Auskochen eines Hornträgers

Schritt für Schritt - Anleitung zur richtigen Trophäenbehandlung.
Im Grunde genommen unterscheiden sich die Arbeitsvorgänge beim Auskochen eines Hornträgers vom Geweihträger nicht. Aber es gibt einen wichtigen Aspekt, der beim Auskochen eines Hornträgers zu beachten ist. Die Trophäe eines Geweihträgers besteht aus Knochen die mit dem Haupt ein Ganzes bilden. Der Schädel eines Hornträgers hat fest angewachsene Knochenzapfen, um die herum das eigentliche Horn wächst. Diesen Teil nennt man auch Hornscheide. Das eigentliche Horn ist also hohl und lässt sich von Knochenzapfen lösen. Das Horn besteht aus Keratin – demselben Material, aus dem auch Hufe sowie unsere Fingernägel und Haare bestehen. Den kleinen, aber entscheidenden Unterschied beim Auskochen eines Hornträgers, wie zum Beispiel an dieser Gams, möchte ich euch mit den folgenden Bildtafeln beschreiben.

markierung der krucken

Als Erstes markiere ich eine der Krucken, die Linke oder Rechte, mit einem Isolierband, damit, wenn sie nach dem Auskochen wieder aufgesetzt werden, ich sie an der richtigen Stelle wieder platzieren kann. Denn ab und zu kann es vorkommen, dass die Krucken auf beide Stirnzapfen passen.

decke abschärfen

Danach wird das Haupt mit einem Messer abgeschärft. Die Decke rund um die Krucken lasse ich noch stehen. Diese lässt sich nach dem Auskochen sowieso wunderbar lösen.

kochutensilien

Zum Auskochen brauche ich einen großen Topf mit Wasser, Spülmittel und einen Eimer Wasser.

auskochen

Zum Auskochen gebe ich einen kräftigen Spritzer Spülmittel ins Wasser. Das entfettet und ist anschließend sehr hilfreich beim Putzen der Trophäe. Ich lege das Haupt bis max. 0,5 bis 1cm unter dem Kruckenansatz ins Wasser und lasse es solange kochen, bis sich an der Stirnhaut die Knochenhaut ablöst. Das ist ein Prozess von einer halben bis dreiviertel Stunde, hängt aber auch vom Alter der Gams ab. Bei älteren Gemsen lässt sich die Knochenhaut eher schlechter lösen als bei Jüngeren.

Ideal wäre es, wenn das abgeschärfte Haupt noch gut 12 Stunden gewässert wird, sprich, man legt es ins kalte Wasser und lässt es einweichen. Danach lassen sich die letzten Weichteile noch besser entfernen. Auch die Zuhilfenahme eines Kärchers ist sehr hilfreich – aber Vorsicht – bitte behutsam mit dem Strahl umgehen.

oberkiefer abschlagen

Nach dem Auskochvorgang wird mit einer Säge das Oberkiefer abgeschlagen.

lösen der krucken

Und das ist jetzt der wichtige Unterschied beim Präparieren der beiden Trophäenträger von Cerviden und Boviden. Durch vorsichtiges Drehen und Ziehen löse ich die Krucken von den Knochenzapfen.

kürzen der Stirnzapfen

Und das ist jetzt der wichtige Unterschied beim Präparieren der beiden Trophäenträger von Cerviden und Boviden. Durch vorsichtiges Drehen und Ziehen löse ich die Krucken von den Knochenzapfen.

anbohren der Stirnzapfen

Dann bohre ich in die Mitte der beiden Stirnzapfen ein Loch um das Knochenmark zu entfernen. Werden die Knochenzapfen nicht angesägt und angebohrt, dann rächt sich das über längere Zeit mit einer sehr unangenehmen Geruchsbelästigung.

säubern

Das Haupt wir anschließend mit einem Messer sauber geputzt

bleichen des schädels

Anschließend die durchnässte Trophäe mit 30%igen Wasserstoffperoxid mehrmals einpinseln und wenn möglich zum besseren Ausbleichen noch an die Sonne stellen. Nachdem die Trophäe trocken und gebleicht ist, können die letzten organischen Reste weggekratzt und die Krucken dank der Markierung wieder auf die richtige Stelle aufgesetzt werden.

Autor: Johannes Kaufmann

Bildergalerie

Markieren der Krucken
Als Erstes markiere ich eine der Krucken, die Linke oder Rechte, mit einem Isolierband, damit, wenn sie nach dem Auskochen wieder aufgesetzt werden, ich sie an der richtigen Stelle wieder platzieren kann. Denn ab und zu kann es vorkommen, dass die Krucken auf beide Stirnzapfen passen.
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Haupt abschärfen
Danach wird das Haupt mit einem Messer abgeschärft. Die Decke rund um die Krucken lasse ich noch stehen. Diese lässt sich nach dem Auskochen sowieso wunderbar lösen.
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Kochutensilien
Zum Auskochen brauche ich einen großen Topf mit Wasser, Spülmittel und einen Eimer Wasser.
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Auskochen
Zum Auskochen gebe ich einen kräftigen Spritzer Spülmittel ins Wasser. Das entfettet und ist anschließend sehr hilfreich beim Putzen der Trophäe. Ich lege das Haupt bis max. 0,5 bis 1cm unter dem Kruckenansatz ins Wasser und lasse es solange kochen, bis sich an der Stirnhaut die Knochenhaut ablöst. Das ist ein Prozess von einer halben bis dreiviertel Stunde, hängt aber auch vom Alter der Gams ab. Bei älteren Gemsen lässt sich die Knochenhaut eher schlechter lösen als bei Jüngeren. Ideal wäre es, wenn das abgeschärfte Haupt noch gut 12 Stunden gewässert wird, sprich, man legt es ins kalte Wasser und lässt es einweichen. Danach lassen sich die letzten Weichteile noch besser entfernen. Auch die Zuhilfenahme eines Kärchers ist sehr hilfreich – aber Vorsicht – bitte behutsam mit dem Strahl umgehen.
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Oberkiefer abschlagen
Nach dem Auskochvorgang wird mit einer Säge das Oberkiefer abgeschlagen.
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Lösen der Schläuche
Der wichtige Unterschied beim Präparieren der beiden Trophäenträger von Cerviden und Boviden. Durch vorsichtiges Drehen und Ziehen löse ich die Krucken von den Knochenzapfen.
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Kürzen der Stirnzapfen
Danach schneide ich die Spitze der Stirnzapfen mit einer Säge ca. 1-2 Zentimeter ab.
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Anbohren der Stirnzapfen
Dann bohre ich in die Mitte der beiden Stirnzapfen ein Loch um das Knochenmark zu entfernen. Werden die Knochenzapfen nicht angesägt und angebohrt, dann rächt sich das über längere Zeit mit einer sehr unangenehmen Geruchsbelästigung.
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Säubern
Das Haupt wir anschließend mit einem Messer sauber geputzt
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Bleichen
Anschließend die durchnässte Trophäe mit 30%igen Wasserstoffperoxid mehrmals einpinseln und wenn möglich zum besseren Ausbleichen noch an die Sonne stellen.
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Fertigstellen
Nachdem die Trophäe trocken und gebleicht ist, können die letzten organischen Reste weggekratzt und die Krucken dank der Markierung wieder auf die richtige Stelle aufgesetzt werden.
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