Die Wildökologische Raumplanung ist eine großräumige Regionalplanung, auf der eine lokale Detailplanung aufbaut. Dabei erfolgt eine Einteilung des Landes in Wildräume, Wildregionen und Wildbehandlungszonen. Ziel der Wildökologischen Raumplanung ist die Verbesserung der Grundlagen für eine dauerhafte Eingliederung heimischer Wildtierarten in die Kulturlandschaft in landeskulturell verträglicher Form. Dabei kommt den Kriterien Schutz und nachhaltige Nutzungsmöglichkeit von Wildtierpopulationen (inklusive Schutz und Gestaltung entsprechender Lebensräume) sowie Vermeidung von Wildschäden in der Land- und Forstwirtschaft primäre Bedeutung zu. Der integrale Planungsansatz zielt auf eine Harmonisierung von Biotoptragfähigkeit und Wildbestand ab.
In Vorarlberg sind nur mehr wenige Gebiete vorhanden, die dem Rotwild einen allen Anforderungen entsprechenden Lebensraum bieten können. Insbesondere fehlen geeignete Wintereinstandsgebiete. Daher ist es erforderlich, dass das Rotwild in jene Gebiete des Landes gelenkt wird, die seinen Anforderungen noch am besten zu entsprechen vermögen. Demnach wurden die vorhandenen Lebensräume von Rotwildpopulationen in Kernzonen, Randzonen und Freizonen eingeteilt.
Die Kernzone (Gelb) dient zur Sicherung und Verbesserung des Lebensraumes zur (langfristigen) Erhaltung der betreffenden Wildart in der Kulturlandschaft.
Ziel ist, mit artgemäßen und biotopangepassten Hegemaßnahmen einen gesunden und dem Lebensraum angepassten Wildstand (mit landeskulturell tragbaren Wildschäden) zu erhalten.
Die Randzone (Orange) kann in ihrer Funktion als Verdünnungszone (Arealeinschränkung) oder als Ausbreitungszone (Arealausweitung z.B. für Steinwild, Raufußhühner oder große Beutegreifer) eingesetzt werden.
Je nach Zielsetzung wird versucht, eine verminderte Dichte und/oder Aufenthaltsdauer des Wildes oder eine Ausbreitung (z.B. Neubesiedlung) zu erreichen. In Vorarlberg wurde die Rotwild-Randzone als Verdünnungszone definiert und ausgewiesen.
Ein verstärkter Abschuss sollte den Rotwildbestand in diesen Bereichen auf ein geringes Bestandesniveau senken. Die Größe beträgt rund 55.000 Hektar und hat einen Anteil von 21,3% an der Landesfläche.
Die Freizone (Grün) ist die Arealbegrenzung. Es handelt sich um einen aus landeskultureller Sicht für das betreffende Wild ungeeigneten Lebensraum, Rotwild wird nicht geduldet.
Der gesamte Wildraum 5 (mit seinen Wildregionen 5.1, 5.2 und 5.3) und die Wildregion 1.8 sind als Freizone in Vorarlberg ausgewiesen. Die Gesamtfläche beträgt knapp 44.000 Hektar, rund 17% der Landesfläche.
Für die
Abschussplanung werden die gesamten Wildpopulationen und deren
Lebensräume erfasst. Dementsprechend sind im Jagdrecht entsprechende
Planungsebenen festgelegt:
Rotwildräume als oberste Planungsebene
für die Abschussplanung beim Rotwild und Wildregionen als mittlere
Planungsebene für das Rotwild und als oberste Planungsebene für die
anderen Wildarten, die der Abschussplanung unterliegen.
Mit rund 97 000 Hektar sind nur zirka 37 Prozent der Vorarlberger Landesfläche mit Wald bedeckt. Dies ist vor allem auf den überwiegend gebirgigen Charakter zurückzuführen. Ein hoher Anteil der Landesflächen liegt oberhalb der aktuellen Waldgrenze.
Vorarlbergs Wälder wachsen und sie sind weitgehend gesund. Die Waldbilanz ist positiv. In den letzten Jahrzehnten hat die Waldfläche Österreichs um die Größe des Bundeslandes Vorarlberg zugenommen. Mehr Wald, gesunder Wald und steigende Einschlagreserven beweisen, daß in Vorarlberg Wald und Wild gut miteinander auskommen. Einzeln vorkommende Wildschäden werden von den JägerInnen ersetzt. Vom jährlichen, natürlichen Zuwachs von über 500 000 Vorratsfestmeter werden in Vorarlberg nur rund zwei Drittel genutzt. Der Holzvorrat in den heimischen Wäldern steigt daher Jahr für Jahr.
Zur Beurteilung von Wald ist nicht nur die Fläche wichtig, sondern auch die Artenzusammensetzung. Nicht Fichtenmonokulturen, sondern Mischwälder sind das Ziel, also ein je nach Standort geeignetes Verhältnis von Nadel- und Laubbäumen. Auch die Jägerschaft beteiligt sich an forstlichen Forschungsvorhaben und wildbiologischen Projekten, um in Vorarlberg möglichst natürliche Wälder aufkommen zu lassen.
Von Menschen völlig unbeeinflußter „Urwald“ ist in Europa, Österreich und vor allem in Vorarlberg selten geworden. Seit Menschen hier leben, war der Wald immer ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und bis zur Entdeckung der Kohle war er der einzige Energielieferant.
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