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Corona-Verordnung: Jagd weiterhin möglich!

Am Dienstag, 17. November 2020, um 00:00 Uhr trat die neue COVID-19-Notsituationsverordnung in Kraft. In Bezug auf die Jagdausübung bleiben die bereits kommunizierten Regelungen aufrecht. Es gibt also weiterhin Ausnahmen für berufliche Zwecke, sofern diese erforderlich sind.

Gemäß den Bestimmung der COVID-19-Notmaßnahmenverordnung (Verordnung des, mit der
besondere Schutzmaßnahmen zur Verhinderung einer Notsituation auf Grund
von COVID-19 getroffen werden) kann die Jagd, unbeschadet der weiteren allgemeinen Schutzmaßnahmen, weiterhin ausgeübt werden. Das zuständige Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz hat festgehalten, dass die Jagd
zu den systemrelevanten Aufgaben gehört und unter berufliche Zwecke im
Sinne COVID-19 Schutzmaßnahmenverordnung zu subsumieren ist.


Das Innenministerium unterstützt hier die Jägerinnen und Jäger und wird die Polizei über die Möglichkeit der Jagd, auch während der aktuellen Ausgangsbeschränkungen, informieren.

Zur Glaubhaftmachung verwenden Sie bitte dieses Formular sowie Ihre gültige Jagdkarte.


Nähere Informationen sowie Downloads:

Informationen zum Coronavirus – Bundesministerium – FAQ, Jagd

COVID-19 Präventionskonzept – Bewegungsjagden

Teilnehmerliste – Bewegungsjagden

Das Sozialministerium hat am 11.11.2020 folgende Informationen im Hinblick auf die Jagdausübung auf der Webpage veröffentlicht:

Uns ist bewusst, dass die Einhaltung der Maßnahmen und Empfehlungen einen nicht zu unterschätzenden Mehraufwand insbesondere für die Durchführung von Gesellschaftsjagden bedeuten. Es ist auch nicht leicht, auf die von allen geschätzte Tradition des gemeinsamen Abschlusses und der Feier nach gemeinsamer Jagd zu verzichten. Um die aktuell geltende Ausnahme nicht zu gefährden, ist es aber besonders wichtig, sich an die Maßnahmen zu halten. Wir Jägerinnen und Jäger erfüllen einen wichtigen Beitrag für das Allgemeinwohl, dementsprechend sollten wir uns unserer Sonderstellung bewusst sein und im Interesse der gesamten Bevölkerung bei der Einhaltung der Verordnung und Empfehlungen mit gutem Beispiel vorangehen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

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Für Rückfragen steht Ihnen Geschäftsführer Gernot Heigl MSc zur Verfügung.

Landesjägermeister im Gespräch

Der Druck, die Abschussquote zu erfüllen, ist so groß, dass selbst der neue Landesjägermeister Christoph Breier die Freude an der Jagd verloren hat. Auch der Ruf, den Wolf in Vorarlberg zu töten, missfällt dem obersten Jäger des Landes. Das Gamswild dagegen laufe Gefahr, ausgerottet zu werden.

Der pensionierte Internist und Universitätsdozent Christoph Breier hat vor wenigen Tagen das Amt des Landesjägermeisters von Christoph Germann übernommen. Breier hat bereits als Kind, als er mit dem Großvater unterwegs war, Freude an der Jagd gefunden. Doch diese Freude hat er angesichts der Haltung der Behörden im Land mittlerweile verloren. Zu drastisch seien die Forderungen geworden, Wild zu erlegen – damit sich Tuberkulose nicht auf Rinder ausbreiten kann. Jahr für Jahr werde ihnen eine Abschussquote auferlegt und es drohten Verwaltungsstrafen, wenn sie diesem Auftrag nicht nachkommen.

Abschuss von hochträchtigen Muttertieren

In vielen Gebieten habe Vorarlberg gar kein TBC-Problem, so Breier. Zudem seien über den Winter viele Tiere trächtig. Wenn die Jäger dann zwischen Januar und März noch Tiere schießen, sind das hochschwangere Tiere, das bedeutet, im Leib des toten Muttertiers befindet sich ein lebendes Embryo. „Das ist für viele Jäger ein schreckliches Erlebnis, mit dem man extrem schwer umgehen kann“, so Breier. Tiere sollten seiner Ansicht nach deswegen ab Dezember nicht mehr gejagt werden.

Wolf nur ein Randproblem

Im vergangenen August hat ein Wolf bei Egg-Großdorf – Schetteregg mehrere Schafe gerissen. Danach kam sofort die Aufforderung der Landwirtschaftskammer, den Wolf zu erschießen. Mittlerweile kommen Überlegungen dazu auch von Landeshauptmann Markus Wallner. Der neue Landesjägermeister Christoph Breier hält das Problem in Vorarlberg für überschaubar. Der Wolf sei nur ein Randproblem für die Jäger.

Landesjägermeister Christoph Breier im Gespräch mit ORF-Redakteur Georg Fabjan

https://vorarlberg.orf.at/stories/3072901/https://vorarlberg.orf.at/stories/3072901/

Der Fall sei unüblich. Der Wolf hat laut Landesjägermeister Breier eine Berechtigung. Es komme darauf an, wo er sich auf natürlichem Weg seine Nahrung holen – etwa beim Wild. Ein Abschuss, wie ihn die Landwirtschaftskammer gefordert hat, sei zudem nicht so ohne weiteres realisierbar, da brauche es ein spezielles Bewilligungsverfahren. Für bedeutender hält Breier das Problem durch den Luchs.

Gamswild: Gefahr der Ausrottung

Das Gamswild in Vorarlberg ist stark gefährdet. Deshalb gibt es ein großangelegtes Forschungsprojekt in Vorarlberg. Durch Freizeitsportler werden die Gemsen nämlich aus den Bergen verdrängt, viele können dann nur schwer überleben. In Folge müssen sie oft geschossen werden, sagt Landsjägermeister Christoph Breier. Das Projekt soll nun Daten liefern, um die Überlebenschancen von Gamswild wieder zu verbessern.

Österreichisches Jägerschafts-schießen 2020

Eigentlich wäre turnusmässig das Burgenland an der Reihe gewesen um das Jägerschaftsschießen zu organisieren. Aufgrund von baulichen Maßnahmen an der gewünschten Schießstätte in Pinkafeld hat der Landesjagdverband Burgenland gebeten, die Bundesmeisterschaften im kommenden Jahr zusammen mit dem 100-Jahr Jubiläum des Landes Burgenland ausrichten zu dürfen. Die Salzburger Jägerschaft mit LJM Max Mayr-Melnhof hat sich spontan bereit erklärt, diesen traditionellen Wettbewerb außertourlich in Salzburg zu organisieren und nicht einfach ausfallen zu lassen.

Alle Bundesländer waren nicht nur einverstanden sondern sogar froh, dass dies so kurzfristig und spontan möglich war. Wie gewohnt war es ein sehr schöner Anlass in einem traditionellen Rahmen unter der Beteiligung von allen Bundesländern.

Das Schießprogramm bestand neben den gewohnt 50 Tauben in einem Jagdparcours aus 20 Schuss jagdlicher Kugel auf den Rehbock stehend angestrichen und den Fuchs liegend frei (jeweils auf 100 m) sowie auf den Gamsbock sowohl sitzend wie auch stehend angestrichen auf 200 m.

Albert Deuring sicherte sich mit herausragenden 199 Ringen den Tagessieg in der Kugelwertung. Die sehr gute Treffsicherheit der Vorarlberger Kugelschützen wurde durch die weiteren Plätze 4 (Dr. Heinz Hagen), 7 (Martin Rhomberg) und 12 (Peter Tabernig) herausgehoben.

Das Vorarlberg Team mit dem Salzburger LJM May-Mayr Melnhof

Mit einem sehr guten Tontaubenergebnis (43 von 50 Tauben) konnte sich Dr. Heinz Hagen in der Jagdlichen Kombinationswertung sogar den ganz beachtlichen 5. Rang sichern.

Im neu errichteten Tontaubenstand neben dem bestehenden Schießzentrum Stegenwald fanden sich die anderen Teammitglieder (neben den genannten Schützen waren noch Erich Hollenstein und Stefan Rhomberg in der Mannschaft) nicht wie gewohnt zurecht weshalb in der Gesamtwertung das Team Vorarlberg nur den 9. Platz erreichte.

Wir alle hoffen, dass im neuen Jahr wieder ein geordneter Schießbetrieb und somit eine Durchführung sowohl von Landesmeisterschaften wie auch von Qualifikationsschießen stattfinden kann und damit ein schlagkräftiges Team für das Burgenland gefunden werden kann.

Mit Schützenheil und Weidmannsheil,

Dr. Heinz Hagen, Landesschießreferent

Neuer Vorarlberger Landesjägermeister

Der ehemalige Internist übernimmt damit das Amt von Dr. Christof Germann, welcher aufgrund geänderter beruflicher Rahmenbedingungen, mit Ablauf der Funktionsperiode die Funktion des Landesjägermeisters niederlegte.

An der, coronabedingt schriftlich, abgehaltenen Generalversammlung kamen mehr als zwei Drittel der Delegierten ihrem Stimmrecht nach und gaben ein klares zustimmendes Votum für den vorliegenden Wahlvorschlag des Vorstandes ab.

Mit Univ.Doz. Dr. Christoph Breier wird auch zukünftig ein Kenner der Jagd in Vorarlberg die Geschicke der Vorarlberger Jägerschaft lenken. Er übte neun Jahre lang die Funktion des Hegeobmannes in der Wildregion 1.4 (Hintere Bregenzerach) aus und bringt durch sein bisheriges Engagement im Landesvorstand sowie als vormaliger Landesjägermeister-Stellvertreter bereits einiges an Erfahrung im internen Bereich der Jägerschaft mit. Als langjähriger Pächter im hinteren Bregenzerwald hat Dr. Breier einen wertvollen Einblick in die Jagdpraxis sowie in die Herausforderungen der modernen Jagdwirtschaft erlangt.

Die Funktion der drei stellvertretenden Landesjägermeister wird in der kommenden Periode durch das bisherige LJM-Team Dr. Christof Germann, Mag. Jürgen Rauch und Sepp Bayer übernommen.

Die Arbeitsweise im Landesjägermeister-Team hat sich in den vergangenen drei Jahren bewährt. Durch die Weiterführung und Erweiterung des Führungsteams ist ein hohes Maß an Kontinuität gewährleistet.

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Auflistung der im Zuge der Generalversammlung gewählten Vorstandsmitglieder der Vorarlberger Jägerschaft:

  • LJM Dr. Christoph Breier
  • LJM-Stv. Dr. Christof Germann
  • LJM-Stv. Sepp Bayer
  • LJM-Stv. Mag. Jürgen Rauch
  • MMag. Dr. Tobias Gisinger (Rechtsbeirat)
  • Gernot Heigl MSc (Schriftführer)
  • Mag. Peter Rhomberg (Finanzreferent)
  • RJ Edwin Kaufmann (Vertreter Jagdschutzorgane)
  • Eberhard von Gemmingen-Hornberg (Vertreter der im Ausland wohnhaften Mitglieder)

Als Mitglieder des Kontrollorgans wurden folgende Personen gewählt:

  • Gerhard Humpeler (Rechnungsprüfer)
  • Stephan Kaar (Rechnungsprüfer)
  • Christof Santer (Ersatzmitglied)

Hubertusfeiern im Herbst 2020

Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus müssen die diesjährigen Hubertusfeiern in den unterschiedlichen Landesteilen leider abgesagt werden.

Die betrifft auch folgende bevorstehenden Veranstaltungen:

27.09.2020 – Hubertusfeier Garfrescha, Hegegemeinschaft 3.2

13.10. 2020 – Hubertusfeier Fontanella, Jägerschaft Großes Walsertal

abgesagt – Bezirkshubertusfeier Feldkirch, Schattenburg Feldkirch

abgesagt – Jägerweihnacht, Thal – Sulzberg

Habitatverbesserung für Birkwild

Die Alpe Gibau befindet sich auf 1.850m Seehöhe im Europaschutzgebiet „Verwall“ in Gaschurn. Die landschaftlich reizvoll gelegene Alpe mit imposanter Aussicht auf die Berge des Verwall und der Silvretta ist ein wertvolles Weidegebiet und zugleich ein natürlicher Lebensraum für Gams, Steinadler, Schnee- und Birkwild.

Zunehmende Verbuschung senkt die Habitatqualität für Birkwild, welches auf eine hohe Strukturvielfalt angewiesen ist. Im Zuge des eintägigen Arbeitseinsatzes wird veranschaulicht worauf bei einer solchen Habitatverbesserung geachtet werden sollte um einen möglichst idealen Lebensraum für Birkwild zu erstellen.

Termin: Samstag, 30. August 2020

Treffpunkt: 8:00 Uhr, Gemeinde Gaschurn. Eigenständige Anreise nach Gaschurn. Transport zur Alpe wird organisiert.

Voraussetzungen: Wir gestalten Lebensräume – das bedeutet körperliche Arbeit. Eine gewisse Grundkondition und Trittsicherheit im Gelände wird deshalb vorausgesetzt.

Ausrüstung: Robuste und strapazierfähige Kleidung für die Arbeit im Wald und Gelände, überknöchelhohe Bergschuhe mit Profilsohle.
Werkzeug und Handschuhe werden zur Verfügung gestellt.

Für das leibliche Wohl wird natürlich gesorgt!

Anmeldung und weitere Informationen: HIER KLICKEN





Wildtierkalender 2020/21

Rechtzeitig zum Schulbeginn erscheint der diesjährige Kinderkalender, welcher vom Dachverband „Jagd Österreich“ in Kooperation mit allen Landesjagdverbänden erstellt wurde.

Mit tollen Spielen und interessanten Rätseln werden jagdliche Inhalte und die Kompetenzen unserer Jägerinnen und Jäger kindgerecht transportiert sowie heimische Wildarten vorgestellt.

Die Kinderkalender liegen in der Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft auf und können GRATIS abgeholt werden.

Pinselohr auf leisen Sohlen

Vor acht Jahren gelang einem Jagdaufseher in der EJ Gamp, Wildregion 4.2- Gamperdonatal mit einem Foto erstmals der Nachweis eines Luchses in Vorarlberg, nachdem die Großkatze seit dem 19. Jahrhundert völlig aus unserem Land verschwunden war. Fünf Jahre später drehte ebenfalls ein Weidmann im Nachbarrevier Vals ein Video von zwei erwachsenen und drei jungen Luchsen, welches in Fachkreisen weit über die Grenzen des Landes für Furore sorgte. Bereits 2016 konnten auch östlich der Ill mit Hilfe von Wildkameras zweimal Luchse nachgewiesen werden. Im Jahr darauf wurde sogar ein toter, vermutlich vom Auto angefahrener Luchs am Dünserberg aufgefunden. Seit einiger Zeit scheint die Ausbreitung und Vermehrung von Pinselohr im Land sukzessive voran zu gehen. Waren die Nachweise zu Beginn der natürlichen Wiederbesiedelung noch auf wenige Einzelereignisse beschränkt, so belegen gegenwärtig alljährlich eine Reihe von Fotos, DNA-Proben, bestätigten Rissen und Fährten sowie direkten Beobachtungen die Zunahme und Ausbreitung der Großkatze in Vorarlberg.

Jäger als unverzichtbare Datenvermittler

Ohne die aktive Mitarbeit der Jäger und Jagdschutzorgane würden wir über das Vorkommen und die räumliche Ausbreitung des Luchses im Lande nicht viel wissen, denn über 90% der bestätigten Nachweise und glaubhaften Hinweise stammen von Grünröcken, die beim Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abteilung Va- Landwirtschaft und ländlicher Raum vom wildökologischen Amtssachverständigen gesammelt und verarbeitet werden. Anhand dieser Daten bzw. Datenreihen und deren geografische Zuordnung kann die Entwicklung des Luchses seit 2012 in Vorarlberg relativ gut verfolgt werden, wenngleich davon auszugehen ist, dass mancher Nachweis dem Land nicht übermittelt wurde und daher in diesen Datensätzen fehlt. Es wird aber auch um Verständnis gebeten, wenn Meldungen über angebliche Beobachtungen, Risse und Fährten, die nicht bestätigt bzw. nicht eindeutig dem Luchs zugeordnet werden können, nicht in diese Datenbank aufgenommen werden.

Räumliche Darstellung von bestätigten Nachweisen seit 2012 (Beobachtungen, Risse und Fährten).

Rätikon und Hoher Freschen

Wie anhand der kartographischen Darstellung über die Verbreitung des Luchses in Vorarlberg seit 2012 gut zu erkennen ist, stellen das Rätikon sowie das Gebiet um den Hohen Freschen die „Quellgebiete“ von Pinselohr in Vorarlberg dar. Die Populationsgründer stammen, wie mit Hilfe von mehreren Fellmusteranalysen nachgewiesen, aus der Ostschweiz, die ohne menschliches Zutun zu uns zugewandert sind. Dabei mussten die Tiere gefährliche Hindernisse, wie Eisenbahnstrecken, Straßen, Autobahnen mit Wildschutzzäunen, Siedlungen sowie große Flüsse überwinden. Die meisten Nachweise im Land kommen bisher aus dem Gamperdonatal sowie aus dem Mellental. Aus diesen Gebieten stammen auch die ersten Reproduktionsnachweise. Die gegenwärtige räumliche Verbreitung des Luchses sowie die Beobachtung von vermutlichen Jungtieren (1-jährige Luchse) lassen jedoch die Vermutung zu, dass es im Land auch Nachwuchs gegeben hat, der nicht aufgefallen und daher auch nicht dokumentiert wurde. Außerdem sind nicht immer zweifelsfreie Unterscheidungen bzw. Zuordnungen der Tiere möglich. Beispielsweise kann keine konkrete Aussage darüber getroffen werden, ob es sich bei der Beobachtung von einer Luchsin mit drei Jungen durch ein versiertes Jagdschutzorgan voriges Jahr im Frödischtal um dieselbe Luchsfamilie handelte, die einen Monat später von einem Jagdaufseher im benachbarten Mellental fotografiert wurde.

Weitere Ausbreitung des Luchses in Vorarlberg

Obwohl in den vergangenen Jahren auch schon vereinzelte Beobachtungen von Luchsen abseits der zwei erwähnten Hauptverbreitungsgebiete möglich waren, konnten in den vergangenen zwei Jahren des Öfteren Nachweise von Luchsen aus den Gebieten Bödele-Schwarzenberg, Ebnitertal sowie Brandnertal-Bürserberg-Bürs erbracht werden, die auf eine weitere räumliche Ausbreitung, allenfalls sogar Gründung neuer Territorien von Pinselohr schließen lassen. Interessant ist, dass bisher aus den waldreichen Rehrevieren der Wildregion 1.8- Leiblachtal noch keine bestätigten Meldungen über ein Luchsauftreten eingelangt sind. Im Grenzgebiet zu Deutschland wurde heuer überhaupt das erste Mal ein Luchs im Raum Balderschwang mit Hilfe einer Fotofalle von Mitarbeitern des Naturparks Nagelfluhkette nachgewiesen. D.h., die räumliche Ausbreitung des Luchses ins Leiblachtal sowie in die Grenzregion Bregenzerwald/Allgäu und Kleinwalsertal dürfte mit großer Wahrscheinlichkeit über die Gründerpopulation aus dem Raum Hoher Freschen erfolgen. Nachdem sich aus dem Gebiet Bödele-Schwarzenberg die Luchsnachweise seit dem vergangenen Jahr häufen und sich mittlerweile auch aus dem Gebiet Schetteregg die Hinweise mehren, könnte die Ausbreitung von Pinselohr in nordöstlicher Richtung bereits gegenwärtig im Gange sein.

Großes Walsertal

Im Großen Walsertal konnte mit Ausnahme von zwei Beobachtungen (1 Foto, 1 Direktbeobachtung) aus dem Ladritschtal im Jahre 2018 heuer zum ersten Mal ein Luchs in Buchboden per Fotofalle nachgewiesen werden.

Klostertal

Während aus dem Raum Hochtannberg-Lech-Klostertal bisher noch keine Meldungen eingelangt sind, wurde heuer ein Luchsfoto von einer Wildkamera aus dem Grenzgebiet Klostertal/Silbertal übermittelt, womit auch die Berichte von Jägern über Luchsbeobachtungen aus dem Raum Itonskopf ihre Bestätigung finden.

Die größte europäische Raubkatze ist in Vorarlberg mittlerweile wieder weit verbreitet.

Hochjoch – Montafon

Im Hochjochgebiet wurde nach 2016 und 2018 auch heuer wieder ein Luchs beobachtet. Dabei konnte der zuständige Jagdaufseher und Hegeobmann Hannes Meyer bei besten Lichtverhältnissen die Begegnung eines Luchses mit einem 15-köpfigen Steinbockrudel und die dabei erfolgten Reaktionen bzw. Verhaltensweisen sowohl bei den Böcken als auch bei der Katze bestaunen. Nach zwei erfolglosen und wenig gefährlichen Angriffsaktionen des Luchses habe sich dieser nur wenige Meter vor den Steinböcken ins Lager begeben und diese gleich einem Hirtenhund, der seine Herde beschützt, lange beäugt. Im Juni und Juli sind Fotonachweise aus dem Gargellental, dem Hinteren Silbertal und bereits zum wiederholten Male aus dem Gampadelstal übermittelt worden, die die sukzessive Ausbreitung von Lynx im Montafon bestätigen.

Wie bereits erwähnt, beruhen die Kenntnisse über die Anwesenheit und Verbreitung des Luchses in Vorarlberg überwiegend auf Mitteilung bzw. von Jägern und Jagdschutzorganen erbrachten Nachweisen. Aus manchen Gebieten scheint die Meldemoral aber etwas nachzulassen, weil der Luchs nichts mehr „Neues“ ist und daher als nicht mehr besonders berichtenswert erscheint. In wenigen Gebieten hat man aber auch das Gefühl, dass man die Beobachtungen oder Nachweise bewusst verschweigt, um nicht näher in eine amtliche Beobachtung zu geraten. Hierzu ist festzuhalten, dass die Behörde ohne Absprache mit den zuständigen Jagdverantwortlichen keine Monitorings vornimmt und dass von amtlicher Seite allfällige, auf die Präsenz des Luchses zurückführende Erschwernisse in der Jagdausübung und insbesondere in der Abschusserfüllung nur dann entsprechend berücksichtigt werden können, wenn tatsächlich Nachweise über das Luchsvorkommen aus den betroffenen Gebieten vorliegen.

Ausblick

Wenngleich die Anwesenheit von Lynx lynx unbestritten zu einer markanten Veränderung und jagdwirtschaftlichen Verschlechterung v.a. beim Reh und teilweise auch beim Gams in einem Revier beitragen kann, so stellt sein Vorkommen doch eine unwahrscheinliche Bereicherung für die Artenvielfalt bzw. Biodiversität in unserer Natur dar. Wie jedoch schon des Öfteren betont und im Zuge der schriftlichen Abschussplanverhandlungen 2020 klar eingefordert, ist für die Akzeptanz und den langfristigen Erhalt dieser Großraubwildart eine Berücksichtigung bzw. Einkalkulierung dieses natürlichen und sehr wirksamen Schalenwildjägers bei der Festlegung der Abschussplanzahlen sowie bei Beurteilung der Abschussplanerfüllung dringend notwendig. In Vorarlberg scheint diese Thematik zumindest in Ansätzen angekommen zu sein, denn im Zuge der heurigen Abschussplanverhandlungen waren die Jagdsachbearbeiter der einzelnen Bezirkshauptmannschaften trotz teils „massiven Gegenwind“ durchaus bemüht, bei der Festsetzung der Rehwild-Mindestabschusshöhen für Reviere mit starker Luchspräsenz den fachlichen Argumenten über die Auswirkungen des Luchses auf Reh und Gams ein entsprechendes Gehör zu schenken. Dieses wird es in Zukunft vermutlich noch mehr geben müssen, denn die Großkatze scheint sich im Land immer mehr zu etablieren und  es darf nicht passieren, dass der Luchs aus Ignoranz zum unliebsamen Beutekonkurrenten der Jagd stilisiert und damit seine Existenzberechtigung in Frage gestellt wird.

DI Hubert Schatz

Studie – Die Gams in Europa

Im gemeinsamen Projekt „Die Gams in Europa“ hat die Deutsche Wildtier Stiftung, in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und seiner Delegationen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, nun den lesenswerten Endbericht veröffentlicht.

In der vorliegenden Studie wurden die Rahmenbedingungen des Managements der Alpengams in den betroffenen EU-Mitgliedsstaaten und der Schweiz verglichen. Dazu gehören Fragen zum Lebensraum und Höhe und Struktur der Gamspopulationen, zu den Normen der Eingriffe in die Bestände durch Jagd und zu den Konsequenzen und deren Umsetzung, die die Listung des Gamswildes in den Anhang V der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) der EU mit sich zieht.

Da Bericht nimmt mehrfach auf die Situation in Vorarlberg Bezug und bietet die Möglichkeit sich einen umfassenden Überblick über die Anforderungen der FFH-Richtlinie zu verschaffen – eine klare Leseempfehlung von Seiten der Vorarlberger Jägerschaft.