Das gesamte Gespräch mit Matthias Neustädter kann unter diesem Link abgerufen werden:
Der Druck, die Abschussquote zu erfüllen, ist so groß, dass selbst der neue Landesjägermeister Christoph Breier die Freude an der Jagd verloren hat. Auch der Ruf, den Wolf in Vorarlberg zu töten, missfällt dem obersten Jäger des Landes. Das Gamswild dagegen laufe Gefahr, ausgerottet zu werden.
Der pensionierte Internist und Universitätsdozent Christoph Breier hat vor wenigen Tagen das Amt des Landesjägermeisters von Christoph Germann übernommen. Breier hat bereits als Kind, als er mit dem Großvater unterwegs war, Freude an der Jagd gefunden. Doch diese Freude hat er angesichts der Haltung der Behörden im Land mittlerweile verloren. Zu drastisch seien die Forderungen geworden, Wild zu erlegen – damit sich Tuberkulose nicht auf Rinder ausbreiten kann. Jahr für Jahr werde ihnen eine Abschussquote auferlegt und es drohten Verwaltungsstrafen, wenn sie diesem Auftrag nicht nachkommen.
Abschuss von hochträchtigen Muttertieren
In vielen Gebieten habe Vorarlberg gar kein TBC-Problem, so Breier. Zudem seien über den Winter viele Tiere trächtig. Wenn die Jäger dann zwischen Januar und März noch Tiere schießen, sind das hochschwangere Tiere, das bedeutet, im Leib des toten Muttertiers befindet sich ein lebendes Embryo. „Das ist für viele Jäger ein schreckliches Erlebnis, mit dem man extrem schwer umgehen kann“, so Breier. Tiere sollten seiner Ansicht nach deswegen ab Dezember nicht mehr gejagt werden.
Wolf nur ein Randproblem
Im vergangenen August hat ein Wolf bei Egg-Großdorf – Schetteregg mehrere Schafe gerissen. Danach kam sofort die Aufforderung der Landwirtschaftskammer, den Wolf zu erschießen. Mittlerweile kommen Überlegungen dazu auch von Landeshauptmann Markus Wallner. Der neue Landesjägermeister Christoph Breier hält das Problem in Vorarlberg für überschaubar. Der Wolf sei nur ein Randproblem für die Jäger.
Landesjägermeister Christoph Breier im Gespräch mit ORF-Redakteur Georg Fabjan
https://vorarlberg.orf.at/stories/3072901/https://vorarlberg.orf.at/stories/3072901/
Der Fall sei unüblich. Der Wolf hat laut Landesjägermeister Breier eine Berechtigung. Es komme darauf an, wo er sich auf natürlichem Weg seine Nahrung holen – etwa beim Wild. Ein Abschuss, wie ihn die Landwirtschaftskammer gefordert hat, sei zudem nicht so ohne weiteres realisierbar, da brauche es ein spezielles Bewilligungsverfahren. Für bedeutender hält Breier das Problem durch den Luchs.
Gamswild: Gefahr der Ausrottung
Das Gamswild in Vorarlberg ist stark gefährdet. Deshalb gibt es ein großangelegtes Forschungsprojekt in Vorarlberg. Durch Freizeitsportler werden die Gemsen nämlich aus den Bergen verdrängt, viele können dann nur schwer überleben. In Folge müssen sie oft geschossen werden, sagt Landsjägermeister Christoph Breier. Das Projekt soll nun Daten liefern, um die Überlebenschancen von Gamswild wieder zu verbessern.
Eigentlich wäre turnusmässig das Burgenland an der Reihe gewesen um das Jägerschaftsschießen zu organisieren. Aufgrund von baulichen Maßnahmen an der gewünschten Schießstätte in Pinkafeld hat der Landesjagdverband Burgenland gebeten, die Bundesmeisterschaften im kommenden Jahr zusammen mit dem 100-Jahr Jubiläum des Landes Burgenland ausrichten zu dürfen. Die Salzburger Jägerschaft mit LJM Max Mayr-Melnhof hat sich spontan bereit erklärt, diesen traditionellen Wettbewerb außertourlich in Salzburg zu organisieren und nicht einfach ausfallen zu lassen.
Alle Bundesländer waren nicht nur einverstanden sondern sogar froh, dass dies so kurzfristig und spontan möglich war. Wie gewohnt war es ein sehr schöner Anlass in einem traditionellen Rahmen unter der Beteiligung von allen Bundesländern.
Das Schießprogramm bestand neben den gewohnt 50 Tauben in einem Jagdparcours aus 20 Schuss jagdlicher Kugel auf den Rehbock stehend angestrichen und den Fuchs liegend frei (jeweils auf 100 m) sowie auf den Gamsbock sowohl sitzend wie auch stehend angestrichen auf 200 m.
Albert Deuring sicherte sich mit herausragenden 199 Ringen den Tagessieg in der Kugelwertung. Die sehr gute Treffsicherheit der Vorarlberger Kugelschützen wurde durch die weiteren Plätze 4 (Dr. Heinz Hagen), 7 (Martin Rhomberg) und 12 (Peter Tabernig) herausgehoben.

Mit einem sehr guten Tontaubenergebnis (43 von 50 Tauben) konnte sich Dr. Heinz Hagen in der Jagdlichen Kombinationswertung sogar den ganz beachtlichen 5. Rang sichern.
Im neu errichteten Tontaubenstand neben dem bestehenden Schießzentrum Stegenwald fanden sich die anderen Teammitglieder (neben den genannten Schützen waren noch Erich Hollenstein und Stefan Rhomberg in der Mannschaft) nicht wie gewohnt zurecht weshalb in der Gesamtwertung das Team Vorarlberg nur den 9. Platz erreichte.
Wir alle hoffen, dass im neuen Jahr wieder ein geordneter Schießbetrieb und somit eine Durchführung sowohl von Landesmeisterschaften wie auch von Qualifikationsschießen stattfinden kann und damit ein schlagkräftiges Team für das Burgenland gefunden werden kann.
Mit Schützenheil und Weidmannsheil,
Dr. Heinz Hagen, Landesschießreferent