Der ehemalige Internist übernimmt damit das Amt von Dr. Christof Germann, welcher aufgrund geänderter beruflicher Rahmenbedingungen, mit Ablauf der Funktionsperiode die Funktion des Landesjägermeisters niederlegte.
An der, coronabedingt schriftlich, abgehaltenen Generalversammlung kamen mehr als zwei Drittel der Delegierten ihrem Stimmrecht nach und gaben ein klares zustimmendes Votum für den vorliegenden Wahlvorschlag des Vorstandes ab.
Mit Univ.Doz. Dr. Christoph Breier wird auch zukünftig ein Kenner der Jagd in Vorarlberg die Geschicke der Vorarlberger Jägerschaft lenken. Er übte neun Jahre lang die Funktion des Hegeobmannes in der Wildregion 1.4 (Hintere Bregenzerach) aus und bringt durch sein bisheriges Engagement im Landesvorstand sowie als vormaliger Landesjägermeister-Stellvertreter bereits einiges an Erfahrung im internen Bereich der Jägerschaft mit. Als langjähriger Pächter im hinteren Bregenzerwald hat Dr. Breier einen wertvollen Einblick in die Jagdpraxis sowie in die Herausforderungen der modernen Jagdwirtschaft erlangt.
Die Funktion der drei stellvertretenden Landesjägermeister wird in der kommenden Periode durch das bisherige LJM-Team Dr. Christof Germann, Mag. Jürgen Rauch und Sepp Bayer übernommen.
Die Arbeitsweise im Landesjägermeister-Team hat sich in den vergangenen drei Jahren bewährt. Durch die Weiterführung und Erweiterung des Führungsteams ist ein hohes Maß an Kontinuität gewährleistet.
Auflistung der im Zuge der Generalversammlung gewählten Vorstandsmitglieder der Vorarlberger Jägerschaft:
- LJM Dr. Christoph Breier
- LJM-Stv. Dr. Christof Germann
- LJM-Stv. Sepp Bayer
- LJM-Stv. Mag. Jürgen Rauch
- MMag. Dr. Tobias Gisinger (Rechtsbeirat)
- Gernot Heigl MSc (Schriftführer)
- Mag. Peter Rhomberg (Finanzreferent)
- RJ Edwin Kaufmann (Vertreter Jagdschutzorgane)
- Eberhard von Gemmingen-Hornberg (Vertreter der im Ausland wohnhaften Mitglieder)
Als Mitglieder des Kontrollorgans wurden folgende Personen gewählt:
- Gerhard Humpeler (Rechnungsprüfer)
- Stephan Kaar (Rechnungsprüfer)
- Christof Santer (Ersatzmitglied)
Vorarlberger Jäger und Landwirte testen Drohnen zur Rehkitzrettung.
Jährlich fallen bis zu 25.000 Rehkitze in Österreich den Mähwerken zum Opfer. Gut getarnt im hohen Gras sind sie mit dem freien Auge nahezu unsichtbar. Landwirtschaftliche Wiesen werden somit oft zur Todesfalle für die jungen Rehe. Um den Mahdverlust und das Tierleid so gering wie möglich zu halten setzen die Vorarlberger JägerInnen und Landwirte verstärkt auf moderne Technik wie Kitzretter und seit neuestem auch auf Drohnen mit Wärmebildkameras.
Frühling in Wald und Flur bedeutet Jungtierzeit. Auch die Rehe bringen in dieser Zeit, meist im Mai, ihre Kitze auf die Welt. Typisch für Rehe ist das Verstecken der Jungtiere. Das Muttertier platziert seine noch geruchlosen Jungen sorgsam im Wald oder im hohen Gras. „Dort sind die Rehkitze mit ihrem gepunkteten Fell, und dem natürlichen Verhalten sich bei Gefahr zu ducken, bestens vor Fressfeinden geschützt.“, erklärt Gernot Heigl, Geschäftsführer der Vorarlberger Jägerschaft und ergänzt: „Die Jungtiere scheinen verlassen, doch das Muttertier bleibt immer in der Nähe und kommt nur zum Säugen zu den Jungen.“
Das Versteck als tödliche Falle
Was sich über Jahrtausende für das Überleben des Rehwilds bewährt hat, erweist sich im Zusammenleben mit dem Menschen als Verhängnis für die Tiere. Zum einen werden vermeintlich verwaiste Rehkitze aus Tierliebe immer wieder von Spaziergängern „gerettet“ – mit fatalen Folgen. Zum anderen bleiben die Jungtiere durch ihren Duckinstinkt für Landwirte auf Wiesen und Feldern unsichtbar und werden daher häufig Opfer von Mähmaschinen. Aus diesem Grund beteiligt sich auch die Landwirtschaftskammer Vorarlberg bei der Kitzschutzinitiative. „Wir empfehlen den Landwirten, die richtige Mähtechnik einzusetzen und entsprechende Hilfsmittel zur Vermeidung von Unfällen in Anspruch zu nehmen. Schließlich sind nicht nur Wildtiere, sondern durch die Verunreinigung des Grünfutters auch die Nutztiere in Gefahr,“ führt Thomas Ölz von der Landwirtschaftskammer vor Augen.
Kitzrettung von oben
Die Vorarlberger Jäger und Landwirte suchen für die Kitzrettung laufend nach effizienteren Methoden und setzen verstärkt auf moderne Technik. Bewährt hat sich in den vergangenen Jahren der Einsatz des sogenannten „Rehkitzretters“, ein Gerät das in unregelmäßigen Abständen Blaulicht und Töne von sich gibt. Seit diesem Jahr fliegen im Namen der Kitzrettung auch Drohnen über Vorarlbergs Felder. Ausgestattet mit einer Wärmebildkamera können so Wiesen und Felder schnell und zuverlässig nach Rehkitzen abgesucht werden – bis zu 10.000 Quadratmeter in fünf Minuten. Wird ein Jungtier von der Drohne gefunden, so wird es von JägerInnen fachgerecht geborgen. „Grasbüschel eigenen sich für die Bergung hervorragend, um den menschlichen Geruch nicht auf das Tierkind zu übertragen,“ erläutert Gernot Heigl. Die Rehkitze werden in einer Kiste an den Wiesenrand gelegt und nach den Mäharbeiten wieder freigelassen.
Vernetzung von Landwirten und Piloten
Die Kitzsuche mittels Drohnen ist in Tirol bereits seit zwei Jahren erprobt. „Aus eigenen Erfahrungen können wir sagen, dass die Drohnensuche eine wirkungsvolle Ergänzung der herkömmlichen Methoden ist. Dementsprechend stark ist auch die Nachfrage nach Drohnen für die Kitzrettung in Tirol,“ informiert Martina Just, Wildtierbiologin beim Jägerverband Tirol. Aus diesem Grund wurde die Initiative „Rehkitzrettung – gemeinsam gegen den Mähtod“, der auch die Vorarlberger Jägerschaft angehört, ins Leben gerufen. Mit der Plattform http://www.rehkitzrettung.at wird so eine schnelle und unkomplizierte Vernetzung zwischen Landwirten, Jägern und verfügbaren Drohnen geboten. „Das Interesse ist groß, seit dem Beginn der Initiative haben sich Drohnenpiloten aus allen Ecken Österreichs gemeldet“, erklärt Martina Just.
Wirkungsvolle Maßnahmen um Jungtiere zu retten
Mit der Kitzsuche per Drohne verfügen die Vorarlberger JägerInnen und LandwirtInnen über eine weitere Methode die Tiere aber auch die Futterernte zu schützen. Als besonders wirksam haben sich bereits die sogenannten „Kitzretter“ erwiesen, erklärt Gernot Heigl und ergänzt: „Diese Geräte ermöglichen es mit einfachen Mitteln, geringen Kosten und wenig Arbeitsaufwand Rehkitze vor dem Mähtod zu retten. Die Erfahrungen der letzten zwei Jahren bestätigen die hohe Erfolgsrate.“ Die Vorarlberger Jägerschaft wird in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Jägerverband den gezielten Einsatz von Drohnen weiter vorantreiben. Ein entsprechendes Netzwerk soll auch in Vorarlberg aufgebaut werden, um mögliches Tierleid im Zuge der Mahd weiter zu minimieren“, so Heigl.