Laut dem Vorarlberger Jagdgesetz §42 (4) sind die Abschussmeldungen von männlichem Schalenwild sowie weiblichem Gams- und Steinwild anlässlich der Hegeschau anhand der vorgelegten Beweisstücke, insbesondere Trophäen, zu überprüfen.
Diese Kontrolle durch eine sachverständige Bewertungskommission ist gemäß §50 (2) Vlbg JG von der Vorarlberger Jägerschaft zu organisieren und dient der Beurteilung der Jagdwirtschaft in den einzelnen Hegegemeinschaften und Jagdgebieten.
Eine öffentliche Trophäenschau findet dieses Jahr aufgrund der ungewissen Pandemiesituation nicht statt.
Wie im Vorjahr (damals in den Bezriken Feldkirch und Bregenz) wird die gesetzlich vorgeschriebene Überprüfung der Einhaltung der Abschusspläne und Bewertung der Trophäen der im Jagdjahr 2020/21 erlegten Trophäenträger an folgenden Terminen stattfinden:
Feldkirch:
Freitag, 12.03.2021 – Forsthaus der Stadt Feldkirch
Bludenz:
Samstag, 13.03.2021 – Agrargemeinschaft Nenzing
Bregenz:
Donnerstag, 15.04.2021 – Schindlersaal, Kennelbach
Dornbirn:
Freitag, 23.04.2021 – Kolpinghaus, Dornbirn
Änderungen auf Grund der aktuellen COVID-Situation sind vorbehalten.
Die im Eingangsbereich zur Trophäenbewertung veröffentlichten COVID-Bestimmungen sind zu beachten und einzuhalten.
Tiefe Temperaturen und meterhoher Neuschnee verlangen derzeit in Vorarlberg nicht nur den menschlichen Bewohnern alles ab, sondern auch unseren heimischen Wildtieren.
„Grundsätzlich sind Wildtiere wie Rehe und Hirsche gut an die Natur und auch an winterliche Verhältnisse angepasst. So kann Rotwild, wie auch andere Wildarten, die Körpertemperatur absenken. Damit reduzieren die Tiere den Energieverbrauch und können Situationen, wie sie aktuell herrschen, überstehen. Wichtig ist, dass die Tiere dabei nicht gestört werden“, richtet sich Dr. Christoph Breier, Vorarlbergs Landesjägermeister, an die Wald- und Naturnutzer.
Wildtiere brauchen nun vor allem Ruhe und Rücksicht durch den Menschen, um gut durch den Winter zukommen.
Die Aufnahmen von Berufsjäger Maximilian Auerbach zeigen, stellvertretend für zahlreiche Situationen in ganz Vorarlberg, wie prekär die Lage ist. „Ich wurde verständigt, dass ein Reh versuchte abseits der Straße zu flüchten und sich aufgrund der Schneemassen nicht mehr fortbewegen konnte. Als ich kurze Zeit später vor Ort ankam war das Tier bereits völlig entkräftet und zeigte keinerlei Fluchtreaktion mehr“, berichtet der Jäger, welcher das Reh anschließend aus der lebensbedrohlichen Situation retten konnte.
Bitte um Rücksichtnahme auf Wildtierlebensräume
Wildtiere verbrauchen auf der Flucht etwa 7-mal so viel Energie wie im Normalzustand, bei der Flucht durch brusthohen Schnee sogar 15-mal so viel. Längere oder häufigere Flucht durch hohen Schnee bedeuten den sicheren Tod bedeuten, so Breier.
Wer auf ein Wildtier trifft, soll es nicht verfolgen oder verscheuchen, sondern stehen bleiben und ruhig warten, bis es abgezogen ist. Kontaktieren Sie die Jägerschaft, wenn ein Wildtier auf Hilfe angewiesen ist.
Bei der Tourenplanung gibt die lokale Jägerschaft gerne Auskunft zu naturverträglichen Alternativrouten. Jeder Jäger freut sich über Interesse an rücksichtsvoller Tourenplanung. Projekte wie „RespekTiere deine Grenzen“ und „Naturverträglicher Wintersport im Montafon“ bieten ebenfalls zahlreiche Informationen zu Schutzgütern im Bergwald und zu naturverträglicher Ausübung von Wintersport.
Bitte helfen Sie durch ihr rücksichtsvolles Verhalten und der Akzeptanz von Wildlebensräumen mit den heimischen Wildtieren ein Überleben in der aktuellen Notlage zu ermöglichen.

Dr. Mario F. Broggi ist Wissenschafter und war am Beginn seiner Tätigkeit, vorerst als freiberuflicher Forstingenieur für die Ausarbeitung der Waldwirtschaftspläne und viele weitere forstliche Planungen in Liechtenstein verantwortlich. Weiters ist er über viele Jahre als Privatdozent an den Universitäten von Basel und Wien für Fragen der alpinen Landnutzung und deren Umweltverträglichkeit tätig. Er leitete über sieben Jahre die Eidgenössische Bundesversuchs und Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL (Bundes-Forschungszentrum in der Schweiz), welches alle forschungsrelevanten Fragen zum Schutz, Produktion und Naturgefahren des Waldes abdeckt. Während dieser Zeit war er auch im Leitungsgremium der weltweit wirkenden Dachinstitution der forstlichen Forschung IUFRO tätig. Mario F. Broggi dürfte somit mit Forschungsfragen zum Wald und der Materie vertraut sein. Und übrigens, er besitzt die Jagdkarte, ging aber nie auf die Jagd.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion in Lichtenstein zum Thema stellt er fest, dass in der laufenden Debatte einiges zum Schutzwald und zur Wald-Wildfrage verzerrt dargestellt wird.
In der momentanen Politischen Debatte und der Medienberichterstattung zur Thematik gibt es zahlreiche Schwachstellen.
Es wird immer wieder auf eine eminente Gefährdung des Schutzwaldes hingewiesen. Der Schuldige ist das Schalenwild. Dieses Bild überzeichnet völlig den Sachverhalt und dient einzig und alleine der Panikmache. Es wird hier bewusst von massiven Forstwirtschaftlichen Problemen abgelenkt.
Mangelnde Kenntnisse über das Ökosystem Wald

Mario F. Broggi kommen bei solchen dramatisch skizzierten Bildern des Schutzwaldes vorerst Zweifel, ob in der Diskussion ausreichend Kenntnisse über das Ökosystem Wald vorliegen. Es wird ein rein anthropozentrischer Standpunkt eingenommen, der diktiert wie Wald zu funktionieren hat. Die Urwaldforschung, mit der er sich in den letzten 30 Jahren intensiv beschäftigt hat, spricht für ein modifiziertes Bild. Es verdichtet sich der Eindruck, das alpine Schutzwald-Management sei allzu stark vom forsttechnischen Interventionsglaube überformt. Die Sicherheit dient als Vorwand für aufwendige Massnahmen, die anderen Zielen dienen. Es wird die Vorteilhaftigkeit der bioautomatischen Schutzwirkung der natürlichen Walddynamik nicht ausreichend erkannt. Man meint, dem Wald mit Interventionen auf die Sprünge helfen zu müssen. Dabei wird seine Resilienz, seine Widerstandsfähigkeit selbst in Krisenzeiten, masslos unterschätzt.
Totschlagargument Sicherheit
Es wird forstpolitisch ein Waldbild suggeriert, welches bürokratisch wie propagandistisch mit scheinbar nützlichen Behauptungen den Zweck der generellen Gefahrenabwehr beschreibt. Das wäre dann 100% der Waldfläche oder zumindest der grösste Teil davon. Der Laie muss solch dargestellte Bedrohungen ernst nehmen, wie auch die Politik. Ökologische Betrachtungen kommen dabei zu kurz, die Erkenntnisse der erwähnten Urwaldforschung werden kaum berücksichtigt. Sicherheit wird als Totschlagargument verwendet, das legitime Verlangen nach Sicherheit wird bedient und die verlangten Mittel lassen sich so beschaffen. Man will die Öffentlichkeit mit solchen irrationalen Sicherheitsverlangen überzeugen.
Es ist offensichtlich, dass der Schutzwald je nach Interessenslage sehr unterschiedlich angesprochen wird und daraus wird unterschiedlich nötiges Interventionsverhalten abgeleitet. «Folgerichtig» werden im Alpenraum ca. 60% des Waldes mit besonderen Schutzerfordernissen bezeichnet und in ca.75% der Schutzwälder sei die Verjüngung nicht ausreichend, wo es also zu intervenieren gälte. Dazu werden auch abenteuerlich hohe mögliche Schadenssummen in Hunderten von Millionen genannt. Mit dem so gewählten Schutzwaldansatz ergibt sich mit solcher Betrachtung viel Interventionsfreiheit. So wird etwa die generelle Bedeutung des Waldes für den Wasserhaushalt genannt und auf die erlebten Gefährdungen im 19. Jahrhundert verwiesen. Vergleichen wir diese Prozentwerte mit dem Gebirgsland Schweiz, so wurde dort der Prozentsatz für eine risikobasierte örtliche Abklärung vor einigen Jahren in einem «WSL-Forum für Wissen» mit 9% der Waldfläche beziffert. Jeder Wald ist also vorerst einmal ein Schutzwald, aber örtlich mit unterschiedlichen Wirkungen. Die Naturgefahren-Forschung plädiert für die erwähnte Beurteilung einer risikobasierten Schutzwaldstrategie und nicht für eine Medial gesteuerte Panikhysterie.
Zudem haben wir bezüglich der Resilienz von Waldbeständen gegenüber grossflächigen Störungen wenig auf Erfahrung bezogene Kenntnisse, am ehesten noch für Windwürfe. Oder anders gesagt, man muss befürchten, das die Forschung einigen subventionierten Geschehnissen eher ausgewichen, weil dies heisse Eisen darstellen.
Andererseits habe ich in meinem Berufsleben noch nie einen Wald nach Naturereignissen gesehen, der seine Schutzfunktion vollständig verloren hätte. Im Gegenteil sind nach Sturmschäden liegengelassene Bestände für einige Zeit der beste Schutz vor Naturgefahren und auch gegenüber Wildschäden. Die Gewährleistung der Schutzfunktion funktioniert nach meiner Meinung selbst bei den Borkenkäferkalamitäten wie im Bayerischen Wald. Vielleicht wäre diese Schutzfunktion bei grossen Waldbränden in Frage gestellt, weil dann alles abgebrannt ist, jedoch kaum bei selbst grossflächigem Borkenkäferbefall. Dort setzt die Sukzession mit Waldverjüngung in der Regel auch in Berglagen durch Pionierholzarten zügig ein, ausser in subalpinen Lagen, wo alles länger dauern kann. Jedenfalls erscheinen die propagierten 60% Schutzwald mit erhöhten Schutzerfordernissen wesentlich zu hoch angesetzt. Mir fällt im Übrigen auf, dass Helikopter vor allem dort fliegen, wo der Schutz für den Menschen und hohe Infrastrukturwerte kaum eine Rolle spielen.

Die uhr des waldes ist eine andere als diejenige des menschen
Die Schutzwirkung des Waldes ist in einem unbewirtschafteten Bestand mit vielem Alt- und Totholz besonders ausgeprägt vorhanden. Ein Wald fällt im Übrigen auch nicht einfach zusammen und verliert damit seine Schutzfunktion wie suggeriert. Im Einvernehmen mit dem damaligen liechtensteinischen Forstamt habe ich als Waldplaner derartige Bestände in «ausserregelmässigem Betrieb» ausgeschieden. Wir waren der Meinung, sie seien nicht zu erschliessen und einfach in Ruhe zu lassen. Diese Wälder werden nun nachträglich meist als Schutzwälder deklariert. Irrig ist der Glaube, durch forstliche Intervention könne «hier und jetzt alles subito» geändert werden. So werden in mancher Wald-Wild-Untersuchung und in Gutachten, bereits Erwartungen innert fünf Jahren geweckt bzw. Resultate erwartet und vor allem wird ausgesagt wie ein Wald sich artenmässig zusammensetzen soll. Die Standortskunde hat zwar Fortschritte gemacht, doch grenzen manche getätigte Aussagen an den «forstlichen Götterblick» und es könnte anders kommen als man dachte. Ebenso wird sich das neuerlich auch international propagierte Ausweichen auf fremdländische Holzarten wie die Douglasie sich kaum bewähren. Die älteren Jahrgänge unter uns erinnern sich noch an die Douglasienschütte, die so manchen Bestand schädigte.
Die Abläufe und die Uhr des Waldes unterwerfen sich kaum solchen forstlichen Vorstellungen. Ein Buchenurwald kann beispielsweise über mehr als 100 Jahre einen dunklen Hallenwald bilden. Nach einem Sturm kann es mit der Dynamik der Verjüngung beginnen. Aufgrund solcher Beobachtungen ist auch eine langjährige Verjüngungspause eben keine Katastrophe wie dies in der hiesigen Schutzwaldfrage dargestellt wird. Es ist zudem auffällig, dass ein 100 Jahre alter Bestand vom Forst als alt bezeichnet wird. Die forstlichen Ertragstafeln hörten ja bei 120 Jahren auf, was der maximalen Umtriebszeit für eine genutzte Baumgeneration entsprach, aber bei weitem nicht dem möglichen Alter einiger Baumarten. Im bayerischen Steigerwald gibt es vitale über 300 jährige Buchen. Auf den Menschen übersetzt entsprächen 100jährige Buchen höchstens 30jährigen Leuten. Im Wald wird dann aber bereits vor dem Zerfall der Bestände gewarnt.
Wenn wir zudem festlegen, was wir vom Wald verlangen, kann dies leicht einseitig in eine Mussform gegossen werden. Damit wird aber jeder dialogische Ansatz um die Bedeutung der breiten Waldwirkungen erfolgreich im Keime erstickt. Wir sprachen früher von Schutz-, Nutz- und Wohlfahrtsfunktionen, wobei die Biodiversität unter den Schutzfunktionen subsummiert wurde. Dieser fachlich grenzüberschreitende Dialog mit den vielen Waldwirkungen fehlt heute.
die dynamischen widerstandskräfte des waldes werden unterschätzt
Die laufende Schutzwald-Debatte wir völlig überdehnt geführt. Die Wald-Wild- Problematik wird überzeichnet und die dynamischen Kräfte des Waldes werden massiv unterschätzt. Ein übersteigertes Sicherheitsbedürfnis kann nicht die richtige Antwort sein. Mit etwas mehr Unaufgeregtheit wäre einiges erreicht, ohne dass man auf vielen Flächen viel machen muss. Ich meine es müsste gelingen, der Öffentlichkeit wie der Verwaltung klar zu machen, dass wir es auch mit Problemen gesellschaftlich-psychologischer Ebene zu tun haben und nicht nur mit Naturgefährlichen. Das ist in unserer «Versicherungs-Gesellschaft» nicht ganz leicht zu bewerkstelligen. Zudem gibt es keine 100%ige Sicherheit.
Aus der Sicht der Forschung hat ein solches aufgeregtes Vorgehen bereits einmal ins Fiasko geführt.
Ich erinnere an das leider auch von der Forschung dramatisch postulierte «Waldsterben» der 1980- 90-er Jahre mit den prognostizierten Folgen. U.a. wurde in der Schweiz aus einem wichtigen Forschungsmund ausgesagt, dass grosse Teile des Waldes innert fünf Jahren tot seien. Sterben ist akut, die Wirklichkeit zeigte aber chronische Schäden. Die Prognose war falsch, die Therapie hingegen richtig (z.B. Einsatz Katalysator). Ich erinnere auch an die beiden Stürme «Vivian» und «Lothar», wo wir meist nicht die sinnvollen Konsequenzen gezogen haben und sinnleer die Helikopter viele Jahre herumfliegen liessen anstatt mehr Holz als Schutz einfach liegen zu lassen.
Hier wäre auch eine Debatte über den Borkenkäfer (vgl. https://mariobroggi.li/borkenkaefer). anzuschliessen, wo nach ökologische Belange zu wenig berücksichtigt werden. Und neuerlich ist ja der Zustand des Waldes mit dem Absterben vor allem von Buchen und Föhren in vieler Munde. Bereits wird wieder vom «Waldsterben» gesprochen und geschrieben. Das ist falsch, es gibt ein Baumsterben. Es gibt Trockenschäden und diese sind offensichtlich mit Klimaänderungen verbunden. Man könnte diese unterschiedlich absterbenden Bäume auf unterschiedlichen Boden- unterlagen auch als Chance sehen, Struktur und ursprüngliche Artenvielfalt in den Wald zu bekommen und nicht als Situation, in die man sich unter Lebensgefahr begeben muss. Und im Übrigen ist nicht jeder artenarme Wald Zeichen eines Biodiversitätsverlusts, sondern kann auch einen natürlichen Zustand darstellen.
Die forstwirtschaft entfernt sich wieder vom naturnahen waldbau
Die heimische Waldbaulehre gilt als vorbildlich naturnah. Davon ist in letzter Zeit eine Abkehr zu beobachten. Hierzu äusserten sich jüngst deutsche Waldwissenschafter und besorgte naturnah arbeitende Förster. Sie wandten sich mit offenen Briefen an die deutsche Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft wie auch an die Umweltministerin und machten darauf aufmerksam, dass es sich nicht nur um eine, vom Klimawandel getriebene Waldkrise handle. Das aktuelle Krisenmanagement sei rückwärtsgewandt und waldschädlich. Die Forstwirtschaft hat sich so von den Grundsätzen des naturnahen Waldbaues entfernt.

das schalenwild ist kein ungeziefer
In zahlreichen vorliegenden Wald-Wild-Gutachten wird von einer nötigen ganzheitlichen Betrachtung der Wald-Wildfrage gesprochen. Man spricht sich für eine integrale Sichtweise aus, handelt aber nicht danach. Es verbleibt der anklagende Grundton gegen das Schalenwild (Hirsche, Reh, Gemse, Steinwild), der Abschuss steht alleinig im Vordergrund. Das Schalenwild wird als «Ungeziefer» gesehen. Es werden Tötungsgatter zur Elimination des Rotwildes vorgeschlagen, beschönigend «Einsprünge» genannt. Dies ist Kreatur verachtend und zeigt keine Spur von Ethik und Demut vor der Natur. Das Schalenwild (Hirsch, Reh, Gemse) gehört zum Ökosystem der Natur und somit auch des Waldes. Oberstes Ziel ist die Verbesserung des Wild- Lebensraumes, vor allem mit Aufhebung der Auftrennung der Landschaft. Eine integrale Betrachtung der Wald-Wildproblematik verlangt eine «Opfersymmetrie» aller Beteiligten, der Land- und Forstwirtschaft, der Raumplanung (Zersiedlung), Verkehr, und der Freizeitaktivitäten. Das Wild wird heute zunehmend durch Freizeitaktivitäten in den Wald getrieben.
Forstwirtschaft ist am heutigen ungünstigen Waldbild mitbeteiligt
Als Mit-Verursacher für die heutigen ungünstigen Lebensräume für das Wild wäre auch die Forstwirtschaft zu benennen. Sie hat uns während eines Jahrhunderts durch Kahlschläge mit anschliessenden häufig standortsfremden Fichtenverjüngungen kaum strukturierte Waldbilder hinterlassen. Dieses «mea culpa», diese Mitverantwortung, hört man leider kaum. Im Forstwesen galt rückblickend ein Herr-im-Haus-Prinzip, das einem planwirtschaftlichen und traditionalistischen Denken verhaftet war und teils noch ist. Das führt zum Durchsetzungsanspruch einer so definierten Forstpolitik, auch und gerade in der Schutzwaldfrage. Von einer ganzheitlichen Betrachtung bleibt ausser dem zu steigernden Abschuss nicht viel übrig. Die mit Verordnung erlassenen ganzjährigen Wildruhezonen werden auf Druck der Berggänger (Alpenverein) wieder aufgehoben, obwohl sie nur einen ganz kleinen Teil der Landesfläche ausmachen. Die seit Jahrzehnten propagierten Wildtierkorridore und die damit verbundenen notwendigen Ökobrücken wurden aus Kostengründen nur sehr selten oder gar nicht erstellt. Tatsächliche Raumplanung mit Wildtier Überlegungen werden versprochen, Umsetzung nicht erwünscht.
Die letzten Rückzugsgebiete für unsere Wildtiere werden erschlossen ohne Berücksichtigung der weiteren Folgen.
Verbesserungsmassnahmen gehören in die integrale Betrachtung und nicht alleine die Wildreduktion.
Deine Arbeit und dein Einsatz
für die Sache hat viele Spuren hinterlassen,
die Erinnerung an dich
und das viele gemeinsame Erlebte
wird stets in uns lebendig sein.
Josef Beck
Eine große Persönlichkeit als Funktionär, ein absolut verlässlicher Partner
und ein wunderbarer Freund in der Vorarlberger Jägerschaft ist von uns
gegangen.
Josef war ein geselliger und gern gesehener Mensch, der auf das Miteinander
großen Wert legte. Er erkannte schon früh, das ein funktionierendes Ökosystem
nur unter Rücksichtnahme aller Erfolg haben kann. Seine Meinung
und sein Rat war gefragt und geschätzt.
Das Sichtbare ist vergangen, was bleibt ist die Erinnerung an einen Menschen,
welcher stets die Sache in den Vordergrund stellte.
Unsere ganze Anteilnahme gehört seiner Gattin und den Kindern mit Familien.
In ehrender Erinnerung
Weidmannsdank und Weidmannsruh
Vorarlberger Jägerschaft Die Hegeobmänner
Bezirksgruppe Bludenz Verwaltungsbezirk Bludenz
Die Initiative „Respektiere deine Grenzen“ will den respektvollen Umgang mit der Natur und wildlebenden Tieren ins Blickfeld rücken.
Nicht Verbote sollen in den Vordergrund gestellt werden. Sinn der Initiative ist das Aufzeigen wichtiger Zusammenhänge und der verantwortungsbewusste Umgang mit Wald und Tierwelt. Die Erhaltung des Schutz- und Bannwaldes, von Mooren und Gewässern ist nur dann gewährleistet, wenn wir alle den nötigen Respekt vor der Natur haben.
Zum Start der Skitourensaison Machen der Österreichische Alpenverein und der Dachverband JAGD ÖSTERREICH auf die Situation der Wildtiere aufmerksam.
Die Erholung in der Natur ist für uns Menschen durch die Einschränkungen der Coronapandemie zu einem noch wichtigeren Faktor geworden. Bereits im Sommer 2020 haben die geänderten Lebenssituationen und Bedürfnisse, die wir seither erleben, zu einem außergewöhnlich starken Andrang am Berg geführt. „Dass immer mehr Menschen den Weg in die Natur finden, bewerten wir grundsätzlich positiv“, sagt Alpenvereinspräsident Dr. Andreas Ermacora.
„Die Kehrseite dieser Entwicklung ist aber, dass auch der Druck auf sensible Ökosysteme, wie wir sie in den Alpen finden, kontinuierlich zunimmt. Entlastung der Natur? In Coronazeiten leider Fehlanzeige.“
Mit dem Winter und den teilweise extremen Schneelagen beginnt auch die winterliche Notzeit der Wildtiere, in der zusätzliche Fluchtmanöver und Stress tödlich sein können. Gleichzeitig rechnen Bergsportexperten mit einem Rekord-Skitourenwinter, der alles bisher Gesehene in den Schatten stellen wird. Trotz unterschiedlicher Sichtweisen, sehen Alpenverein und der Dachverband JAGD ÖSTERREICH hier ein übergeordnetes Interesse und appellieren gemeinsam an alle naturbegeisterten Erholungssuchenden und Bewegungsmotivierten.
Während die Jägerschaft sich in sensiblen Gebieten für lokal abgestimmte temporäre Winterruhezonen ausspricht, liegt es im Interesse des Alpenvereins, die allgemeine Wegefreiheit zu sichern. Damit Erholungssuchende und vor allem die Wildtiere gleichermaßen gut durch die kalte Jahreszeit kommen, bitten die beiden Organisationen gemeinsam um Rücksichtnahme in der Natur.

Einfache Spielregeln für naturverträgliches Miteinander
Zunächst gilt es sich in Erinnerung zu rufen: Am Berg ist man nicht allein. Skitourengeher dringen in den sensiblen Lebens- und Rückzugsraum von Wildtieren ein, insbesondere, wenn sie sich abseits gängiger Skirouten und Wege aufhalten. „Das hat empfindliche Auswirkungen auf Wild und Wald“, weiß JAGD ÖSTERREICH Präsident, LJM Ing. Roman Leitner. „Wenn etwa Tourengeher unbeabsichtigt in eine Wildfütterung geraten oder versehentlich mit dem Ski eine Schneehöhle des Raufußhuhnes beschädigen“, gibt er Beispiele.
Das plötzliche Aufscheuchen verursacht bei Wildtieren gefährlichen Stress. Sie befinden sich normalerweise in einer Ruhephase, benötigen nur wenig Energie. Sind sie zur Flucht gezwungen, verbrennen sie wertvolle Ressourcen – schon ein, zwei unvorhergesehene Stressaktivitäten können zum Verenden der Tiere führen. „Wildtiere regulieren ihren Energiebedarf im Winter auf das notwendigste herunter, um mit den Witterungsbedingungen und dem gesenkten Nahrungsangebot zurecht zu kommen. Gestresste Wildtiere benötigen allerdings etwa um ein Drittel mehr Energie zum Überleben“, so JAGD ÖSTERREICH Präsident LJM Ing. Roman Leitner weiter. Problematisch sehen Alpenverein und Dachverband JAGD ÖSTERREICH auch die gesteigerten Aktionsradien der Wintersportler. Vor allem die Tourenfrequenz in der Dämmerung und in der Nacht nimmt zu. „Zu diesen Zeiten reagiert das Wild besonders sensibel. Es befindet sich auf Nahrungssuche und wird bei Störung in Stressversetzt. Dabei gelangt plötzlich viel kaltes Blut aus den Beinen in die inneren Organe und es kommt zu einem Schock, der auch tödliche Folgen haben kann.“, erklärt Präsident Leitner. „Skitourengeher und Schneeschuhwanderer sollten daher vorausschauend planen und möglichst nur zur Tageszeit und auf allgemeinüblichen oder markierten Routen unterwegs sein“, ergänzt Präsident Dr. Ermacora
Abstand halten, Lärm vermeiden, Hinweise ernstnehmen
Wildtiere meiden den Kontakt zum Menschen und flüchten bei Lärm meist, bevor sie in Sichtweite kommen, weshalb unbedingt auf laute Geräusche jeglicher Art verzichtet und die entsprechenden Hinweisschilderbeachtet werden sollten. Zu beachten ist auch, dass Wildtiere bei Flucht auch Lawinen auslösen können. Kommt es dennoch zur Sichtung eines Wildtiers, so ist laut den Experten jedenfalls Abstand zu halten und keinesfalls den Tierspuren zu folgen. Neben den Wildtieren wird oft auch der Wald in Mitleidenschaft gezogen. Gestresste Tiere hinterlassen nicht selten Verbissschäden an Baumwipfeln und Schälschäden an der Rinde. Vor allem in Wäldern, die unsere Siedlungen schützen, kann das schwerwiegende Folgen für die Gesellschaft haben. „Für Aufforstungs- und Jungwuchsflächen gilt deshalb generell: Flächen unter drei Metern Wuchshöhe dürfen nicht befahren werden“, erinnert Präsident Dr. Ermacora. Mit dem Blick ins Frühjahr betont er: „Bei geringer Schneebedeckung nimmt die Vegetation noch leichter Schaden. Da sollte man sich überlegen, ob man nicht doch lieber die Bergschuhe auspackt und zu Fuß eine Wanderung genießt.“
AUF EINEN BLICK
Wer sich im Gelände rücksichtsvoll verhalten will, beherzigt folgende Empfehlungen:
- Grate und Rücken sind der Lebensraum des Schneehuhns, Gams- und Steinwilds; Halte dich besonders im Hochwinter erst nach Sonnenaufgang dort auf und vermeide Aufenthalte nach Sonnenuntergang. Für Wildtiere sind Ruhepausen in den begrenzten Sonnenstunden lebensnotwendig.
- Die Waldgrenze ist der Lebensraum des Birkhuhns. Durchquere sie in direkter Linie und halte so viel Abstand wie möglich zu Baumgruppen und Einzelbäumen.
- Im Wald leben Auerhuhn und Rotwild. Wähle deshalb deine Aufstiege und Abfahrten über die allgemeinüblichen oder die markierten Skirouten.
- Fahre niemals durch Aufforstungs- und Jungwuchsflächen mit Baumhöhen unter 3 m.
- Umgehe Fütterungen großräumig, vermeide Lärm, beobachte Wildtiere nur aus der Distanz und folgekeinen Tierspuren.
- Beachte Informationstafeln, Lenkungskonzepte, Hinweise und Markierungen im Gelände.
- Vermeide den Aufenthalt in der Dämmerung. Sie ist für Wildtiere die Zeit der Nahrungsaufnahme und Ruhephase.
- Verzichte auf Touren in der Nacht. Die Wildtiere brauchen auch ungestörte Zeiten.
- Nimm deinen Hund unbedingt an die Leine
Einheimische nicht einsperren. Ein Wort zu guter Letzt.
Der Tourenboom wird auf Zufahrtswegen und Parkplätzen beliebter Routen immer spürbarer und macht auch vor privaten Hauseinfahrten nicht Halt. Hier ist einmal mehr Um- und Rücksicht bei der Planung gefragt: Sind die öffentlichen Parkplätze knapp, so sollte man in Erwägung ziehen, mit Öffis anzureisen oder Fahrgemeinschaften zu bilden. Immer und überall zu parken ist ein unzulässiger Anspruch. Denn sonst gibt es für Ortsansässige, Förster, Jäger und lebensrettende Einsatzkräfte kein Durchkommen mehr.
Ein vom Forst&Jagd Dialog kürzlich erstelltes Rahmenkonzept soll Tierleid und Waldschäden in Zukunft vermindern.
Die Schutzwirkung von Wäldern gewinnt aufgrund der expandierenden Siedlungs- und Infrastruktur im Alpenraum zunehmend an Bedeutung. Rotwild, Rehwild und andere Schalenwildarten haben das Potential, die von ihnen beanspruchten Lebensräume durch ihr Äsungsverhalten massiv zu beeinflussen und zu verändern. Schwankungen der Populationsgrößen nach oben und unten sind in einer Wildtierpopulation durchaus natürlich. Wetterextreme in der Natur, wie zum Beispiel enorme Schneemengen, können derartige Schwankungen nach unten verursachen, die bei leicht beobachtbaren Arten wie Rotwild und Rehwild von der Bevölkerung in einer Kulturlandschaft allerdings nicht toleriert werden. Im Winter wanderte das Rotwild ehemals in klimatisch günstigere Bereiche in den Tallagen. In vielen Alpentälern reichte auch einfach der Wechsel von der Schatt- zur Sonnseite. Diese natürlichen jahreszeitlichen Wanderungsbewegungen sind heute in vielen Fällen unmöglich. Klimatisch begünstigte Lagen werden für Landwirtschaft und als Siedlungsraum benutzt. Wintertourismus führt heute bis in die Gipfelregionen, sodass gut geeignete Ruhe- und Rückzugszonen immer weniger werden. Es stellt sich die Frage, ob das Schalenwild auch heute noch ohne Hilfe des Menschen in der Kulturlandschaft überwintern kann.
Natürliche Anpassung an den Winter
Grundsätzlich sind Wildtiere an den Nahrungsengpass im Winter gut angepasst. Im Winter steht nur ein Bruchteil der in der Vegetationszeit vorhandenen natürlichen Nahrung in Quantität und Qualität zur Verfügung. Das Schalenwild muss dann von seinen Fettreserven zehren, die es in der Vegetationsperiode anlegt. Eine erfolgreiche Überwinterung des Schalenwildes beginnt somit mit ausreichender Nahrungsverfügbarkeit während der gesamten Vegetationsperiode. Zusätzlich sind folgende physiologischen Eigenschaften des Schalenwilds für die Überwinterung wichtig:
- Schalenwild benötigt im Winter weniger energiereiches und vor allem weniger eiweißreiches Futter als im Frühjahr und Sommer während der Jungenaufzucht. Das Verdauungssystem ist daran angepasst.
- Die Tiere reduzieren ihren Stoffwechsel und Energiehaushalt im Winter deutlich. Die Herzschlagfrequenz sinkt, die Wildtiere sparen gezielt Energie und reduzieren dazu auch ihren Aktionsradius. Dafür sind Bereiche mit lokal günstigen Schnee- und Klimaverhältnissen und vor allem Ruhe notwendig.
- Die Wildtiere wechseln ins Winterhaar, um Energieverluste durch die Abgabe von Körperwärme zu minimieren.
Ruhe ist wichtigster Überwinterungsfaktor
Das Schalenwild hat sich im Laufe seiner Evolution an die Bedingungen im Winter angepasst. Nur durch ausreichend Ruhe kann aber der Energieverbrauch so weit gesenkt werden, dass ein Überleben im Winter möglich ist. Extremsituationen, wie z.B. außergewöhnlich hohe Schneelagen, tiefe Temperaturen oder längere Perioden mit Harschschnee verschärfen die Situation zusätzlich. Wildtiere folgen ihrem natürlichen Instinkt in klimatisch günstigere Bereiche und können dadurch vermehrt in Siedlungsnähe oder an Verkehrswegen auftauchen und erlangen damit besondere Aufmerksamkeit in der Gesellschaft.
Gerade in Wintersportgebieten, wo Outdoor-Sportarten abseits von gekennzeichneten Pisten ausgeübt werden, ist die Überwinterung von Hirsch und Co. eine große Herausforderung. Durch Störungen ausgelöste Flucht- und Ausweichbewegungen können mittelfristig durch körperliche Erschöpfung zum Tod der Wildtiere führen und sind daher tunlichst zu vermeiden. Auf Basis einer regionalen Raumplanung, die insbesondere die Bedürfnisse der Wildtiere berücksichtigt, sollten zumindest abseits von Wegen und abgestimmt mit Tourenrouten temporäre Wildruhezonen ausgewiesen werden. Diese sollten zum Schutz der Wildtiere vom Menschen vor allem im Winterhalbjahr auch nicht betreten werden dürfen.
Wildlenkung gezielt verstärken
In zahlreichen Regionen Österreichs erfolgt die alljährliche winterliche Fütterung unabhängig von der Strenge des Winters, weil ihre nachhaltige Lenkungswirkung von großer Bedeutung ist. Es ist Ziel, die Tiere von Siedlungen, Verkehrswegen und Waldgebieten mit hohem Konfliktpotential durch mögliche auftretende Wildschäden, fern zu halten.
Der artgerechten und gewissenhaft durchgeführten Fütterung des Schalenwildes kommt im Hinblick auf das Wohlbefinden des Wildes und die Vorbeugung von Wildschäden wesentliche Bedeutung zu. Die Fütterung soll die verlorengegangenen Winterlebensräume des Rotwildes, so gut es geht, ersetzen und damit Schäden am verbliebenen Lebensraum und insbesondere am Wald möglichst verhindern.
Entscheidungen, wo, wie lange und womit gefüttert wird, erfordern ein hohes Maß an Fachwissen, Erfahrung und Verantwortung sowie die Berücksichtigung gesicherter wildbiologischer und jagdwissenschaftlicher Erkenntnisse.
Bei artgerechter Fütterung wird die Vitalität des Schalenwildes verbessert. Um in der Folge ein Ansteigen der Schalenwildbestände und damit der Wildschäden zu vermeiden, müssen erforderlichenfalls die Abschüsse rechtzeitig angepasst werden.
Das Nahrungsangebot für die Wildwiederkäuer kann in Waldgebieten auch durch Waldpflegemaßnahmen und der damit verbundenen Auflockerung des Kronendachs positiv beeinflusst werden. Durch die Förderung einer reichen Kraut- und Strauchschicht wird eine natürliche Nahrungsquelle geschaffen. Diese waldbaulichen Maßnahmen wirken lenkend, weil das Wild sich bevorzugt dort aufhalten wird, wo es auch ausreichend Nahrung findet.
In winterlichen Extremsituationen kann eine ausschließlich zeitlich befristete „Notfütterung“ notwendig werden. Dabei werden natürliche Futterquellen bevorzugt, wie rechtzeitigt geschlagenes Prossholz (Knospen von Zweigen, Misteln und Flechten). Ergänzend wird qualitativ bestes Heu vorgelegt, weil dies die geringste ernährungsphysiologische Umstellung für Wiederkäufer erfordert.
Regionale Überwinterungskonzepte berücksichtigen alle Bedürfnisse
Die regional unterschiedlichen Nutzungsansprüche an den Naturraum
erfordern einen aktiven Interessenausgleich. Beim Ausgleich der Vielfalt
dieser Interessen und Erwartungen werden zum Wohle des Schalenwildes
folgende Punkte bedacht:
- Wild und Mensch gehören gelenkt, aber in unterschiedliche
Richtungen. Kooperationen zur Lenkung aller Naturnutzer sind
unumgänglich und werden daher forciert. Ein lösungsorientierter
Austausch mit Alpinvereinen wird aktiv gesucht. Über
Informationskampagnen werden Naturnutzer für die Bedürfnisse der
Wildtiere sensibilisiert. Weitgehend störungsfreie Gebiete
(Wildruhezonen) bieten dem Wild die Möglichkeit, sich für eine naturnahe
und artgerechte Überwinterung zurückzuziehen.
- Die Integration von Rotwild in einer intensiv genutzten
Kulturlandschaft erfordert vor allem für Regionen mit hohem
Schutzwaldanteil besondere Anstrengungen, da die natürlichen
Wintereinstände in den Tallagen oft gestört oder nicht mehr erreichbar
sind. Eine allfällige Fütterung zu Lenkungszwecken dient daher auch der
Vermeidung von Wildschäden am Wald. Voraussetzungen für einen
weitestgehenden Verzicht auf die Winterfütterung sind Rückzugsgebiete in
lokalklimatisch günstige Lagen mit ausreichend natürlichem
Nahrungsangebot und Ruhe.
- Gerade in der heutigen Kulturlandschaft sind die natürlichen
Wildlebensräume oft stark beeinflusst und verändert, womit die
Wilddichten auch an den jeweiligen Lebensraum angepasst werden müssen.
Die nachhaltige Regulierung des Schalenwildes orientiert sich sowohl an
der Gesunderhaltung des Wildes als auch an der Tragfähigkeit der
Winterlebensräume.
- Überwinterungskonzepte ohne Fütterung sind aus wildökologischer
Sicht zu bevorzugen, jedoch in der vom Menschen intensiv genutzten
Kulturlandschaft nicht immer möglich. Eine Winterfütterung an fixen
Standorten dient als Lenkungsinstrument dort, wo dies notwendig ist.
Diese erfolgt zur Aufrechterhaltung des Lenkungseffektes ohne
Unterbrechung während des gesamten Winters. Eine allenfalls
erforderliche Verlegung oder Auflassung von Futterplätzen erfolgt unter
behördlicher Begleitung. Eine Anpassung der Wilddichte durch jagdliche
Maßnahmen wird in der Regel notwendig sein.
- Während witterungsbedingter Extremsituationen können ergänzend zu
einer allfälligen Lenkungsfütterung Sondermaßnahmen, wie z.B.
Notfütterungen, gesetzt werden. Dazu ist es zweckmäßig, im Rahmen eines
regionalen Überwinterungskonzeptes für eine zeitlich befristete,
zwischen den Akteuren abgestimmte „Notfütterung“ von Rot- und Rehwild
ebenfalls auf vordefinierten Standorten zu sorgen. Auf die Verwendung
von artgerechtem Futter wird besonderer Wert gelegt.
- Während witterungsbedingter Extremsituationen können ergänzend zu
- Alle forstlichen Maßnahmen, die mehr Licht auf den Waldboden
bringen, fördern die Waldverjüngung und die Bodenvegetation. Dadurch
wird das Nahrungsangebot für die Pflanzenfresser auf naturnahe Weise
verbessert, die Tragfähigkeit der Lebensräume erhöht und auch das
Wildschadensrisiko gesenkt.
- Vollständige Presseinformation: https://www.jagd-oesterreich.at/2020/12/04/forstjagd-dialog-was-hirsch-und-reh-im-winter-brauchen/
- Dachverband Jagd Österreich – Der Dachverband „Jagd Österreich“ ist der Zusammenschluss aller neun österreichischen Landesjagdverbände. Er geht aus der bisherigen Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände hervor und vertritt die Interessen der rund 127.000 österreichischen Jägerinnen und Jäger auf nationaler und internationaler Ebene.
- Forst&Jagd Dialog

Seit der Umstellung des Birkwildmonitorings in Vorarlberg erfolgt die Bestandeserhebung abwechselnd in Referenzgebieten bzw. auf landesweiter Ebene. Die im vergangenen Jagdjahr durchgeführte Balzplatzerhebung erfasste diesem zweijährigen Rhythmus entsprechend den landesweiten Bestand an Birkhähnen. Die Zählungen fanden je nach Hegegemeinschaft und Witterungsverhältnissen am 02. beziehungsweise 09. Mai statt. Weidmannsdank all jenen, welche aktiv an dieser wichtigen Erhebung teilgenommen haben!
Deutlicher Anstieg
Die Bestandessituation beim Birkwild hat im Vergleich zur letzten landesweiten Zählung 2018 einen deutlichen Anstieg ergeben. Insgesamt wurden in Vorarlberg im Jahr 2020 2785 Stück Birkwild, aufgeteilt in 1702 mehrjährige Hahnen, 493 Scheider (einjährige Hahnen) und 590 Hennen gezählt.

Entwicklung der Birkwild-Bestandeserhebungen in den Jahren 2000 – 2018 (in den Jahren 2006-2007 fand keine Erhebung statt. 2015, 2017 und 2019 erfolgte die Bestandeserfassung durch Intensivzählungen in den Referenzgebieten) – aufgeteilt auf Hahnen, Schneider und Hennen.
Die insgesamt stabile Bestandesentwicklung der vergangenen Zähljahre hat sich somit nicht nur fortgesetzt sondern weißt nun einen zwischenzeitlichen Höchststand seit Beginn des Monitorings im Jahre 2000 auf. Im Vergleich zur Erhebung im Jahr 2018 wurden 341 Hahnen mehr gezählt (+18,4%). Die in der Abbildung ersichtlichen natürlichen Schwankungen ergeben sich in Abhängigkeit vom Bruterfolg, der Jungen- sowie Wintersterblichkeit im Vorjahr. Insbesondere die nahezu idealen Aufzuchtsbedingungen in den Frühsommern 2018 und 2019 führten nun zu erfreulichen Zählergebnis. Die erhobenen Bestandeszahlen stellen dabei lediglich ein Minimum dar, da es sich auch bei der landesweiten Zählung lediglich um eine Stichprobenzählung und keine flächendeckende Erhebung des Gesamtbestandes, handelt.
Birkhahnjagd 2020
Das Birkhuhn ist in Vorarlberg ganzjährig geschont. Die Frühjahrsbejagung ist lediglich über Art. 9 der Vogelrichtlinie selektiv und unter streng überwachten Bedingungen in geringen Mengen möglich. Dieser Möglichkeit der nachhaltigen Nutzung zufolge wurden laut Verordnung über die Zulassung der zeitweisen Bejagung von Birkhahnen in Teilbereichen aller vier Vorarlberger Bezirke, gemäß §36 Abs. 2 des Jagdgesetztes LGBl.Nr. 32/1988 idgF., in Verbindung mit §27 Abs. 2 lit. F der Jagdverordnung, hinsichtlich des Birkwildes im Jagdjahr 2019/20 ein landesweites Ausmaß von 115 Birkhahnen gestattet. Von diesen 115 freigegebenen Hahnen wurden 83 erlegt: 59 im Bezirk Bludenz, 18 im Bezirk Bregenz, jeweils drei in den Bezirken Dornbirn und Feldkirch. 32 Hahnen wurden trotz Freigabe aus verschiedenen Gründen, insbesondere aber durch die Reiseeinschränkungen infolge von Covid-19 nicht erlegt.
Situationsbericht
Auch im vergangenen Jahr musste jeder Jagdausübungsberechtigter, welcher einen Abschuss zugeteilt bekommen hat, der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft nicht nur einen getätigten Abschuss melden und in der Abschussliste eintragen, sondern den schriftlichen Bericht über die Lebensraumund Bestandessituation des Birkwildes im betreffenden Jagdgebiet erstatten. In weiterer Folge erhielt auch die Vorarlberger Jägerschaft Kopien aller Birkwildberichte, welche als Grundlage für den landesweiten Bericht über den Zustand und die Entwicklung der Birkwildpopulation in Vorarlberg dient. Nur durch das gewissenhafte Monitoring (Zählung) und die Abgabe der Birkwildberichte ist die Grundlage für die Möglichkeit einer Frühjahrsbejagung der Birkhahnen durch Ausnahmeverordnungen auch in Zukunft gegeben. Zudem ist die Weiterführung von Habitatpflegemaßnahmen notwendig, um die Lebensräume dieser interessanten Wildart zu schützen und erhalten.
Birkwildzählung 2021
Entsprechend dem zweijährigen Turnus erfolgt die Birkwildzählung 2021 in den ausgewählten Referenzgebieten – die nächste landesweite Zählung erfolgt 2022.

Social Media Leitfaden
Die sozialen Medien sind auch für die Jagd ein Schauplatz geworden, an dem eifrig über die Jagd gepostet wird. Und jedes Posting wirkt – für oder gegen die Jagd.
Jagd Österreich hat dieses wichtige Thema aufgegriffen und einen Social Media Leitfaden entwickelt, der Jägerinnen und Jägern dabei unterstützen soll, im Umgang mit sozialen Medien sicher und im Sinne der Jagd umzugehen.
Nachstehend finden sie den Leitfaden als Download:
SOCIAL MEDIA LEITFADEN: DIE JAGD IM FADENKREUZ SOZIALER NETZWERKE
Niemals zuvor konnten Texte, Bilder und Emotionen schneller mit
anderen Menschen geteilt werden als seit der Etablierung sozialer
Netzwerke in unseren Alltag. Selbst Menschen, die keine sozialen
Netzwerke nutzen, werden spätestens durch die Abendnachrichten über die
neusten Twitter-Meldungen prominenter Persönlichkeiten informiert. Der
Kurznachrichtendienst Twitter ist gerade bei Journalisten, Politikern,
Promis und Kunstschaffenden sehr beliebt, weshalb dem Medium sehr viel
Aufmerksamkeit zukommt.
MEHR ALS EINE WEBSITE
Der Wirkungskreis sozialer Netzwerke ist also nicht nur auf die
eigenen Nutzerzahlen limitiert, sondern beeinflusst eine Vielzahl von
Menschen und Unternehmen. Wie das deutsche Statistikportal im August
2020 veröffentlichte, nutzen über 3,8 Milliarden Menschen weltweit
soziale Netzwerke. Mit rund 2,4 Milliarden Nutzern steht Facebook
unangefochten auf Platz 1. Das Videoportal YouTube belegt mit 1,6 Mrd.
Platz 2, Platz 3 geht an den Kommunikationsdienst WhatsApp und Instagram
sichert sich mit knapp 1. Mrd. Nutzer den vierten Platz.
SHITSTORMS VERMEIDEN
Auch die Jagd ist davon betroffen, denn die Bilder einer
Bewegungsjagd, die freudig über WhatsApp, Facebook und Co. mit Freunden
und anderen Jägerinnen und Jägern geteilt werden, können sich schnell
verselbstständigen und sich zu einem Bumerang in Form eines sogenannten
Shitstorms entwickeln. In der Kommunikationswissenschaft beschreibt der
Begriff „Shitstorm“ einen Sturm der Entrüstung, Empörung und des
Protestes, der sich im Internet und überwiegend auf Social Media mit dem
plötzlichen Anstieg negativer und oftmals sehr emotionaler Kommentare,
Beiträge und Artikel manifestiert. Ein Shitstorm stellt für das
betroffene Unternehmen bzw. die betroffene Person ein großes Problem
dar. Durch die ständige Verfügbarkeit des Internets durch die Nutzer,
ist die Dynamik der öffentlichen Diskussion so stark, dass gerade im
frühen Stadium des Shitstorms nahezu nichts entgegengesetzt werden kann.
Gleichzeitig erwarten sich die Nutzer jedoch eine öffentliche
Stellungnahme, die nicht selten zunächst wenig Wirkung zeigt.
Investorenlegende Warren Buffett sagte einmal, dass es etwa zehn
Jahre dauert einem Unternehmen ein positives Image zu verleihen, aber
nur zehn Sekunden dieses zu verlieren. Für uns Jägerinnen und Jäger
bedeutet dies, dass unsere Bemühungen das Image der Jagd zu stärken, mit
einem Mal durch eine Unachtsamkeit gefährdet werden können. Gerade die
sogenannten „Erlegerfotos“ bilden den Zündstoff, aus dem in den
vergangenen Jahren einige Shitstorms entwachsen sind. Dabei spielt es
oft keine Rolle, wo das Bild aufgenommen wurde.
SOCIAL MEDIA LEITFADEN FÜR JÄGERINNEN UND JÄGER
Angesichts der steigenden Nutzung sozialer Netzwerke und der
Stimmungsmache gegenüber Jägerinnen und Jäger im scheinbar anonymen
Internet, wurden nun spezielle Hilfestellungen zum Umgang mit sozialen
Netzwerken für Jägerinnen und Jäger entwickelt. Der von JAGD ÖSTERREICH
entwickelte Leitfaden bietet auf Basis von „10 Geboten“ die wichtigsten
Hinweise zur Nutzung von Sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und
Nachrichtenprogrammen wie WhatsApp.
So soll der Leitfaden helfen, Shitstorms zu vermeiden und „Fake
News“, also Falschnachrichten zu erkennen. Zudem gibt der Leitfaden
Tipps zur Kommunikation mit Jagdgegnern und beinhaltet nützliche
Adressen zur Argumentation im Internet. Dem Grundsatz der Public
Relations „tu gutes und rede darüber“ folgend, gilt es neben der
Vermeidung von negativen Schlagzeilen, allerdings gerade
Positivbeispiele in die Auslage zu stellen. Hierzu können alle
Jägerinnen und Jäger beitragen und die Interessensvertretungen in Form
der neun Landesjagdverbände und die JAGD ÖSTERREICH unterstützen. Die
taschentaugliche Broschüre kann bei der steirischen Landesjägerschaft
und bei JAGD ÖSTERREICH bestellt werden.
weiterführende Artikel finden sie auf Jagdfakten.at und auf Facebook I Jagd Österreich

SOCIAL MEDIA LEITFADEN FÜR JÄGERINNEN UND JÄGER
Angesichts der steigenden Nutzung sozialer Netzwerke und der
Stimmungsmache gegenüber Jägerinnen und Jäger im scheinbar anonymen
Internet, wurden nun spezielle Hilfestellungen zum Umgang mit sozialen
Netzwerken für Jägerinnen und Jäger entwickelt. Der von JAGD ÖSTERREICH
entwickelte Leitfaden bietet auf Basis von „10 Geboten“ die wichtigsten
Hinweise zur Nutzung von Sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram und
Nachrichtenprogrammen wie WhatsApp.
So soll der Leitfaden helfen, Shitstorms zu vermeiden und „Fake
News“, also Falschnachrichten zu erkennen. Zudem gibt der Leitfaden
Tipps zur Kommunikation mit Jagdgegnern und beinhaltet nützliche
Adressen zur Argumentation im Internet. Dem Grundsatz der Public
Relations „tu gutes und rede darüber“ folgend, gilt es neben der
Vermeidung von negativen Schlagzeilen, allerdings gerade
Positivbeispiele in die Auslage zu stellen. Hierzu können alle
Jägerinnen und Jäger beitragen und die Interessensvertretungen in Form
der neun Landesjagdverbände und die JAGD ÖSTERREICH unterstützen. Die
taschentaugliche Broschüre kann bei der steirischen Landesjägerschaft
und bei JAGD ÖSTERREICH bestellt werden.
weiterführende Artikel finden sie auf Jagdfakten.at und auf Facebook I Jagd Österreich