkehlchen.

Es ist eine gesetzliche Aufgabe der Landesregierung, in ausgewiesenen Natura 2000 Gebieten für die Erhaltung und Verbesserung der Lebensräume zu sorgen. Auf den Schutz gefährdeter Arten ist besonderer Wert zu legen. Diese Arbeit kann an Vereine oder andere Organisationen übertragen werden. Der Naturschutzbund Vorarlberg und die Vorarlberger Jägerschaft haben sich gemeinsam in einem Langzeitmonitoring dieser Aufgabe gestellt. So entstand ein Vorzeigeprojekt, das beachtliche Erfolge vorweisen kann. Dies zeigt sich nicht nur in den erfassten Bestandszahlen, sondern auch im wachsenden Interesse der Bevölkerung. Oft werden die Fachleute von Naturschutzbund und Jägerschaft von Spaziergängern oder Radlerinnen nach dem Warum ihrer Tätigkeit gefragt und geben gerne Auskunft. Während in der Schweiz kaum noch Braunkehlchen in den Niederungen brüten, hat bei uns der Bestand wieder zugenommen.

Es steckt viel Arbeit in dem Projekt „Wiesenbrüterschutz“. Es hat sich gelohnt! Danke!

Bleiverbot in Feuchtgebieten in Kraft

Die EU-Verordnung zum Verbot von bleihaltiger Schrotmunition in Feuchtgebieten, welche seit 2020 diskutiert wurde, ist nun mit 15. Februar in Kraft getreten. Zusätzlich zum bereits seit mehreren Jahren bestehenden Verbot zur Verwendung bei der Jagd auf Wasservögel, ist nun der bleihaltige Schrotschuss in Feuchtgebieten inklusive einer 100 Meter großen Pufferzone verboten.

 

„In der Praxis bedeutet dies, dass der bleihaltige Schrotschuss auf alles Wild (Bsp. Fuchs und Feldhase) in Feuchtgebieten verboten ist“, erklärt JAGD ÖSTERREICH-Präsident LJM Herbert Sieghartsleitner.

 

Umstrittene Beweislastumkehr

 

Im Rahmen dieser neuen EU-Verordnung tritt auch ein umstrittenes Trageverbot von bleihaltiger Munition in Kraft. Jägerinnen und Jäger die mit Bleischrotmunition in Feuchtgebieten angetroffen und von Behördenvertretern bzw. dem zuständigen Jagdschutzorgan kontrolliert werden, müssen glaubhaft nachweisen, dass sie diese Munition nicht zum jagdlichen Zwecke innerhalb des Feuchtgebietes bei sich führen. Brisant dabei ist die Definition der Feuchtgebiete. So zählen unter anderem auch temporäre Feuchtgebiete, wie sie etwa nach starken Regenschauern auftreten, ebenfalls zu den betroffenen Gebieten dieser Regelung, legt man die Verordnung streng und wortwörtlich aus.

 

„Der spezielle Rechtsrahmen der Verordnung ist einzigartig in der jüngeren EU-Gesetzgebung, da er die allgemeine Unschuldsvermutung umkehrt und im Falle von temporären Feuchtgebieten sich der Rechtsrahmen schlagartig ändern kann“, sagt Generalsekretär Mag. Jörg Binder. „Der Verordnungsentwurf im Wortlaut definiert auch Lacken, die nach Regenschauern entstehen können als Feuchtgebiet.“

 

„Diese problematische EU-Verordnung ist ein Beispiel dafür, dass wir unsere Vertretung auf EU-Ebene, die FACE den Rücken stärken müssen, sodass die Entscheidungsträger in Brüssel die Jägerschaft stärker im demokratischen Prozess einbinden, damit solche unsicheren Rechtsrahmen nicht entstehen“, sagt Mag. Jörg Binder.

 

SignForHunting

 

Wir beobachten zunehmend, dass europäische Gesetzesnovellen z.B. im Umwelt- und Agrarbereich Verschlechterungen für die Jagdpraxis in Österreich bedeuten. Es ist Zeit, dass die europäischen Institutionen die Jagd als gelebten Arten- und Naturschutz anerkennen und gemeinsam mit uns Lösungen erarbeiten. Leider erkennen einige europäische Entscheidungsträger nicht den Wert unserer nachhaltigen Jagd für den Arten- und Umweltschutz und sind weiterhin darauf fixiert, die Jagd unnötig einzuschränken, wie diese und weitere problematische Gesetzesnovellen zeigen. Deswegen hat die FACE, Jagd Österreich und die anderen europäischen Jagdverbände die Petition #SignForHunting ins Leben gerufen.

 

„Ich darf alle Jägerinnen und Jäger dazu aufrufen uns und die FACE zu unterstützen. Mit wenigen Handgriffen kann die Petition online auf http://www.signforhunting.com unterzeichnet werden“, sagt Herbert Sieghartsleitner, Präsident von Jagd Österreich.

 

Über JAGD ÖSTERREICH

Der Dachverband JAGD ÖSTERREICH ist der Zusammenschluss aller neun österreichischen Landesjagdverbände und vertritt die Interessen der rund 132.000 österreichischen Jägerinnen und Jäger auf nationaler und internationaler Ebene.

https://www.jagd-oesterreich.at/

 

Rückfragehinweis

Lutz Molter, Bakk. Phil

Stv. Generalsekretär

JAGD ÖSTERREICH

Mobil: 0660 8216932

lutz.molter@jagd-oesterreich.at

www.annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger - Wien, Austria - 06.07.2020 - Jagd Oesterreich - Portraits der Landesjaegermeister

JAGD ÖSTERREICH

Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner hat mit 1. Jänner 2023 die Präsidentschaft von Jagd Österreich übernommen. 

  • DI Josef Pröll, Niederösterreichs Landesjägermeister, wechselt an die Stelle des 2.stellvertretenden Präsidenten
  • Neues Präsidiumsmitglied ist Salzburgs Landesjägermeister Max Mayr Melnhof als 1. stellvertretender Präsident
  • Dr. Christoph Breier aus Vorarlberg verlässt das Präsidium nach planmäßiger dreijähriger Amtszeit.

Die Präsidentschaft über Jagd Österreich wechselt innerhalb der Landesjägermeister der Landesjagdverbände Österreichs im Ein-Jahres-Zyklus.

Wahrnehmung stärken

„Ein Ziel meiner Präsidentschaft ist es, mit Jagd Österreich in einen stärkeren Dialog einzutreten und vor allem Jagdintern wie auch in der breiten Bevölkerung die Wahrnehmbarkeit des Verbandes deutlich zu erhöhen. Wir Jägerinnen und Jäger sind die Natur-und Umweltschützer der ersten Stunde und erbringen ehrenamtlich viele Leistungen, die im Interesse der Allgemeinheit stehen. Hierzu zählt der Erhalt wichtiger Wildlebensräume, was auch mit dem Erhalt nicht jagdbarer Tierarten einhergeht. Auch die Beobachtung und Vorsorge in Bezug auf Wildkrankheiten und der Einsatz bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren zu jeder Tages-und Nachtzeit, sind Leistungen der Jägerschaft, die manchmal in öffentlichen Debatten zur Jagd in Vergessenheit geraten und von einzelnen Negativmeldungen überschattet werden. Diese Schieflage in der öffentlichen Wahrnehmung gerade zu rücken ist etwas, was mich antreibt und uns als Jägerschaft auch in der Wahrung unserer Interessen bei verschiedensten Gesetzesinitiativen helfen kann“, so Herbert Sieghartsleitner zu seinem Amtsantritt. 

Wie es auch in der Charta Jagd Österreich festgehalten wurde, setzt sich Jagd Österreich für den Erhalt der Wildlebensräume und artenreiche und gesunde Wildbestände ein. Nachhaltigkeit, der schonende Umgang und die Bewahrung von gesunden Wildtierpopulationen sind Kernanliegen der Jagd in Österreich und sind in den Gründungsgedanken jedes Landesjagdverbandes tief verwurzelt.

Herausforderungen lösen

„Weiterhin müssen wir konzentriert und zielorientiert arbeiten, um gemeinsam mit dem Forst Lösungen zu finden, um die wenigen, aber oft emotionalen Zielkonflikte zwischen Forst und Jagd zu lösen. Gerade Wetterextreme und starker Borkenkäferbefall sind jedoch Herausforderungen, die nicht auf dem Rücken der Wildtiere gelöst werden dürfen. Die Naturverjüngung gedeiht, nicht ausschließlich im Schein des Mündungsfeuers, sondern insbesondere, wenn forstliche und jagdliche Maßnahmen ineinandergreifen und auf Augenhöhe ausverhandelt wurden“, stellt Sieghartsleitner klar. 

„Ebenfalls braucht es praktikable Lösungen im Hinblick auf die Rückkehr der großen Beutegreifer in unsere Kulturlandschaft, die auf die Anwesenheit dieser Prädatoren weder ausgerichtet, noch vorbereitet ist. Der Schutzstatus des Wolfes muss überdacht werden. Die Anwesenheit des Wolfes ist für unsere landwirtschaftlichen Partner eine große Herausforderung und die notwendigen Schutzzäune bedeuten für alle anderen Wildtiere erhebliche Einschränkungen in der Raumnutzung, können aber auch sich als tödliche Fallen entpuppen, wie im Fall von Gams­und Birkwild bereits vielfach dokumentiert wurde. Hier braucht es klare Vorgaben aus der Politik, die vor allen Dingen uns Jägerinnen und Jägern Rechtssicherheit im Umgang mit diesem Prädator bringen, aber auch den Jagdbetrieb nicht erschweren. Hierzu ist es besonders wichtig, dass wir als Interessensvertreter der Jagd und als Stimme der Wildtiere agieren und uns am Verhandlungstisch aktiv einbringen“, unterstreicht Präsident Sieghartsleitner.

Internationale Arbeit

Jagd Österreich setzt sich für die Interessen der Jägerinnen und Jäger in über dreißig nationalen und internationalen Gremien und Arbeitsgruppen ein. Ein erheblicher Teil der Arbeit der Geschäftsstelle ist die Koordination von Informationen zu europäischen Gesetzesvorlagen und geeinte Stellungnahmen des Verbandes unter Berücksichtigung der Interessen der Bundesländer. 

„Über 80 Prozent aller Gesetze, die auf den landwirtschaftlichen Sektor abstellen und dementsprechend früher oder später die Jagd betreffen, sind auf Gesetzesinitiativen aus Brüssel zurückzuführen. Die Arbeit von Jagd Österreich in Abstimmung mit dem europäischen Jagdverband FACE und dem CIC ist für die Arbeit der Landesjagdverbände und unsere jagdlichen Interessen in Österreich sehr wichtig und unverzichtbar“, hält Herbert Sieghartsleitner fest.

Dank und Anerkennung

„Zu guter Letzt gilt mein Dank meinem Amtsvorgänger als Präsident von Jagd Österreich, Landesjägermeister DI Josef Pröll, der den Verband in durchaus stürmischen Zeiten sicher manövriert hat und durch die notwendige Restrukturierung maßgeblich zum Erfolg von Jagd Österreich geführt hat“, unterstreicht Herbert Sieghartsleitner.

Der Dachverband „Jagd Österreich“ ist der Zusammenschluss aller neun österreichischen Landesjagdverbände. Er geht aus der bisherigen Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände hervor und vertritt die Interessen der rund 130.000 österreichischen Jägerinnen und Jäger auf nationaler und internationaler Ebene. http://www.jagd-oesterreich.at

Grundeigentümertag 2023

Nach zweijähriger Online-Abhaltung konnte der diesjährige Grundeigentümertag wieder im Zuge der Oberländer Jägertage in Raggal durchgeführt werden.

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Folgende Themen wurden im Zuge der Tagung vorgetragen:

Integrales Wald-Wild-Management

Prof. Dr. Jörg Müller – Universität Würzburg

Stv. Leiter des Nationalparks „Bayrischer Wald“

Abschlussbericht und praktische Umsetzung Wald & Gamswild-Projektgebiet Klostertaler Sonnseite


Dr. Rudi Reiner und Dr. Hubert Zeiler

 

 

 

 

 

Sichtbares Schalenwild

RJM Stefan Pfefferle

Anlegen von Salzlecken

"Ohne Salz ist das Leben nicht süß"

Dieses russische Sprichwort gilt nicht nur für uns Menschen, sondern auch für das Wohl der heimischen Wildtiere in unseren Wäldern.

Salzlecken werden ganzjährig aufgesucht. Während der Bast-, Trage-, Säugezeit und des Haarwechsels besteht ein erhöhter Bedarf. Für einen ausgeglichenen Stoffwechsel benötigt unser Wild Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie sind dringend notwendig, um den Haarwechsel zu unterstützen, die Eiweißproduktion für die Fruchtbarkeit zu fördern und die Milchproduktion der säugenden Stücke zu verstärken. Auch das Knochen- und Gehörn- bzw. Geweihwachstum wird ebenso wie die Blutbildung gefördert. Ferner dienen sie dem Schutz gegen Parasiten und für den Aufbau von Verdauungsenzymen. Da durch immer häufigeres Mähen viele Wiesenpflanzen nicht mehr ausblühen können, werden diese Stoffe oft nicht ausreichend über die Äsung aufgenommen. Dadurch können Mangelerscheinungen auftreten. Da Wild im Winter nur eingeschränkt schöpfen kann, lautet ein häufiges Argument gegen das Salzausbringen in dieser Zeit, dass dadurch Verbiss gefördert wird. Man spricht dann von einem Durstverbiss. Zur Ursache der Wildschäden wird immer wieder vermutet oder behauptet, durch die Anlage von Salzlecken könne man den Verbiss- und insbesondere die Schälschäden vermindern oder ausschalten. Hohe Salzgaben sind aber nicht unbedenklich. Mit der Salzaufnahme steigt auch der Wasserbedarf. Kann er nicht über die Äsung gedeckt werden, ist eine Zunahme der Verbiss- und Schälschäden als Folge der Salzaufnahme nicht ausgeschlossen.

Falls das in einzelnen Revieren der Fall sein sollte, empfiehlt es sich, in dieser Zeit die Lecksteine zu entfernen, allerdings sollten die Lecksteine zu Beginn der Vegetationsperiode wieder angebracht werden. Trotz der Unterstützung durch den Jäger sollten Sulzen während Seuchen (z.B.: Gamsblindheit, Räude oder Moderhinke) ebenfalls entfernt werden. Bestenfalls auch desinfiziert, um durch eine Konzentration von Wildtieren an der Sulze nicht einer Übertragung Vorschub zu leisten!

Mit der Errichtung von Salzlecken tragen wir zum Wohlbefinden des Wildes bei und binden das Wild an gewisse Einstände. Sie sollten an keiner Fütterung, keinem Wildacker und keiner Wildwiese fehlen und je 25 ha Waldfläche in mindestens einem Stück dem Wild zur Verfügung stehen. Der beste Platz für einen Leckstein ist in der Nähe einer Wasserquelle an einem stark frequentierten Wildwechsel.

Beim Bau einer Salzlecke gibt es die Möglichkeit verschiedener Varianten.

Variante 1 – Stocksulze: Lecksteine die direkt auf den bodennahen Baumstumpf gelegt wird, sind problematisch. Zum einen kann das Wild direkt vom Salz lecken, was zu einer regelrechten Salzlust führen kann, zum anderen löst der Fuchs gern auf diesen erhöhten Stellen.

Variante 2 – Salzkiste:

Die Machart ist ähnlich wie bei einem Vogelhaus, nur das die Vorderseite bis zu zwei Drittel offen ist, damit der Leckstein hineingelegt werden kann bzw. das Wild ungehindert daran lecken kann. Das Dach von der Salzkiste kann in Gibelform oder wie ein Pultdach das nach vorne abfällt aufgesetzt werden.

Variante 3 – Keil-Stamm:

Die Arbeit wird dadurch erleichtert, wenn man einen gewachsenen Stamm verwendet. Es erhöht auch dessen Langlebigkeit. Man schneidet mit der Kettensäge einen v-förmigen Keil heraus, in den dann der Salzstein gelegt wird. Um vor Regen zu schützen, legt man oben drauf einen Stammhalbling.

Variante 4 – Aufnageln von Halblingen:

Ein gewachsener Baum wird auf der Höhe von etwa 1,80 m mit einem Fällschnitt gekappt. Nachdem der Stamm geschält wurde, werden am oberen Stammteil Halblinge aufgenagelt. So entsteht ein Hohlraum für den Leckstein.

Nicht zu vergessen, dass wenn gewachsene Stämme verwendet werden, dies vorher mit dem Grundeigentümer absprechen. Der Vorteil von gewachsenen Bäumen ist der, dass sie nicht von Menschen oder durch das Wild umgeworfen werden können. Das Salz wird durch Nässe oder Feuchtigkeit aufgelöst und rinnt entlang dem Stamm nach unten. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Faserung vom geschälten Stamm nach oben zeigt, damit der Lecker durch Sprießen nicht verletzt werden kann.

Wichtig: Neu gebaute Salzlecken mit gewachsenen Bäumen werden erst nach mehreren Monaten vom Wild angenommen. In den ersten Tagen nach dem Entrinden harzen die Bäume sehr stark. Deshalb sollten die Lecken schon im Winterhalbjahr angelegt werden. So sind die Bäume nicht im Saft, und der Harzfluss ist deutlich reduziert. Es können natürlich auch Laubbäume verwendet werden, somit entfällt das Problem mit dem Harzfluss. Wenn die Salzlecken im Frühjahr beschickt werden und dann mit etwas Anis-Öl besprüht werden, steigert das die Attraktivität.

Eines noch zum Abschluss. Sulzen sollten keine zusätzlichen Kirrungen in den Revieren darstellen, sondern eine Unterstützung des Mineralstoff Haushaltes darstellen.

Opening of the spring hunting season. A man cleans rifle barrel, maintenance before hunting. Closeup on hands

Waffenreinigung

Das Thema Waffenpflege scheint die Waffenbesitzer zu trennen – von „Ich putze meine Waffe nicht sondern schieße damit“ bis zu akribischer Reinigung und Konservierung nach jedem einzelnen Einsatz reicht die Spannweite. Hier ein Tipp zur Waffenpflege und zwar gleichgültig, ob die Waffe im Revier, auf dem Schießstand, bei Wettkämpfen oder beruflich bedingt eingesetzt wird. Eine Waffe muss immer zuverlässig, sicher und einsatzbereit sein. Und der optische Eindruck spielt nicht nur bei Sammlern eine Rolle.

Warum Waffenpflege wichtig ist

Bei jedem Schuss verbleiben Pulver- und Verbrennungsrückstände, Metallabriebe (Blei, Kupfer, Zink, Tombak, Molybdän, etc.) der Projektile oder auch Kunststoffreste im Lauf, welche die Präzision der Waffe zunehmend verschlechtern. Der dadurch erhöhte Widerstand im Lauf wirkt sich auf die Geschwindigkeit, den Drall und die Ballistik aus.

Die Intensität und Häufigkeit der Reinigung hängen dabei stark vom Anwendungsbereich ab. Bei einer Kurzwaffe, die nur für kurze Distanzen eingesetzt wird wie z.B. meist bei behördlichen Waffeneinsätzen und auch auf der Jagd, spielt eine Abweichung von einem Millimeter bei der Präzision keine Rolle. Bei langen Distanzen hingegen wie z.B. bei Sportschützen, Benchrest oder Long-Range-Schützen kann es den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg bedeuten und zu Abweichungen von mehreren Zentimetern, in Extremfällen bis zu einem halben Meter führen.

Welche Probleme können durch Rückstände im Lauf auftreten?

Durch die Rückstände im Lauf kann es bei Waffen zu folgenden Problemen kommen:

Durch verschmutzte Züge, Felder und Polygonläufe erhält das Projektil im schlechtesten Fall keinen oder nur einen geringen Drall, wodurch die Flugbahn negativ beeinflusst wird oder das Projektil sogar zu taumeln beginnt.

Rückstände beeinflussen aber nicht nur das Projektil, sondern auch die Mechanik der Waffe. So kann es zu verzögerten Schussabgaben bis hin zu Fehlfunktionen, blockiertem Verschluss und Schlagbolzen oder hakendem Magazin kommen.

Eine weitere Problematik der Geschoss- und Verbrennungsrückstände ist, dass bei hoher Luftfeuchtigkeit oder unsachgemäßer Lagerung aufgrund der Temperaturschwankungen Kondenswasser binden und sich dadurch Lochfraß-Korrosion bilden kann. Nach der Jagd fehlt oft die Motivation zur sofortigen Waffenreinigung. Speziell im Herbst und Winter kann es zu Kondensatbildung kommen und zumindest nach der Jagd sollte der Lauf, zum Beispiel mit einer Schlange (Snake) durchgezogen werden, um Feuchtigkeit, die sich im Lauf bilden kann, zu vermeiden. Achte immer darauf, dass die Waffe dann mit der Mündung nach unten gelagert wird. Nur die „schrankfertig“ gepflegte Waffe sollte mit der Mündung nach oben im Waffenschrank stehen.

Zubehör

Der Putzstock ist das wichtigste Werkzeug bei der Waffenpflege. Sehr gut eignen sich Carbon-Putzstöcke, deren Qualität und Langlebigkeit überzeugend ist. Alternativ dazu kunststoffummantelte Putzstöcke. Der Griff des Putzstocks muss mit Ausnahme von Flintenputzstöcken kugelgelagert sein, damit sich die Bürstenaufsätze bei gezogenen Läufen mitdrehen können und so auch die Felder von Rückständen befreit werden. Ein „Drüberschieben“ mit starren Putzstöcken kann die Kanten der Züge beschädigen. Was sehr wichtig ist, den Putzstock immer von der Verschlussseite einschieben, damit diverse Schmutzteile und das Öl im Verschlussraum nicht verharzen und dadurch die Funktion der Waffe beeinträchtigen.

Bürsten vor allem Drahtbürsten dienen in erste Linie zur Beseitigung von grobem Schmutz und Geschoßrückständen in den Kanten des Laufprofils, wo mit Wergen oder Patches nichts zu erreichen ist.

Die Reinigungs-Bürsten müssen exakt auf das Kaliber abgestimmt sein. Bei zu großen Bürsten biegen sich die Borsten nach hinten und geben den Druck nicht ideal an die Laufinnenwand ab. In solchen Fällen gleiten die Borsten über den Schmutz hinweg, verbiegen sich und haben keine Reinigungswirkung mehr. Je dichter der Borstensatz ist, umso besser können Rückstände entfernt werden. Auch die Bürsten müssen regelmäßig gereinigt werden.

Zu den weiteren Reinigungshilfen gehören Reinigungsfilze, Waffenwerg Sucol für Kugelläufe und Sucolin für Schrotläufe, Patches, Reinigungsschnüre und Wollwischer. Für Büchsenläufe eignet sich das feine Seidenwerg Sucolin (Viskose) und für Schrotläufe das grobe, langfaserige Hanfwerg. Dank der langen Fasern lässt sich das Werg mühelos auf die Spiralspitze des Putzstockes aufwickeln und jedem Kaliber anpassen. Je nach Verschmutzungsgrad wird das Werg mehrmals erneuert.

Zum Schluss trocken durchziehen und der Lauf glänzt wieder wie neu. Natürlich können Sucol und Sucolin auch zum Polieren von Außenflächen verwendet werden.

Chemische Reinigung

Eine chemische Reinigung sollte unbedingt nach 30 bis 40 Schuss gemacht werden oder einmal pro Jahr, speziell für bleifreie Munition auf Grund des erhöhten Abriebes der Geschosse.

Als erstes wird ein Löser von Carbon und Kupferrückstanden verwendet, danach ein Kupfer-Tombak Löser. Je nach Verunreinigung die Lösungsmittel einwirken lassen und zur Nachpflege ein Universal Waffenöl verwenden.

Durch die chemische Reinigung kann sich die Treffpunktlage verändern und darum sollte nach jeder Reinigung 3 Kontrollschüsse abgegeben werden um die Treffpunktlage zu kontrollieren.

Pfelge von Metallteilen und Holzschaft

Mit Universalöl alle Metallteile an der Waffe einölen. Den Lauf mit leichtem Ölfilm einölen und ist unbedingt vor jeder Schussabgabe zu entfernen, denn das kann zu einem Hochschuss führen. Bewegliche Teile wie zum Beispiel der Verschluss sollten grundsätzlich von Pulverrückständen entfernt werden und mit einem dünnen Film von Keramik Hochleistungsbeschichtung eingelassen werden.

Mit einem Schaftöl wird der Holzschaft eingelassen und danach poliert. Vor allem wenn er nass wurde oder er wirkt stumpf.

Ankündigung – Hegeschauen 2023

Laut dem Vorarlberger Jagdgesetz §42 (4) sind die Abschussmeldungen von männlichem Schalenwild sowie weiblichem Gams- und Steinwild anlässlich der Hegeschau anhand der vorgelegten Beweisstücke, insbesondere Trophäen, zu überprüfen.

Diese Kontrolle durch eine sachverständige Bewertungskommission ist gemäß §50 (2) Vlbg JG von der Vorarlberger Jägerschaft zu organisieren und dient der Beurteilung der Jagdwirtschaft in den einzelnen Hegegemeinschaften und Jagdgebieten.

 

Die gesetzlich vorgeschriebene Überprüfung der Einhaltung der Abschusspläne und Bewertung der Trophäen der im Jagdjahr 2022/23 erlegten Trophäenträger an folgenden Terminen stattfinden:

Dornbirn:

Freitag, 24.02.2023 – Kolpinghaus, Dornbirn

Bludenz:

Donnerstag, 09.03.2023 – Walserhalle Raggal

Feldkirch:

Samstag, 11.03.2023 – Dorfsaal Übersaxen

Bregenz:

Donnerstag, 16.03.2023 – Schindlersaal, Kennelbach