Das Feuerwerk zum Jahreswechsel bedeutet für viele Wildtiere Stress. Die lauten Geräusche rund um Silvester, die grellen Lichter und die hohe Feinstaubbelastung in der Luft versetzen jedes Jahr die Wildtiere aufs Neue ohne Vorwarnung in Panik.
Silvesterknaller erzeugen einen Schalldruckpegel zwischen 120 und 180 Dezibel. Diese Lautstärke reicht aus, um sogar Igel aus ihrem Winterschlaf zu wecken und Vögel von ihren Schlafplätzen zu schrecken. Und auch für andere Wildtiere mit feinem Gehörsinn, wie Füchse, die selbst die Geräusche von Mäusen unter geschlossener Schneedecke hören können, bedeutet die Silvesterknallerei gewaltiger Stress.
Und wenn Pflanzenfresser wie Reh oder Rotwild in Panik geraten, müssen diese blitzschnell ihren Stoffwechsel aus dem Ruhemodus auf Fluchtmanöver umstellen und verbrauchen dabei sehr viel mühsam angesparte Kraftreserven. Dabei ist es gerade in der Winterzeit wichtig, dass diese Wildtiere möglichst viel Ruhe bekommen, um mit dem kargen Nahrungsangebot und der winterlichen Witterung zurecht zu kommen.
Der Vorarlberger Landesjägermeister Christoph Breier erklärt: „Es ist wichtig, Rücksicht auf die Wildtiere zu nehmen und insbesondere keine Silvesterknaller in der Nähe von Wäldern, Feldern, Parks oder Gewässern zu zünden.“
Silvester ohne Stress und Knallerei !
„Bereiten wir unseren Wildtieren einen schönen Jahreswechsel ohne Böller und Leuchtraketen und respektieren wir ihren Lebensraum und das Ruhebedürfnis der Tierwelt.“ betont Breier.
Deshalb unsere Bitte:
Feiern Sie das Neue Jahr mit Wild und Natur, in Rücksicht auf den gemeinsamen Lebensraum
Auf Basis „Feiern statt feuern“ von Wildbiologin Dr. Christine Miller:
Lärm
Fakt: Lärmeffekte sind bis zu 120 -180 deziBel laut – beim Menschen treten bei 120 dB Schmerzen, ab 140 dB irreversible Schäden auf.
Bei Wildtieren sind diese Schwellen deutlich niedriger!
Licht
Fakt: Eine Silvesterrakete steigt in der Regel 20 bis 15 Meter, bevor sie zündet und grelle, bunte Lichtblitze erzeugt. Profi-Feuerwerke kommen auf Steighöhen bis zu 260 Meter und somit direkt in die Wohn- und Schlafzimmer der Wildtiere.
Bei Wildtieren können Schäden bei empfindlichen Augen auftreten,
es wird Desorientierung ausgelöst,
das vor allem auch viele Singvögel trifft.
Feuergefahr
Fakt: Temperaturen von weit über 400 °C
Durch trockenes Pflanzenmaterial in den Wäldern, schneefreie Wiesenhänge (Schneerutschungen) und trockene Stadeln können immer wieder Brände ausgelöst werden.
Das Leben unserer Wildtiere ist
durch solch ausgelöste
Wald- und Wiesenbrände gefährdet.