Pressemitteilungen

Stellungnahme an die EU

Die Vorarlberger Jägerschaft ist dem Aufruf der Europäischen Union nachgekommen, aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und die Folgen zu melden. In einer ausführlichen Stellungnahme wird sowohl auf die Gesamtsituation in Vorarlberg als auch auf jene in Österreich eingegangen. Ein zentraler Punkt ist aber die direkte Betroffenheit der Jagd und die ergriffenen Wildtiermanagement-Maßnahmen. Die Auswirkungen des Wolfes auf die Lebensräume in den Gebirgslandschaften sind ebenso Gegenstand dieser Stellungnahme. Ein Stimmungsbarometer in Sachen Wolf in Österreich hat ergeben, dass die Mehrheit der Bevölkerung einer unkontrollierten Ausbreitung der Großraubtiere ablehnend gegenübersteht – auch das soll gegenüber der EU kommuniziert werden.

Wer Näheres zu dieser Thematik erfahren möchte, kann sich gerne bei unserer Geschäftsstelle melden und Einsicht in diese Stellungnahme nehmen.

Achtung Rehbrunft!

Ab Ende Juli beginnt in Vorarlberg die Rehbrunft. Die Böcke folgen dabei der Geiß, die anfangs flüchtet. Der Bock treibt sie daher vor allem am Beginn mit hohem Tempo. Durch dieses Brunftverhalten wechselt Rehwild in der Brunftzeit vermehrt über Straßen, wodurch auch untertags das Risiko für Wildunfälle steigt. Die Vorarlberger Jägerschaft appelliert daher, das Tempo anzupassen und die Straßenränder im Blick zu behalten. 

„Bock und Geiß haben in der Brunftzeit den Kopf woanders. Der Bock etwa treibt die Geiß mit gesenktem Haupt und nimmt seine Umgebung nicht mehr wahr. Daher ist zum Schutz der Fahrzeuginsassen und der Wildtiere erhöhte Vorsicht im Straßenverkehr geboten“, so Landesjägermeister Christoph Breier. In Vorarlberg kommen jährlich mindestens 800 Wildtiere durch den Straßenverkehr zu Tode. Rehwild ist dabei mit 350 Stück am stärksten betroffen.

Die Jägerschaft verfolgt zur Senkung der Wildunfallrate zwei Wege: Sensibilisierungsmaßnahmen in Form von Presseaussendungen in der Hauptwechselzeit im Herbst sowie Vergrämungsmaßnahmen in Form von optischen Warnmelder an neuralgischen Straßenabschnitten. Sie warnen Wildtiere und halten sie im Falle von herannahenden Fahrzeugen von der Fahrbahn fern.

In den vergangenen Jahren wurden auf diese Art bereits zahlreiche Landesstraßen sicherer gemacht. Die Erfolgsrate spricht dabei für sich: Die Zahl der Rehwild-Nachtunfälle konnte auf diesen Abschnitten um bis zu 70 Prozent zu reduziert werden.

Übersicht der Wildunfälle

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Die Karte zeigt jenen Teil der Wildunfälle bei welchem die Polizei informiert wurde. Bitte beachten, dass 40% der Einsätze nicht mittels GPS-Position erfasst wurden und daher nicht aufscheinen.

Verhaltensrichtlinien bei Wildunfällen

Im Falle eines drohenden Zusammenstoßes mit einem Wildtier sollte stark gebremst und das Lenkrad gut festgehalten werden, denn Ausweichmanöver stellen ein hohes Risiko für die Insassen und andere Verkehrsteilnehmer dar. Sollte es zu Wildunfällen kommen, müssen die Fahrzeuglenker das Fahrzeug abstellen und die Unfallstelle absichern. Nach der Versorgung von verletzten Personen müssen Polizei und im Bedarfsfall die Rettung verständigt werden. Grundsätzlich muss jeder Unfall – also auch wenn das Tier flüchtet – der Polizei gemeldet werden, die den Unfall aufnimmt und die Jägerschaft informiert, die Nachsuche und die Bergung übernimmt. 

Das Tier darf keinesfalls mitgenommen werden.

„Das ist Jagd“ – Österreichs Jägerschaft informiert

„Jagd Österreich“ startet mit den Landesjagdverbänden eine Informationsinitiative über den gesamtgesellschaftlichen Nutzen und die Werte des ehrenamtlichen Handwerks Jagd.

Die Jagd erfüllt zahlreiche Aufgaben mit gesamtgesellschaftlichem Nutzen, sei es der Schutz von Lebensräumen, die Gesunderhaltung der Wildtierbestände, die Erhaltung von Tradition und Brauchtum, die Gewinnung von Wildbret oder die Wildunfallprävention. Um das Wissen und Bewusstsein über diese Leistungen zu erhöhen, startet der Dachverband der Landesjagdverbände „Jagd Österreich“ unter dem Claim „Das ist Jagd“ eine bundesweite Informationsinitiative. Sie wendet sich an die junge und urbane Bevölkerung mit einem klaren Fokus auf den Online- und Social-Media-Bereich. Im Zentrum der Initiative wird die neu gestaltete Website dasistjagd.at stehen.

Herbert Sieghartsleitner, Präsident von Jagd Österreich, erklärt: „Die Jagdverbände zeigen die vielfältigen Aspekte des Handwerks Jagd und das zugrundeliegende Wissen der Jägerinnen und Jäger, den Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit, die Wertschätzung und den Respekt für die Natur sowie die Versorgung mit hochwertigen regionalen Lebensmitteln. Ein Fokus liegt zudem auf dem ehrenamtlichen Engagement der 130.000 Jägerinnen und Jäger in Österreich.“

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Wissen über Naturzusammenhänge stärken

Zu vermitteln, welche vielfältigen Aufgaben Jägerinnen und Jäger tagtäglich – meist ehrenamtlich – übernehmen, sieht Vorarlbergs Landesjägermeister Dr. Christoph Breier als Kern der neuen Informationsinitiative: „Die Jagd entwickelt sich stetig weiter und damit wachsen auch ihre Aufgabenbereiche. Mit der Initiative wollen wir dazu beitragen, dass das Wissen über die Natur und ihre Zusammenhänge wieder zunimmt. Zudem werden wir die ehrenamtlichen Leistungen der Jägerinnen und Jäger vor den Vorhang holen, die seit Jahrzehnten das ehrenamtlich umsetzen, was andere lautstark fordern. Denn wir sind dem Wild verpflichtet und tragen Verantwortung.“

Mission Duden – Erweiterung der Definition von Jagd

Der Duden gilt bei Rechtschreibung und Begrifflichkeiten als erste Anlaufstelle im deutschen Sprachraum. Sein Beitrag zur Jagd ist jedoch eng gefasst und lässt wesentliche Leistungen der Jägerinnen und Jäger ungenannt. Startimpuls für die Initiative „Das ist Jagd“ ist ein Appell an den Duden Verlag, die Definition von Jagd dahingehend weiter zu fassen. Diese Definition wird heute vor dem Wiener Rathaus plakativ präsentiert.

Foto: Am Sitz des ÖBV in Wien wurde ein plakativer Denkanstoß platziert. Der Eintrag zu „Jagd“ im weitverbreiteten Österreichischen Wörterbuch soll endlich die Realität abbilden: Jagd als Beitrag zur ökologischen Nachhaltigkeit mit gesamtgesellschaftlichem Nutzen. © Anna Rauchenberger
www.annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger - Wien, Austria - 06.07.2020 - Jagd Oesterreich - Portraits der Landesjaegermeister

JAGD ÖSTERREICH

Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner hat mit 1. Jänner 2023 die Präsidentschaft von Jagd Österreich übernommen. 

  • DI Josef Pröll, Niederösterreichs Landesjägermeister, wechselt an die Stelle des 2.stellvertretenden Präsidenten
  • Neues Präsidiumsmitglied ist Salzburgs Landesjägermeister Max Mayr Melnhof als 1. stellvertretender Präsident
  • Dr. Christoph Breier aus Vorarlberg verlässt das Präsidium nach planmäßiger dreijähriger Amtszeit.

Die Präsidentschaft über Jagd Österreich wechselt innerhalb der Landesjägermeister der Landesjagdverbände Österreichs im Ein-Jahres-Zyklus.

Wahrnehmung stärken

„Ein Ziel meiner Präsidentschaft ist es, mit Jagd Österreich in einen stärkeren Dialog einzutreten und vor allem Jagdintern wie auch in der breiten Bevölkerung die Wahrnehmbarkeit des Verbandes deutlich zu erhöhen. Wir Jägerinnen und Jäger sind die Natur-und Umweltschützer der ersten Stunde und erbringen ehrenamtlich viele Leistungen, die im Interesse der Allgemeinheit stehen. Hierzu zählt der Erhalt wichtiger Wildlebensräume, was auch mit dem Erhalt nicht jagdbarer Tierarten einhergeht. Auch die Beobachtung und Vorsorge in Bezug auf Wildkrankheiten und der Einsatz bei Verkehrsunfällen mit Wildtieren zu jeder Tages-und Nachtzeit, sind Leistungen der Jägerschaft, die manchmal in öffentlichen Debatten zur Jagd in Vergessenheit geraten und von einzelnen Negativmeldungen überschattet werden. Diese Schieflage in der öffentlichen Wahrnehmung gerade zu rücken ist etwas, was mich antreibt und uns als Jägerschaft auch in der Wahrung unserer Interessen bei verschiedensten Gesetzesinitiativen helfen kann“, so Herbert Sieghartsleitner zu seinem Amtsantritt. 

Wie es auch in der Charta Jagd Österreich festgehalten wurde, setzt sich Jagd Österreich für den Erhalt der Wildlebensräume und artenreiche und gesunde Wildbestände ein. Nachhaltigkeit, der schonende Umgang und die Bewahrung von gesunden Wildtierpopulationen sind Kernanliegen der Jagd in Österreich und sind in den Gründungsgedanken jedes Landesjagdverbandes tief verwurzelt.

Herausforderungen lösen

„Weiterhin müssen wir konzentriert und zielorientiert arbeiten, um gemeinsam mit dem Forst Lösungen zu finden, um die wenigen, aber oft emotionalen Zielkonflikte zwischen Forst und Jagd zu lösen. Gerade Wetterextreme und starker Borkenkäferbefall sind jedoch Herausforderungen, die nicht auf dem Rücken der Wildtiere gelöst werden dürfen. Die Naturverjüngung gedeiht, nicht ausschließlich im Schein des Mündungsfeuers, sondern insbesondere, wenn forstliche und jagdliche Maßnahmen ineinandergreifen und auf Augenhöhe ausverhandelt wurden“, stellt Sieghartsleitner klar. 

„Ebenfalls braucht es praktikable Lösungen im Hinblick auf die Rückkehr der großen Beutegreifer in unsere Kulturlandschaft, die auf die Anwesenheit dieser Prädatoren weder ausgerichtet, noch vorbereitet ist. Der Schutzstatus des Wolfes muss überdacht werden. Die Anwesenheit des Wolfes ist für unsere landwirtschaftlichen Partner eine große Herausforderung und die notwendigen Schutzzäune bedeuten für alle anderen Wildtiere erhebliche Einschränkungen in der Raumnutzung, können aber auch sich als tödliche Fallen entpuppen, wie im Fall von Gams­und Birkwild bereits vielfach dokumentiert wurde. Hier braucht es klare Vorgaben aus der Politik, die vor allen Dingen uns Jägerinnen und Jägern Rechtssicherheit im Umgang mit diesem Prädator bringen, aber auch den Jagdbetrieb nicht erschweren. Hierzu ist es besonders wichtig, dass wir als Interessensvertreter der Jagd und als Stimme der Wildtiere agieren und uns am Verhandlungstisch aktiv einbringen“, unterstreicht Präsident Sieghartsleitner.

Internationale Arbeit

Jagd Österreich setzt sich für die Interessen der Jägerinnen und Jäger in über dreißig nationalen und internationalen Gremien und Arbeitsgruppen ein. Ein erheblicher Teil der Arbeit der Geschäftsstelle ist die Koordination von Informationen zu europäischen Gesetzesvorlagen und geeinte Stellungnahmen des Verbandes unter Berücksichtigung der Interessen der Bundesländer. 

„Über 80 Prozent aller Gesetze, die auf den landwirtschaftlichen Sektor abstellen und dementsprechend früher oder später die Jagd betreffen, sind auf Gesetzesinitiativen aus Brüssel zurückzuführen. Die Arbeit von Jagd Österreich in Abstimmung mit dem europäischen Jagdverband FACE und dem CIC ist für die Arbeit der Landesjagdverbände und unsere jagdlichen Interessen in Österreich sehr wichtig und unverzichtbar“, hält Herbert Sieghartsleitner fest.

Dank und Anerkennung

„Zu guter Letzt gilt mein Dank meinem Amtsvorgänger als Präsident von Jagd Österreich, Landesjägermeister DI Josef Pröll, der den Verband in durchaus stürmischen Zeiten sicher manövriert hat und durch die notwendige Restrukturierung maßgeblich zum Erfolg von Jagd Österreich geführt hat“, unterstreicht Herbert Sieghartsleitner.

Der Dachverband „Jagd Österreich“ ist der Zusammenschluss aller neun österreichischen Landesjagdverbände. Er geht aus der bisherigen Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände hervor und vertritt die Interessen der rund 130.000 österreichischen Jägerinnen und Jäger auf nationaler und internationaler Ebene. http://www.jagd-oesterreich.at

#SignforHunting

Hier geht es zur Petition: signforhunting.com/de/

Der Natur in Europa geht es schlecht, aber nicht überall. Wo und wann immer es möglich ist, setzen sich Jäger für eine gute Zukunft ein, indem sie sich jeden Tag in ganz Europa für den Naturschutz engagieren. Einige politische Entscheidungsträger in Brüssel arbeiten jedoch gegen die Jagd. Wichtige Jagdpraktiken werden unnötigerweise eingeschränkt.

Es wird Druck ausgeübt, um in einigen Ländern die Bewirtschaftung von Großraubtieren durch Jäger auszusetzen, selbst wenn Jäger entscheidend zur Erholung der Populationen beigetragen haben. Wenn dies gelingt, werden der Rest Europas und die Großraubtiere darunter leiden. Die Jagd wird sogar als eine der größten Bedrohungen für die Natur dargestellt, obwohl es eindeutige Beweise für das Gegenteil gibt.

Es gibt eine aktive Agenda zur Beendigung der meisten regionalen Jagdpraktiken in ganz Europa. Einige politische Entscheidungsträger haben sogar vorgeschlagen, die Jagd (und den Fischfang) auf 10 % der EU-Fläche einzustellen.

Forderungen

80 % der Vorschriften und Regelungen, die die Jagd und den Naturschutz betreffen, kommen aus Brüssel. Mit der Kampagne #SignforHunting fordert die FACE als Vereinigung der Europäischer JägerInnen von der EU:

  • Wir wollen ein Europa mit einer reichen Biodiversität für alle.
  • Wir wollen, dass die Naturschutzpolitik Anreize für die Naturschutzarbeit von Jägern schafft, auch in Schutzgebieten.
  • Wir wollen, dass das EU-Naturschutzrecht Ergebnisse für Ökosysteme und Lebensräume für das Niederwild, insbesondere Feuchtgebiete und Ackerland, erzielt.
  • Wir wollen einen objektiveren und evidenzbasierten Ansatz für die Jagd, einschließlich regionaler Jagdpraktiken.
  • Wir wollen genaue Bewertungen von Großraubtierpopulationen anhand geeigneter Kriterien und ein Verfahren zur Änderung ihrer Einstufung in die Liste der Habitat-Richtlinie.
  • Wir wollen, dass die Jäger als Teil der Lösung für den Naturschutz anerkannt werden, nicht als das Problem.
  • Wir wollen, dass Gesetze und Entscheidungen, die die Jagd betreffen, gerecht sind und einen deutlichen Nutzen bringen, wobei die Grundsätze der Subsidiarität und der Verhältnismäßigkeit zu beachten sind.
  • Wir wollen, dass unser kulturelles Erbe geachtet wird, das für die Zukunft eines vielfältigen Europas und für die Bereicherung des Lebens des einzelnen Bürgers von entscheidender Bedeutung ist.
  • Wir wollen, dass Brüssel diese Agenda auch international verfolgt, da die EU einen starken Einfluss auf globaler Ebene hat.
Dafür ist das Ziel die Unterschrift von 1 Million JägerInnen bzw. EuropäerInnen zu sammeln.
 
Du möchtest eine Zukuft für die Jagd? Unterschreibe jetzt!
Hier geht es zur Petition: signforhunting.com/de/
 
 
Über die FACE
Der Europäische Verband für die Jagd und Wildtiererhaltung (FACE), der die Interessen von 7 Millionen Jägern in Europa vertritt, führt diese Kampagne durch. FACE ist die größte demokratische Vertretung der Jäger weltweit und eine der größten europäischen Organisationen der Zivilgesellschaft.

FACE setzt sich aus seinen Mitgliedern zusammen: den nationalen Jagdverbänden aus 37 europäischen Ländern, darunter den 27 Mitgliedstaaten der EU, sowie 7 assoziierten Mitgliedern.

www.annarauchenberger.com / Anna Rauchenberger - Wien, Austria - 31.03.2022 - Jagd Österreich

JAGD ÖSTERREICH stellt sich neu auf

Mit 1. April stellt sich JAGD ÖSTERREICH neu auf und beruft den erfahrenen Juristen Jörg Binder zum Generalsekretär. Jörg Binder folgt damit Klaus Schachenhofer, der mit Ende Oktober 2021 in die Privatwirtschaft wechselte.

Mit der Bestellung von Jörg Binder zum Generalsekretär, wechselt ein versierter Verwaltungsjurist in die Geschäftsführung von JAGD ÖSTERREICH. Binder studierte Rechtswissenschaften in Graz und Bonn. Zuletzt war er Richter am Bundesverwaltungsgericht. Jagdlich verankert ist Jörg Binder im Industrie-, Wald- und Weinviertel. Als Universitätslektor lehrt Binder außerdem an der Universität für Bodenkultur Wien. Im Rahmen der Jungjägerausbildung unterrichtet er Jagdrecht, Wildbrethygiene und jagdliches Brauchtum in Wien und Perchtoldsdorf.

In der Funktion des Generalsekretärs übernimmt er das operative Geschäft des Verbandes und die Umsetzung der Beschlüsse der Landesjägermeisterkonferenz.

Der langjährige Marken- und PR-Manager und Mitarbeiter der ersten Stunde wird den Verband zukünftig als stellvertretender Generalsekretär unterstützen und in dieser Funktion dem Generalsekretär zur Seite stehen. Seit November 2021 hat Molter als interimistischer Geschäftsführer in enger Abstimmung mit Präsident Josef Pröll den Verband geleitet. Sowohl seine langjährige Erfahrung in der jagdlichen Interessensvertretung auf internationaler und nationaler Ebene als auch seine breite Wissensbasis in den Projekten, Agenden und Anliegen der Jagd in Österreich bleiben somit dem Verband erhalten.

Die Wildtierökologin Viktoria Toff unterstützt JAGD ÖSTERREICH als Assistenz der Geschäftsführung und übernimmt in dieser Funktion die Vertretung für Julia Trieb, die sich ab Ende April in die Karenz zurückzieht. Die Kärntnerin bringt neben den Studien der Agrarwissenschaften, der Wildtierökologie und des Wildtiermanagements an der Universität für Bodenkultur auch Erfahrungen in der Verbandsarbeit mit. Zuvor arbeitete Toff als persönliche Assistenz in der Leitung der Vorortkontrolle der Agrarmarkt Austria. In ihrem beruflichen Werdegang durchlief sie mehrere Stationen und so sammelte sie auch Erfahrungen bei der Kärntner Jägerschaft im Rahmen eines Fallwildprojektes. Die Mitarbeit am elterlichen Hof ist seit ihrer Kindheit Teil ihres Selbstverständnisses. Jagdlich engagiert ist Toff in Ihrer Heimatgemeinde.

Bild 1: v.l.n.r.: Präsident Josef Pröll mit Generalsekretär Jörg Binder und Generalsekretär-Stv. Lutz Molter (Credits: JAGD ÖSTERREICH/Anna Rauchenberger)

Der Dachverband „Jagd Österreich“ ist der Zusammenschluss aller neun österreichischen Landesjagdverbände. Er geht aus der bisherigen Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände hervor und vertritt die Interessen der rund 130.000 österreichischen Jägerinnen und Jäger auf nationaler und internationaler Ebene. http://www.jagd-oesterreich.at

Neuer Vorarlberger Landesjägermeister

Der ehemalige Internist übernimmt damit das Amt von Dr. Christof Germann, welcher aufgrund geänderter beruflicher Rahmenbedingungen, mit Ablauf der Funktionsperiode die Funktion des Landesjägermeisters niederlegte.

An der, coronabedingt schriftlich, abgehaltenen Generalversammlung kamen mehr als zwei Drittel der Delegierten ihrem Stimmrecht nach und gaben ein klares zustimmendes Votum für den vorliegenden Wahlvorschlag des Vorstandes ab.

Mit Univ.Doz. Dr. Christoph Breier wird auch zukünftig ein Kenner der Jagd in Vorarlberg die Geschicke der Vorarlberger Jägerschaft lenken. Er übte neun Jahre lang die Funktion des Hegeobmannes in der Wildregion 1.4 (Hintere Bregenzerach) aus und bringt durch sein bisheriges Engagement im Landesvorstand sowie als vormaliger Landesjägermeister-Stellvertreter bereits einiges an Erfahrung im internen Bereich der Jägerschaft mit. Als langjähriger Pächter im hinteren Bregenzerwald hat Dr. Breier einen wertvollen Einblick in die Jagdpraxis sowie in die Herausforderungen der modernen Jagdwirtschaft erlangt.

Die Funktion der drei stellvertretenden Landesjägermeister wird in der kommenden Periode durch das bisherige LJM-Team Dr. Christof Germann, Mag. Jürgen Rauch und Sepp Bayer übernommen.

Die Arbeitsweise im Landesjägermeister-Team hat sich in den vergangenen drei Jahren bewährt. Durch die Weiterführung und Erweiterung des Führungsteams ist ein hohes Maß an Kontinuität gewährleistet.

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Auflistung der im Zuge der Generalversammlung gewählten Vorstandsmitglieder der Vorarlberger Jägerschaft:

  • LJM Dr. Christoph Breier
  • LJM-Stv. Dr. Christof Germann
  • LJM-Stv. Sepp Bayer
  • LJM-Stv. Mag. Jürgen Rauch
  • MMag. Dr. Tobias Gisinger (Rechtsbeirat)
  • Gernot Heigl MSc (Schriftführer)
  • Mag. Peter Rhomberg (Finanzreferent)
  • RJ Edwin Kaufmann (Vertreter Jagdschutzorgane)
  • Eberhard von Gemmingen-Hornberg (Vertreter der im Ausland wohnhaften Mitglieder)

Als Mitglieder des Kontrollorgans wurden folgende Personen gewählt:

  • Gerhard Humpeler (Rechnungsprüfer)
  • Stephan Kaar (Rechnungsprüfer)
  • Christof Santer (Ersatzmitglied)

Rehkitzrettung mit modernem Know-How

Vorarlberger Jäger und Landwirte testen Drohnen zur Rehkitzrettung.

Jährlich fallen bis zu 25.000 Rehkitze in Österreich den Mähwerken zum Opfer. Gut getarnt im hohen Gras sind sie mit dem freien Auge nahezu unsichtbar. Landwirtschaftliche Wiesen werden somit oft zur Todesfalle für die jungen Rehe. Um den Mahdverlust und das Tierleid so gering wie möglich zu halten setzen die Vorarlberger JägerInnen und Landwirte verstärkt auf moderne Technik wie Kitzretter und seit neuestem auch auf Drohnen mit Wärmebildkameras.

Frühling in Wald und Flur bedeutet Jungtierzeit. Auch die Rehe bringen in dieser Zeit, meist im Mai, ihre Kitze auf die Welt. Typisch für Rehe ist das Verstecken der Jungtiere. Das Muttertier platziert seine noch geruchlosen Jungen sorgsam im Wald oder im hohen Gras. „Dort sind die Rehkitze mit ihrem gepunkteten Fell, und dem natürlichen Verhalten sich bei Gefahr zu ducken, bestens vor Fressfeinden geschützt.“, erklärt Gernot Heigl, Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft und ergänzt: „Die Jungtiere scheinen verlassen, doch das Muttertier bleibt immer in der Nähe und kommt nur zum Säugen zu den Jungen.“

Gut getarnt im hohen Gras sind Rehkitze mit dem freien Auge nahezu unsichtbar.

Das Versteck als tödliche Falle

Was sich über Jahrtausende für das Überleben des Rehwilds bewährt hat, erweist sich im Zusammenleben mit dem Menschen als Verhängnis für die Tiere. Zum einen werden vermeintlich verwaiste Rehkitze aus Tierliebe immer wieder von Spaziergängern „gerettet“ – mit fatalen Folgen. Zum anderen bleiben die Jungtiere durch ihren Duckinstinkt für Landwirte auf Wiesen und Feldern unsichtbar und werden daher häufig Opfer von Mähmaschinen. Aus diesem Grund beteiligt sich auch die Landwirtschaftskammer Vorarlberg bei der Kitzschutzinitiative. „Wir empfehlen den Landwirten, die richtige Mähtechnik einzusetzen und entsprechende Hilfsmittel zur Vermeidung von Unfällen in Anspruch zu nehmen. Schließlich sind nicht nur Wildtiere, sondern durch die Verunreinigung des Grünfutters auch die Nutztiere in Gefahr,“ führt Thomas Ölz von der Landwirtschaftskammer vor Augen.

Kitzrettung von oben

Die Vorarlberger Jäger und Landwirte suchen für die Kitzrettung laufend nach effizienteren Methoden und setzen verstärkt auf moderne Technik. Bewährt hat sich in den vergangenen Jahren der Einsatz des sogenannten „Rehkitzretters“, ein Gerät das in unregelmäßigen Abständen Blaulicht und Töne von sich gibt. Seit diesem Jahr fliegen im Namen der Kitzrettung auch Drohnen über Vorarlbergs Felder. Ausgestattet mit einer Wärmebildkamera können so Wiesen und Felder schnell und zuverlässig nach Rehkitzen abgesucht werden – bis zu 10.000 Quadratmeter in fünf Minuten. Wird ein Jungtier von der Drohne gefunden, so wird es von JägerInnen fachgerecht geborgen. „Grasbüschel eigenen sich für die Bergung hervorragend, um den menschlichen Geruch nicht auf das Tierkind zu übertragen,“ erläutert Gernot Heigl. Die Rehkitze werden in einer Kiste an den Wiesenrand gelegt und nach den Mäharbeiten wieder freigelassen.

Drohnen mit Wärmebildkameras kommen für Tests jetzt auch in Vorarlberg zum Einsatz

Vernetzung von Landwirten und Piloten

Die Kitzsuche mittels Drohnen ist in Tirol bereits seit zwei Jahren erprobt. „Aus eigenen Erfahrungen können wir sagen, dass die Drohnensuche eine wirkungsvolle Ergänzung der herkömmlichen Methoden ist. Dementsprechend stark ist auch die Nachfrage nach Drohnen für die Kitzrettung in Tirol,“ informiert Martina Just, Wildtierbiologin beim Jägerverband Tirol. Aus diesem Grund wurde die Initiative „Rehkitzrettung – gemeinsam gegen den Mähtod“, der auch die Vorarlberger Jägerschaft angehört, ins Leben gerufen. Mit der Plattform http://www.rehkitzrettung.at wird so eine schnelle und unkomplizierte Vernetzung zwischen Landwirten, Jägern und verfügbaren Drohnen geboten. „Das Interesse ist groß, seit dem Beginn der Initiative haben sich Drohnenpiloten aus allen Ecken Österreichs gemeldet“, erklärt Martina Just.

Für das freie Auge fast unsichtbar, sind die Rehkitze auf den Wärmebildkameras deutlich sichtbar – vorausgesetzt die Umgebungstemperatur ist kühl genug.

Wirkungsvolle Maßnahmen um Jungtiere zu retten

Mit der Kitzsuche per Drohne verfügen die Vorarlberger JägerInnen und LandwirtInnen über eine weitere Methode die Tiere aber auch die Futterernte zu schützen. Als besonders wirksam haben sich bereits die sogenannten „Kitzretter“ erwiesen, erklärt Gernot Heigl und ergänzt: „Diese Geräte ermöglichen es mit einfachen Mitteln, geringen Kosten und wenig Arbeitsaufwand Rehkitze vor dem Mähtod zu retten. Die Erfahrungen der letzten zwei Jahren bestätigen die hohe Erfolgsrate.“ Die Vorarlberger Jägerschaft wird in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Jägerverband den gezielten Einsatz von Drohnen weiter vorantreiben. Ein entsprechendes Netzwerk soll auch in Vorarlberg aufgebaut werden, um mögliches Tierleid im Zuge der Mahd weiter zu minimieren“, so Heigl.