In der Wildökologie wird der Lebensraum als die „zweite Haut“ der Wildtiere bezeichnet. Ein intakter Lebensraum stellt demnach die Grundvoraussetzung für ein gutes Leben dar. Die Jagdreviere Vorarlbergs in den verschiedenen Regionen und Höhenstufen des Landes sind nicht nur Wohnstätten zahlreicher Wildarten, sondern auch Arbeitsplätze für Berufsjäger und Jagdschutzorgane. Ihnen ist die Bedeutung der Lebensraumgüte besonders bewusst, weshalb viele von ihnen bereits über Jahre spezielle Konzepte mit oft aufwändigen Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der Wildlebensräume im Revier verfolgen. Leider wird dies in der Öffentlichkeit und selbst bei Grundeigentümern sowie diversen Interessengruppen oft zu wenig wahrgenommen. Aus diesem Grund schreibt der Verband der Vorarlberger Jagdschutzorgane einen Preis für die besten Hegemaßnahmen bzw. Hegeprojekte in den Revieren Vorarlbergs aus, umso auf die Leistungen der JägerInnen im Sinne eines aktiven Naturschutzes verstärkt aufmerksam zu machen.
Innovationspreis Lebensraum
Mit diesem Preis werden Jagdschutzorgane, die mit ihrem besonderen Engagement oder einem innovativen Projekt eigenständig oder in Zusammenarbeit mit ihren Arbeitgebern, Grundbesitzern, Interessensgruppen, Behördenvertretern etc. zur Erhaltung und Sicherung von Wildlebensräumen beitragen, ausgezeichnet. In der Rolle der Vorbildfunktion werden die Preisträger bzw. Projekte in entsprechenden Medien öffentlich kommuniziert bzw. dargestellt.
gesucht werden
Erfolgsprojekte mit vorbildlichen Leistungen:
- Lebensraum verbessernde / erhaltende Maßnahmen wie z.B. Offenhalten/Schwenden von Äsungsflächen, Schaffen und Bewirtschaftung von Wildwiesen, spezielle auf das Wild abgestimmte forstliche Maßnahmen, Biotophege in Niederwildrevieren etc.
- Maßnahmen zur erfolgreichen Lenkung und Kanalisierung von Naturnutzern
- Maßnahmen in der jagdlichen Öffentlichkeitsarbeit
- Maßnahmen zur erfolgreichen Anpassung der Schalenwildbestände an die Tragfähigkeit des Lebensraumes und Maßnahmen zur Ausübung einer maßvollen, den Wildbeständen angepassten jagdlichen Nutzung
- Bejagungsstrategien und Bejagungsmethoden zur effizienten aber jagddruckvermeidenden Regulierung der Wildbestände – Stichwort: „tagaktives Wild“
- an die Gegebenheiten des Lebensraums und den Jagdmethoden angepasste, gesellschaftstaugliche Reviereinrichtungen
- vorbildlich geführte Wildfütterungen (Organisation, Technik, Futtermittel, Beschilderung, etc.) und deren positive Wikrungen bezüglich Wildschadensvermeidung (Lenkung, Bindung, Schadenskonzentration – großflächige Waldentlastung)
- Maßnahmen zur Erhaltung der Biodiversität
- Maßnahmen zur Überwachung und Erhaltung der Wildtiergesundheit
- Jagdhundewesen (spezielle Maßnahmen zur Förderung fermer Jagdhunde)
- Schießwesen (z.B. regelmäßiges Schießtraining)
- etc.
Anmeldeschluss: 15.09.2023
Einsendeschluss: 31.03.2024
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Das beliebte Bürser Jagdschießen in der Bürser Schlucht fand vor kurzem zum 61. Mal statt. Im Rahmen eines Revierganges durch die Bürser Schlucht wurde von den 408 Schützen (davon 46 Damen) aus fünf Nationen auf eine Ringschreibe, einen Fuchs, einen verschwindenden Rehbock, einen Gamsbock und einen ziehenden Hirsch geschossen. Die Scheiben wurden in der Natur so aufgestellt, dass sich hinsichtlich Stand und Ziel ein möglichst reviernahes Bild ergeben hat. Auf jede Scheibe durfte nur ein Schuss abgegeben werden. Die Summe aller erreichten Ringe ergab dann für jeden das Gesamtergebnis. Alle Schützen, die insgesamt 50 Ringe erreicht hatten, waren berechtigt, auf die Ehrenscheibe zu schießen.
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Vier Schützen erhielten die Ehre, auf die von Walter Themessl kunstvoll bemalten und von Waffen Keckeis gesponserten Ehrenscheibe zu schießen. Heinz Hagen, Zlatko Pepevnik, Raimund Rauch und Anton Peter versuchten ihr Glück. Mit Anton Peter konnte bei der Preisverteilung ein junger Schütze die Ehrenscheibe stolz in Empfang nehmen. Elisabeth Hammerle erreichte beim Jagdschießen insgesamt 49 Ringe und stand somit ihren männlichen Jagdkollegen um nichts nach. Ihr wurde eine kunstvoll bemalte Scheibe von Steffi Holder überreicht. Für alle Schützen, die eine Ringzahl von 46 und höher erreichten, warteten wertvolle Warenpreise wie Wildabschüsse, Jagdwaffen, Jagdoptik und vieles mehr. Bezirksjägermeister Manfred Vonbank freute sich über die rege Teilnahme und betonte anlässlich der Preisverteilung die Wichtigkeit, sich Anfang des Jahres mit dem jagdlichen Schießen auseinanderzusetzen.
Großer Dank
Er bedankte sich bei der Gemeinde Bürs für die Unterstützung, der Jagdgesellschaft Bürs für die Organisation und Bewirtung und den Sponsoren. Einen besonderen Dank galt in diesem Jahr an Bernadette Plangg, die seit 35 Jahren beim Bürser Jagdschießen für eine funktionierende Bedienung sorgt. Ein weiterer großer Dank sprach Manfred Vonbank an Erich und Werner Plangg als federführende Organisatoren aus. Eine besondere Scheibe erhielt der Schütze Peter Breuss aus Übersaxen. Der Rollstuhlfahrer absolvierte vor ein paar Jahren gemeinsam mit Freunden die Jagdprüfung. Damals hatten seine Freunde die Idee, mit ihm die Besonderheit des Bürser Jagdschießens einmal zu erleben. Und in diesem Jahr konnte er seinen „Gutschein“ endlich einlösen. Mit Freude über das Gelingen beim Jagdschießen nahm er die bemalte Scheibe aus den Händen von Steffi Holder und Manfred Vonbank. Für die musikalische Umrahmung der Preisverteilung sorgten die Jagdhornbläser der Bezirkgruppe Bludenz. „Das Bürser Jagdschießen ist aufgrund des Ambientes in der Bürser Schlucht einzigartig“, abschließend Manfred Vonbank, der sich bereits auf das Jagdschießen im kommenden Jahr freut.
In den Monaten Mai/Juni werden mehrheitlich die Rehkitze gesetzt. Ihr gepunktetes Fell, kombiniert mit ihrem natürlichen Verhalten sich ins hohe Gras zu ducken, macht die Kitze nahezu unsichtbar für Fressfeinde. Diese Strategie des Rehwildes ist aber leider nicht gegen den Einsatz von Mähwerken ausgelegt.
Da die erste Mahd in derselben Zeit stattfindet wie die Setzzeit, fallen laut Schätzungen jährlich bis zu 25.000 Rehkitze in Österreich den Mähwerken zum Opfer. In Vorarlberg dürfte es sich um mehrere hundert Jungtiere handeln. Um den Mahdverlust so gering wie möglich zu halten, gibt es vielerlei einfache und praktikable Techniken. Sehr bewährt hat sich mittlerweile insbesondere der Einsatz von Drohnen.
Bereits vor einigen Jahren wurde damit begonnen Drohnen mit Wärmebildkameras zur Rettung von Rehkitzen einzusetzen. Diese Methode ist sehr effizient und ermöglicht ein schnelles und zuverlässiges Absuchen von Wiesen, welche anschließend gemäht werden können. Viele Jäger und Landwirte möchten diese Technik zum Schutz von Rehkitzen einsetzen, nur ist es oft schwierig verfügbare Drohnenpiloten in der Nähe zu finden.
Um diese Lücke zu schließen und die Kommunikation zwischen den Interessengruppen zu vereinfachen, wurde vom Tiroler Jägerverband die Plattform „Rehkitzrettung – gemeinsam gegen den Mähtod“ erstellt. Nun hat sich die Vorarlberger Jägerschaft dieser erfolgreichen Plattform angeschlossen.
Förderungsprojekt
Um den Einsatz dieser bewährten Technik weiter zu forcieren unterstützt die Vorarlberger Jägerschaft das Engagement der Vorarlberger JägerInnen durch Anerkennungsbeitrag für Drohneneinsätze sowie Zuschüsse zur Anschaffung von Vergrämungsgeräten (siehe unten).
Gefördert werden die gemeldeten Einsätze von DrohnenpilotInnen, welche auf der Plattform http://www.rehkitzrettung.at registriert sind. Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach der Anzahl Einsätze bzw. der abgeflogenen Fläche pro Einsatz.
Gefördert werden Einsätze in drei Kategorien: „klein“ (<10 ha) mit € 40, „mittel“ (10-20 ha) mit € 70 und „groß“ (ab 20 ha) mit € 120 je Einsatz.
Einsatz von Wärmebilddrohnen
Drohnen, welche für die Rehkitzrettung eingesetzt werden, verfügen über eine Echtbild- und eine Wärmebildkamera. Die hochsensible Wärmebildkamera misst und visualisiert die Temperaturen am Boden, wodurch deutlich wärmere Objekte erkannt werden können und die versteckten Rehkitze sichtbar werden.
Am besten funktioniert dies in den frühen Morgenstunden, wenn der Boden und die Vegetation kühl sind und noch nicht von der Sonne aufgewärmt. Je nach Bewölkungsgrad bzw. Sonnenscheindauer und technischen Möglichkeiten der Wärmebildkamera ist es ggf. auch am Vormittag oder gar noch später möglich, Rehkitze aufzuspüren.
Die Felder, welche später gemäht werden, werden in einem Raster abgeflogen. Dies erfolgt entweder manuell gesteuert oder nach einer zuvor festgelegten und programmierten Route. Je nach Wärmebildkamera wird dabei in einer Höhe von rund 80 m geflogen. Dadurch ist es möglich, in kurzer Zeit relativ große Flächen abzusuchen.
Registrierung für Drohnenpiloten
Um sich als Drohnenpilot eintragen zu lassen, müssen Sie sich einfach auf der Homepage http://www.rehkitzrettung.at als solcher registrieren . Die Vorarlberger Jägerschaft wird Sie daraufhin kontaktieren und Sie anschließend in die Datenbank bzw. auf der Karte eintragen.
Die Registrierung ist kostenlos und es ist jedem Piloten selbst überlassen wann und wo er zur Verfügung steht.
Förderung von Vergrämungsgeräten
Zusätzlich zur Unterstützung von Drohneneinsätzen fördert die Vorarlberger Jägerschaft im Zuge des neu gestarteten Projektes auch den Kauf von Vergrämungsgeräten für die Rehkitzrettung.
Dabei handelt es sich um innovative Geräte, die mit variablen akustischen und optischen Signalen zur allgemeinen Wildvergrämung (Kitzrettung, Wildschadensvermeidung usw.) eingesetzt werden können. Diese verfügen zumeist über verschiedene Betriebsfunktionen, die für die Kitzrettung oder zur Wildvergrämung eingesetzt werden können. Die Abfolge der optischen und akustischen Signale hat zur Vorbeugung eines Gewöhnungseffekts keine Regelmäßigkeit. Durch eine 360-Grad-Bauweise, kann eine gleichmäßige Vergrämungswirkung in einem Umkreis von mindestens 100 Metern erreicht werden. Das entspricht einer Fläche von etwas mehr als drei Hektar.
Wichtig ist, dass diese Maßnahme erst am Tag bzw. Abend vor dem geplanten Mähtermin umgesetzt werden, ansonsten droht die Gefahr der Gewöhnung, was folglich dazu führt, dass die Geiß das Kitz wieder zurück in die angestammte Wiese bringt.
Insgesamt wird die Anschaffung von 50 Geräten mit jeweils € 50 gefördert. Damit diese Geräte möglichst homogen über Vorarlberg verteilt werden können, können pro Betrieb bzw. pro Jagdgebiet maximal vier Geräte bestellt vom zuständigen Jagdschutzorgan bzw. Pächter bestellt werden.
Bei Interesse bzw. Fragen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle der Vorarlberger Jägerschaft.
Seit dem letzten Zwischenbericht über das Auerhuhnprojekt Vorarlberg ist nun schon einige Zeit vergangen (Ausgabe 2/2022). Wir erinnern uns: der aktuelle Wissensstand über Auerhühner in Vorarlberg war gering. Meldungen von Sichtungen und Nachweisfunden beruhten meist auf Zufallsfunden und wurden unsystematisch in verschiedenen Datenbanken festgehalten. Landesweite Balzplatzzählungen, wie sie von den Jägerschaften in anderen Bundesländern organisiert werden und als Grundlage für Bestandeseinschätzungen dienen, werden in Vorarlberg für Auerhühner nicht durchgeführt. Die wenigen vorhandenen Daten reichten bisher nicht aus, um gesicherte Aussagen über die Entwicklung der einzelnen Bestände in bekannten Vorkommensgebieten oder der Gesamtpopulation treffen zu können.
Um einen verbesserten Kenntnisstand über aktuelle Vorkommen, Lebensraumqualität und -potential sowie sinnvolle Maßnahmen zur Förderung des Auerhuhns zu erlangen, wurde vom Amt der Vorarlberger Landesregierung, Abt. Umwelt- und Klimaschutz gemeinsam mit den Abteilungen Forstwesen sowie Landwirtschaft und ländlicher Raum, der Vorarlberger Jägerschaft, BirdLife Vorarlberg und der Stiftung Gamsfreiheit eine Grundlagenstudie „Auerhuhn in Vorarlberg“ in Auftrag gegeben. Bearbeitet wurde die Studie von einer Bürogemeinschaft, bestehend aus dem Wildbiologischem Büro Veronika Grünschachner-Berger aus der Steiermark, Monika Pfeifer und Thomas Huber vom Büro am Berg – Wildtierökologie und Landschaftsplanung aus Kärnten und Florian Kunz und Ursula Nopp-Mayr vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft sowie Markus Immitzer vom Institut für Geomatik an der Universität für Bodenkultur in Wien
Veranstaltungshinweis
Dienstag, 23. Mai 2023 um 19:00 Uhr
Zur Diversität der Vorarlberger Auerhuhnpopulation
Neben dem Lebensraum wurde auch die rezente Auerhuhnpopulation genauestens untersucht: rund 200 Losungs- und Federproben wurden unter Mithilfe vieler Helfer in den Revieren gesammelt und zur genetischen Auswertung in das Labor nach Wien geschickt.
Insgesamt konnten bei der genetischen Analyse der Proben aus den verschiedenen Vorkommensgebieten 55 Individuen nachgewiesen werden. Mit einem angenommenen Geschlechterverhältnis von 1:1,4 Hahnen und Hennen führt dies zu einem geschätzten (hochgerechneten) Mindestbestand von 92 Individuen .
Es kann angenommen werden, dass eine größere Zahl auswertbarer Proben noch einige Individuen mehr ergeben hätte, eine deutlich höhere Anzahl an Individuen ist jedoch nicht zu erwarten.
Die Auswertung zeigt außerdem, dass die genetische Diversität noch vergleichbar gut ist, die einzelnen Auerhuhnvorkommen jedoch bereits eine signifikante „Clusterung“ aufweisen. Das bedeutet, dass zwischen den vier unterscheidbaren Regionen vermutlich nicht mehr genügend Austausch und somit Genfluss besteht. Die Regionen Bregenzerwaldgebirge (insbesondere Frödischtal und Firstgebiet) und Allgäuer Alpen (grenzüberschreitende Region um Hittisau und Sibratsgfäll) erscheinen noch besser miteinander vernetzt, was auf noch vorhandene Trittsteinmöglichkeiten im Bregenzerwald hinweist. Auswertungen von Nachweisen aus dem benachbarten Allgäu zeigten, dass die Bestände im nördlichen Teil Vorarlbergs stark von den guten Auerhuhnbeständen im Allgäu abhängig sind. Der Erhalt und die Förderung der Trittsteine über den Bregenzerwald sind von besonderer Wichtigkeit für den Erhalt der Bestände im westlichen Bregenzerwaldgebirge, da diese vermutlich zu klein für ein isoliertes Bestehen sind. Ein besonderes Augenmerk ist hier auf die vielen kleineren bewaldeten Rücken und Kuppen zu legen, die als Trittsteine zwischen den Beständen fungieren können. Genau so sind die bewaldeten Kuppen an den Taleingängen des Montafons, das Hochjoch und der Kristberg wichtige Verbindungsmöglichkeiten zwischen dem Montafon über das Silbertal ins Klostertal. In der Teilpopulation Bürserberg konnten trotz der geringen Fläche die meisten Individuen nachgewiesen werden, womit diesem Vorkommen eine besonders wichtige Rolle im Populationsverbund zukommt.
Habitateignungs-Modell, genetische Regionen und Korridore (rot)
Ein regelmäßiger Austausch zwischen den Beständen ist gerade für die Situation in Vorarlberg von wesentlicher Bedeutung. Ein solcher Genfluss kann Inzucht verhindern, die genetische Vielfalt in einer zusammenhängenden Population erhalten und ist somit ein wesentlicher Faktor für das langfristige Überleben einer Art. Durch die genetische Analyse konnte in einem Fall die Wanderbewegung einer Henne im Montafon über die Distanz von 12 km nachgewiesen werden. Die Wanderbewegung entlang des Tales scheint also möglich zu sein, ein solcher Einzelnachweis darf jedoch nicht als Beweis für eine bestehende ausreichende Vernetzung gesehen werden. Die noch gute genetische Diversität bei gleichzeitig bereits nachweisbarer Strukturierung zeigt einen dringenden Handlungsbedarf auf, einerseits in der Vernetzung der Teilpopulationen, andererseits in der Stabilisierung und langfristigem Erhalt bekannter Vorkommen.
Managementmaßnahmen zur Verbesserung der Situation für Auerhühner in Vorarlberg sollten daher zwei klare Ziele verfolgen:
1) die Sicherstellung der noch existierenden Teilpopulationen in den Vorkommens-Schwerpunktgebieten sowie
2) die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung der Vernetzung zwischen den einzelnen Beständen.
Lebensraumansprüche des Auerhuhns verstehen
Damit diese Ziele erreicht werden können, benötigt es gemeinsame Anstrengungen aller Beteiligten. Eine erste Voraussetzung hierfür ist eine grundlegende Kenntnis über die Lebensraumansprüche des Auerhuhns. Aus diesem Grund wurden im Rahmen des Projekts eine Reihe von Exkursionen und Schulungen in verschiedenen Auerhuhngebieten durchgeführt. Das Teilnehmerfeld reichte von Behördenvertretern aus Forst und Naturschutz, Waldaufsehern und Grundbesitzern bis zu Forstbetrieben und Schutzgebietsbetreuern. Neben der Vermittlung von Informationen zur Biologie und Lebensraumansprüchen der Auerhühner für einen größeren Personenkreis (wir berichteten ausführlich darüber in der Ausgabe 2/2022), wurden im Sommer und Herbst 2022 für und gemeinsam mit Waldaufsehern, Forstbetrieben und Schutzgebeitsbetreuern gezielte Schulungen und Planungen für forstliche Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensräume für Auerhühner durchgeführt. Neben den Vorkommens-Schwerpunktgebieten wurden hierbei auch jene Gebiete berücksichtigt, die aktuell vielleicht wenig geeignet für Auerhühner sind, aber wichtige Funktionen für die Vernetzung der einzelnen Vorkommen erfüllen.
Seilungen bringen Licht in den Bestand: die Bodenvegetation wird für Auerhühner wieder attraktiv
Monitoring und Nachschau
Eine unverzichtbare Begleitmaßnahme zur aktiven Lebensraumgestaltung ist eine laufende Erhebung der Bestandesentwicklung im Rahmen eines Monitorings. Ohne eine Intensivierung des Monitorings im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten wird die Erhaltung des Auerhuhnbestandes in Vorarlberg nicht zu bewerkstelligen sein und ein unbemerktes Verschwinden ist zu befürchten. Der Schwerpunkt des Monitorings sollte dabei in Gebieten mit vergleichsweise großen Vorkommen liegen. In reinen Trittsteingebieten, die der Verbindung der einzelnen Vorkommensgebiete dienen, ist jedenfalls ein Lebensraummonitoring (Vergleich der Veränderungen der Lebensraumeignung mit dem Lebensraum-Potentialmodell) von großer Bedeutung, da hier der systematische Nachweis von Auerhuhn-Vorkommen erfahrungsgemäß sehr schwer zu erbringen ist. Für ein Monitoring der Auerhuhnbestände sollten regelmäßige Balzplatzzählungen, eine gezielte Nachweissuche in ausgewählten Referenzgebieten und ein periodisches genetisches Monitoring basierend auf den vorliegenden Ergebnissen der genetischen Auswertungen durchgeführt werden.
Handeln gefragt
Die noch gute genetische Diversität sowie einzelne migrierende Individuen geben Hoffnung, dass mit gezielten Maßnahmen die Auerhuhnbestände in Vorarlberg auf Dauer erhalten werden können. Ohne gezielte Maßnahmen zumindest in den definierten Kerngebieten und ohne Erhalt der Korridore und Trittsteine werden die lokalen Populationen jedenfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu halten sein. Neben der Hauptursache für den Rückgang des Auerhuhns, dem „Dunklerwerden der Wälder“ durch die markante Zunahme des Kronenschlusses, sind menschliche Störungen als wesentliche Einflussfaktoren zu sehen. Ähnlich wie in anderen Bundesländern besteht die wichtigste forstliche Maßnahme in der Auflichtung von Beständen, in Kombination mit weiteren forstlichen und raumplanerischen Maßnahmen. Diese können sein: Schaffung und Erhalt von Flugschneisen und Lücken im Bestand, Erhöhung des Grenzlinienanteils, Gestaltung von Böschungen entlang von Forststraßen, aber auch die Minderung menschlicher Störeinflüsse durch intensiven Tourismus oder Freizeitsport sowie eine angepasste Raumplanung durch Verzicht auf große Infrastrukturprojekte in wichtigen Schwerpunkt- und Trittsteingebieten. Verschiedene Maßnahmen können einander ergänzen und fördern. Grundsätzlich sollte nach dem Prinzip des „Rotierenden Mosaiks“ gearbeitet werden. Dieses sollte Grundlage für eine aktive, vorausschauende Habitatgestaltung sein: Lebensraumteile werden früh genug „vorbereitet“, damit sie später nutzbar sind. Der überwiegende Teil der notwendigen forstlichen Maßnahmen sollte dabei durch die bestehenden forstlichen Förderungen abdeckbar sein.
Das wieder erwachte Interesse am Auerhuhn muss nun weiter gepflegt werden. Vor allem für Gundbesitzer und Jäger sollen hierfür zukünftig in den Regionen jeweils „Auerhuhnbeauftragte“ als Ansprechpartner für (forstliche) Maßnahmen (Beratung und Planung) zur Verfügung stehen. Meldungen über Nachweise werden bei der Vorarlberger Jägerschaft, dem Land Vorarlberg, Inatura oder BirdLife auch weiterhin gerne angenommen und in einer gemeinsamen Datenbank verwaltet.
Dank der im Projekt gewonnen Erkenntnisse können Maßnahmen zur Förderung des Auerhuhns fortan effizienter und zielgerichteter umgesetzt werden. Eines hat die nun beendete Grundlagenstudie jedenfalls gezeigt: Der Fortbestand dieser besonderen Wildart kann nur durch gemeinsames engagiertes Handeln auf vielen großen und kleinen Flächen und den verschiedenen Ebenen erfolgreich gelingen.
Das Projektteam und die Projektverantwortlichen bedanken sich bei den vielen Helfern, Interessierten und Engagierten, ohne die die umfangreiche Suche und Bestandessaufnahme der Auerhühner nicht möglich gewesen wäre!
Das Projektteam: Veronika Grünschachner-Berger, Monika Pfeifer, Thomas Huber, Florian Kunz, Ursula Nopp-Mayr
Auch in diesem Jahr fanden die Landesmeisterschaften im jagdlichen Schiessen in Nenzing statt. Der Wettergott mit Diana hatte an diesem Wochenende ein Einsehen und verschonte die Schützen vor Regenschauern.
Am Samstag den 22. April führte der WTC Nenzing unter der Obmannschaft von Peter Tabernig und seinem Team die Schrotbewerbe auf dem schmucken Tontaubenstand durch. 28 Jägerinnen und Jäger fanden den Weg ins Böschistobel. Erstmals konnte erfreulicherweise auch eine Damenwertung durchgeführt werden. Den Titel bei dieser Premiere holte sich Isabella Deuring noch vor Sandra Fenkart und Sonja Holzmüller.
Bei den Jägern siegte in diesem Jahr Erich Hollenstein vor dem Vorjahressieger Samuel Beer und Heinz Hagen.
Mit Hilfe und der grossen Unterstützung von Oberschützenmeister Oliver Scherer und seinem Team wurden die 66 Jägerinnen und Jäger in grösster Effizienz durch den jagdlichen Parcours in den 4 Disziplinen Gamsbock (sitzend aufgelegt), Fuchs (sitzend angestrichen), Rehbock (stehend angestrichen) und den Winterkeiler (liegend frei) geführt. Bereits am frühen Nachmittag hatten alle angemeldeten Schützinnen und Schützen abgeschossen. Beiden Teams und den inzwischen routinierten Helfern gehört der ganz grosse Dank der Vorarlberger Jägerschaft für die reibungslose Organisation und unfallfreie Durchführung dieser Bewerbe.
Jagdliche Kugel
In der jagdlichen Kugel mussten jeweils fünf Schuss auf Wildscheiben in 100 Meter Entfernung abgegeben werden – in unterschiedlichen Stellungen:
- sitzend aufgelegt (Gamsbock)
- sitzend angestrichen am festen Bergstock (Fuchs)
- stehend angestrichen am festen Bergstock (Rehbock)
- liegend frei (Keiler)
In der Kugelwertung holte sich Heinz Hagen mit 199.5 Ringen den Tagessieg und den Landesmeistertitel bei den Senioren. Bei den Senioren folgte Albert Deuring und Erich Hollenstein.
Bei den Damen siegte Sandra Fenkart vor Elena Hagen und Isabella Deuring.
In der Allgemeinen Klasse Jäger siegte Titelverteidiger Andreas Isele mit herausragenden 199.1 Ringen vor Patrick Bertolas (193.3 Ringe) und Hubertus Deuring mit 193. Ringen.
Die weiteren Landesmeister sind Christoph Jochum bei den Jagdaufsehern allgemeine Klasse (hervorragende 197.1 Ringe) gefolgt von Thomas Battlogg und Peter Tabernig und Hermann Heidegger bei den Jagdaufsehern Senioren (181.5 Ringe) vor Hubert Natter. Allen Medaillengewinnern ein kräftiges Weidmannsheil.
Die Ergebnisse waren wiederum erfreulicherweise bemerkenswert hoch. 13 Schützen erzielten ein Resultat von 190 Ringen und mehr. Wenn ab dem kommenden Jahr der neue Schiess- und Jagdstand in Lustenau für Trainingszwecke genutzt werden kann so dürfte die Treffsicherheit der Jägerinnen und Jäger noch weiter zunehmen. Allen die an diesem Wettbewerb teilnehmen gilt der grosse Dank und gebührt Respekt sich dieser Herausforderung zu stellen. Es bleibt zu hoffen, dass mit den zukünftigen Trainingsmöglichkeiten noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Weg nach Nenzing finden werden
Tontaubenschiessen
Im Zuge des Tontaubenschießens galt es möglichst viele der 50 geworfenen Tauben zu treffen. Diese setzten sich zusammen aus 25 Trap-Tauben und 25 in der praxisnahen Disziplin Jagdparcours. Die anspruchsvolle Anlage sowie die inkludierten Doubletten forderten das Können aller Teilnehmer heraus.
jagdliche Kombination
Nach erfolgreicher Absolvierung der Kugel- und Schrotdisziplinen wurde die Ergebnisse summiert (Taube = 2 Punkte) und führten zu folgender Besetzung des Podiums in der Jagdlichen Kombination.
In der jagdlichen Kombination holte sich Heinz Hagen die Gesamtwertung vor Erich Hollenstein und Albert Deuring. Die ebenfalls erstmalig durchgeführte Damen-Kombinationswertung ging an Isabella Deuring vor Sandra Fenkart.
Die gesammelten Ergebnisse sind nebenan zu finden.
dankesworte
Allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen einen Weidmannsdank und Weidmannsheil.
Dr. Heinz Hagen
Autor: Dr. Norbert Greber
Im Jagdjahr 2022/2023 wurde erstmals seit Beginn der Bekämpfungsphase im Jahr 2014 das Bekämpfungsgebiet angepasst (siehe beiliegende Abbildung 1). Dabei wurde der Verlagerung des Schwerpunktes der Fälle in Richtung Süden Rechnung getragen. Das neue Kerngebiet wird somit ausschließlich aus Jagdrevieren gebildet, die in der Hegegemeinschaft 2.1, Bartholomäberg/Silbertal, liegen. Das nördlich daran angrenzende Randgebiet wird von den Jagdrevieren des Klostertals gebildet bis zur Alfenz im Norden. Die Sonnseite des Klostertals sowie die HG 2.3 Lech bilden das Beobachtungsgebiet nördlich der Alfenz. Südlich wird das Randgebiet von den Jagdgebieten des hinteren Montafons gebildet, die nördlich der Ill, aber südlich des Silbertals gelegen sind. Das Beobachtungsgebiet im Süden schließlich wird von den Jagdgebieten gebildet, die südlich an die Ill angrenzen.
Da somit das Bekämpfungsgebiet insgesamt ausgedehnt worden ist, weil Gebiete im Süden dazu gekommen sind, während nördlich lediglich eine Abstufung in Richtung Randgebiet bzw. Beobachtungsgebiet vorgenommen worden ist, wurde die Stichprobe im restlichen Landesgebiet zurückgenommen und betrug für das Jagdjahr 2022/2023 noch 267 Stück.
Da im Bekämpfungsgebiet auch im Februar und März noch Proben entnommen worden sind, sind zum Zeitpunkt der Erstellung des Berichtes noch nicht alle Befunde fertig. Der Bericht ist somit ein vorläufiger Bericht und kein Endbericht.
Landesweites Monitoring
Landesweit wurden außerhalb des Bekämpfungsgebietes 281 Proben untersucht und damit das Soll von 267 Proben übertroffen. Dabei war die Probenerfüllung in den einzelnen Rotwildräumen durchaus unterschiedlich: während das Soll im Rotwildraum 1 um 12 Proben verfehlt worden ist, wurde es im Rotwildraum 3 um 12 Proben übertroffen und im Rotwildraum 4 gar um 14 Proben übererfüllt, sodass gesamt 14 Proben mehr abgegeben worden sind.
Die vorgegebene Probenzahl wurde bei älteren männlichen Stücken (Hirsche der Klassen I und II) mit 44 Stück bei einem Soll von 29 deutlich übertroffen, bei jüngeren Hirschen (Klasse III und Spießer) mit 71 Stück exakt eingehalten. Kahlwild wurde gegenüber dem Stichprobenplan mit 164 Stück bei einem Soll von 167 Stück knapp untererfüllt. Zusätzlich wurden 2 Kälber als Verdachtsproben eingesandt. Die Einhaltung der vorgegebene Alters- und Geschlechtsklassenverteilung ist zusammenfassend gut eingehalten worden.
Im landesweiten Monitoring gab es diesmal 1 positiven Befund. Wie schon in den letzten Jahren betraf dieser wieder die HG 1.5b, Bezau-Schönebach. In dieser Hegegemeinschaft sind somit nunmehr 10 der letzten 11 positiven Proben des Bezirkes Bregenz zu verzeichnen. Andererseits lässt sich trotz der sehr hohen Probenfrequenz in dieser Hegegemeinschaft kein relevanter Anstieg an positiven Befunden erkennen.
Ergebnis der Untersuchungen im Bekämpfungsgebiet
Aufgrund der in den letzten Jahren erkennbaren Verlagerung des Schwerpunktes der Fälle um einige Kilometer Richtung Süden ist, wie bereits einleitend berichtet, die Einteilung des Kern-, Rand- und Beobachtungsgebietes neu festgelegt worden.
Von den heuer festgestellten 36 positiven Fällen im Bekämpfungsgebiet liegen 30 und damit 83,3% im Kerngebiet. Zwei weitere positive Fälle liegen im Randgebiet der HG 2.1 Bartholomäberg/Silbertal, sodass die Gesamtprävalenz in dieser HG bei 13,5% liegt.
Zwei Fälle liegen im Klostertal, was dort eine Prävalenz von 3,8% bedeutet und zwei weitere Fälle im Randgebiet im hinteren Montafon, wo sich eine Prävalenz von 1,6% ergibt (siehe Abbildung 1).
Innerhalb der HG 2.1 Bartholomäberg/Silbertal zeigt sich eine Massierung der Fälle im hinteren Silbertal, was zu einer dort messbaren lokalen Prävalenz von über 20% führt! Da in diesem Bereich auch die Abschussplanerfüllung zum Zeitpunkt Mitte Jänner unter 70% lag, wurde von der lokalen Jagdbehörde ein Abschussauftrag von weiteren 50 Stück bis Ende März verfügt. Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung sind davon 30 Stück erlegt worden. Von diesen 30 Stück wiederum sind 15 mehrjährige Stück dabei und bei diesen wiederum 4 Verdachtsfälle, wovon 3 zum Zeitpunkt der Berichtserstellung einen positiven PCR-Befund aufweisen und 1 Stück einen PCR-fraglichen Befund. Dieses Zwischenergebnis zeigt, dass es richtig war, sich in diesem Bereich nicht mit einer so niedrigen Abschussplanerfüllung zufrieden zu geben und im Interesse der TBC-Bekämpfung und der Reduzierung des vorhandenen Wildbestandes weitere Abschüsse einzufordern!
Schlussfolgerungen
Die hohe Prävalenz in der HG 2.1 Bartholomäberg/Silbertal, und hier speziell im Bereich des hinteren Silbertals, lässt kein Verschnaufen bei den Bemühungen um eine TBC-Bekämpfung zu. Erfreulich ist zu werten, dass die wenigen Fälle außerhalb der Kernzone alle bis auf einen in einem sehr engen geografischen Bezug zur Kernzone stehen, was auf einen Ursprung in derselben schließen läßt. Die Bemühungen um eine scharfe Bejagung in der Rand- und Beobachtungszone zeigen also Wirkung und die Fälle konzentrieren sich auf das Kerngebiet.
Jetzt ist somit der ideale Zeitpunkt gekommen, mit einer deutlichen Absenkung des Wildbestandes im Kerngebiet auch die TBC-Neuinfektionsrate abzusenken und so die TBC wirksam und nachhaltig zu bekämpfen!
Mit einiger Sorge ist zu sehen, dass jenseits der Grenze im Tirol ein starker Anstieg der Fallzahlen zu beobachten ist. Es wird somit notwendig sein, sich mit der Jagd- und Veterinärbehörde jenseits des Arlbergs zu vernetzen und gemeinsam dieses Problem zu bearbeiten.
Die beiliegende Abbildung 2 zeigt den Zusammenhang zwischen Abschusserfüllung und Prävalenzentwicklung im Vergleich der beiden Hegegemeinschaften HG 2.1 Bartholomäberg/Silbertal und 2.2 Klostertal. Dort, wo die Abschusserfüllung gegeben ist, sinkt auch mittelfristig die Prävalenz, dort wo die Abschüsse nicht erfüllt werden, steigt sie meßbar an! Gerade jetzt, wo sich die TBC-Fälle sehr stark in einem umschriebenen Bereich konzentrieren, muss versucht werden, den Sack zuzumachen und den verseuchten Bestand aufzureiben!
Untersuchungen im Viehbestand
Die Untersuchungen im Viehbestand fanden auch heuer wieder, wie schon in den vergangenen Jahren, risikobasiert in den Sonderuntersuchungs- und Sonderüberwachungsgebieten des Landes statt. Dabei sind 9015 Stück Vieh in 887 Beständen untersucht worden. Aufgrund von den dabei aufgetretenen Verdachtsfällen mussten 2 Tiere diagnostisch getötet werden. Allerdings verliefen die anschließenden Untersuchungen der Organe mit negativem Ergebnis, sodass in beiden Fällen die Bestandssperre sogleich wieder aufgehoben werden konnte. Der einzige positive Fall in dieser Untersuchungsperiode wurde im Zuge einer Schlachtung festgestellt und betrifft einen Betrieb im Walgau. Sämtliche Untersuchungen von Kontakttieren im Bestand und der Kontakttiere auf einer Walser Alpe verliefen negativ. Es gilt als wahrscheinlich, dass die Kuh den Erreger vor Jahren als Rind aufgenommen hat im Zuge einer Alpung im Klostertal.
Dank für die Mitarbeit
Abschließend soll wieder allen Jägern und Jagdaufsehern, die Proben für das Monitoring bereitgestellt haben und insbesondere den Jägern und Jagdaufsehern im Bekämpfungsgebiet für ihre Mitarbeit und Unterstützung gedankt werden. Ebenso bedanke ich mich bei den Amtstierärzten und Sekretariaten in den Bezirkshauptmannschaften für ihren Beitrag bei der Bearbeitung und Einsendung der Proben.
An die 180 Kinder mit Begleitpersonen wurden von 6 fachkundigen Jagdschutzorgane durch die verschiedenen Stationen durchgeführt. Empfangen wurden sie traditionell an der Eingangstür von HM Dieter Schneider aus Höchst mit seinem lebenden Uhu „Manni“, den er schon seit 35 Jahren in seiner pflegenden Obhut hat. Er kommt aus einer deutschen Zuchtstation, in der Uhus zum Auswildern ausgebrütet werden. Uhu „Manni“ ist seit seiner Geburt wegen einer verkümmerten Schwinge nahezu flugunfähig, was in der Wildnis seinen sicheren Tod bedeutet hätte. HM Dieter Schneider hat sich diesem Uhu angenommen und jetzt lebt er seit über drei Jahrzehnte bei seinem „Ziehvater“, der ihn fürsorglich umsorgt und ihn unter anderem auch als Lockvogel für die Krähenjagd, sprich, für die Beizjagd einsetzt. Normalerweise werden Uhus in der freien Wildbahn nicht so alt. Der älteste freilebende Uhu wurde 27 Jahre alt, aber durch die regelmäßige Fütterung von einer Krähe alle zwei Tage, wird seine Lebenserwartung deutlich gesteigert. Der älteste Uhu von dem berichtet wurde, wurde 68 Jahre alt. Er ist also der Methusalem untern den Großeulen und wird auch im Volksmund König oder Herrscher der Nacht genannt. Die Begeisterung unter den Kindern war groß, denn, wann haben diese Kinder schon die Gelegenheit, einen lebenden Uhu zu streicheln und sein weiches Federkleid spüren, das ihn beim Jagen in der Nacht nahezu lautlos macht.
Weiter ging es zum Stimmenimitator JO Johann „Jödele“ Rüf. Er zog mit gekonnter Lautnachahmung und Erklärungen zu den einzelnen Tieren die Kinder in seinen Bann. Alleine das originelle Auftreten des passionierten Musikers, Bauer und Jäger war ein Besuch wert. Sein Repertoire reichte vom Zwitschern einer Kohlmeise über das Krächzten einer Krähe, zischte wie ein Birkhahn, gurrte wie eine Ringeltaube, mimte den Warnlaut, das „Schrecken“ von einem Reh, den Ruf vom Kuckuck und dem Buchfink, die auch als Wetterpropheten gelten sollen. Zum Schluss seiner Vorstellung gab der bereits Wettbewerb geprüfte Johann das täuschend ähnliche Röhren eines Hirsches auf einem Kuhhorn zum Besten.
Die Sonderschau über die Rückkehr der heimischen Raubtiere folgte als nächste Station. Die Kinder waren begeistert von den lebensechten Präparaten von Wolf, dem Luchs und der Wildkatze und diverser Beutegreifer wie zum Beispiel dem Adler, dem größten heimischen Raubvogel, in seiner gigantischen Größe dargestellt mit ausgebreiteten Schwingen. Fachkundig und einfach erklärt wurde den kleinen interessierten Besuchern der Größenunterschiede von Waldkauz, Uhu und der Waldohreule beispielhaft vor Augen geführt und wo die Unterschiede im Federkleid von Steinadler, dem Sperber und dem Mäusebussard liegen. Viele Fragen wurden gestellt und Geschichten erzählt die sie schon selbst erlebt oder in der Familie gehört hatten.
Anhand von Fotos wurde den Kinder die unterschiedlichsten Arten von Jagdhunden und deren Aufgaben erklärt, für die sie bei der Jagd eingesetzt werden. Von Apportierhunden, über Schweißhunde bis hin zum Bauhund, der speziell für die Dachs- und Fuchsjagd zum Einsatz kommt. JO Hubert Ratz, seines Zeichens Tierpräparator aus Bezau erzählte über seine Arbeit und zeigte Beispiele, wie ein Tierpräparat zustande kommt. Auch die Geweihentwicklungsstufe von einem Hirsch als nächste Station versetzte die Kinder ins Staunen. Allein schon die Tatsache, wie schnell ein Hirschgeweih innerhalb von ein paar Monaten zu seiner tatsächlichen Größe zu wachsen vermag.
Als letzte Station wurden die Kinder durch den „Trophäensaal“ geführt, wo stattliche 1260 Trophäen von Hirsch, Reh, Gams und Steinbock die Wände ziehrten. Die Jagdschutzorgane die durch die Schau führten, erklärten den Kinder die Aufgaben der Jagd. Über den Lebensraum und Lebensweise der Wildtiere. Wie sie gehegt, reguliert und geschont werden. Was uns die ausgestellten Trophäen verraten und wieso sie gesammelt werden. Die Rolle der Jagd im Ökosystem unserer Heimat. Wie das Zusammenspiel von Wild und Wald funktioniert und das Miteinander von Wild, Wald und Mensch und warum die Tiere in Notzeiten gefüttert werden.
Zum Abschluss der etwa zweistündigen Führung gab es für jedes Kind eine Jause und eine Limo, ein Malbuch und zusätzlich lehrreiche Literatur, wie zum Beispiel über Fährtenkunde diverser heimischer Tierarten.