JHV der Vlbg. Jagdschutzorgane 2025

im GH Uralp in Au

Am 28. Mai 2025 eröffnete RJ Manuel Nardin pünktlich um 19:00 Uhr die 61. Jahreshauptversammlung der Vorarlberger Jagdschutzorgane. Die Veranstaltung fand im festlich geschmückten Gasthaus Uralp in Au statt und war sehr gut besucht – neben zahlreichen Mitgliedern konnten auch viele Ehrengäste begrüßt werden.

Für die feierliche Umrahmung sorgte die Jagdhornbläsergruppe der Bezirksgruppe Bludenz, die der Versammlung einen würdigen musikalischen Rahmen verlieh.

Rückblick und Bericht des Obmanns

In seiner Begrüßung ging Obmann Manuel Nardin auf die steigenden Anforderungen an Jagdschutzorgane ein. Die Aufgabe erfordere heute nicht nur fachliches Können, sondern auch ein hohes Maß an Flexibilität, Optimismus, Standhaftigkeit und gelebter Wertetreue.

Im Rückblick auf das vergangene Jahr hob er besonders folgende Punkte hervor:

  • Rucksackaktion: Die Aktion wurde von den Mitgliedern sehr gut angenommen.

  • Exkursion: Die zweitägige Fahrt in den Nationalpark Kalkalpen und zum Jagd- und Forstbetrieb des Fürsten von Württemberg war ein voller Erfolg. 47 Mitglieder nahmen teil. Neben fachlichem Austausch kam auch die Kameradschaft nicht zu kurz.

Ein besonderer Dank ging an das Land Vorarlberg, die Vorarlberger Jägerschaft sowie die Sektion Dienstnehmer der Landwirtschaftskammer für die großzügige Unterstützung bei der Umsetzung dieser Aktivitäten.

Aktuelle Themen und Ausblick

RJ Nardin sprach in seinem Bericht auch wichtige aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen an:

    • Kollektivverhandlungen & Lehrlingsentschädigung
      Die Gehaltsfrage bei Lehrlingen im neu geschaffenen Lehrberuf „Berufsjagdwirtschaft“ wird aktuell verhandelt.

    • Lehrberuf Berufsjagdwirtschaft
      Seit Kurzem als 16. Lehrberuf im Bereich Land- und Forstwirtschaft gesetzlich verankert. Interessierte können nach Abschluss einer Ausbildung zum Forstwart oder Waldaufseher die zweijährige Lehre zum Berufsjäger antreten. Neben der Ausbildung im Revier ist der Besuch der Berufsschule in Rotholz vorgesehen. Ziel ist es, 2026 die ersten Lehrlinge zu starten.

    • JSO-Ausbildung
      Die Ausbildung zur Jagdschutzorgans bleibt ein wichtiges Standbein: Heuer traten 13 Kandidaten zur Prüfung an, 11 befinden sich im zweiten Ausbildungsjahr und 15 neue Probejäger starten demnächst.

    • Druck auf Wildtiere & Lebensraum
      Die intensive Freizeitnutzung übt zunehmenden Druck auf Wildtiere und deren Lebensräume aus.

    • TBC-Entwicklung
      Hohe Prävalenz im hinteren Silbertal und positive Fälle im Bregenzerwald, mit ersten Nachweisen auch südlich der Ill. Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind erheblich. Nardin betonte, dass Schuldzuweisungen nicht zielführend seien – nur durch gemeinsame Anstrengungen lasse sich das Problem lösen. Allen Betroffenen wurde die volle Unterstützung des Verbandes zugesichert.

    • Überarbeitung des WÖRP,

    • Gamswild und FFH-Richtlinie,

    • Monitoring als Basis jagdlicher Planung (mit dem Appell zur Bereitstellung entsprechender Werkzeuge),

    • Großraubwild – insbesondere der Wolf
      waren weitere zentrale Themen, die angesprochen wurden.

Dank und Schlusswort

Zum Abschluss dankte RJ Manuel Nardin dem gesamten Vorstand, dem Land Vorarlberg, der Sektion Dienstnehmer der Landwirtschaftskammer sowie der Vorarlberger Jägerschaft für die stets konstruktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit im vergangenen Jahr.

Ehrungen

Für besondere Verdienste und langjährigen engagierten Einsatz als Jagdschutzorgan verleiht der Verband Ehrenauszeichnungen und Berufstitel.

Im Rahmen der diesjährigen Jahreshauptversammlung wurden folgende Mitglieder in Anerkennung ihrer Leistungen zum Revierjäger ernannt:

  • RJ Gernot Steurer, Sibratsgfäll

  • RJ Roman Egender, Andelsbuch

  • RJ Patrick Düngler, Tschagguns

  • RJ Siegbert Terzer, Göfis

Die Auszeichnung ist Ausdruck großer Wertschätzung für das langjährige Engagement dieser Kollegen im Dienste von Wild, Natur und Jagd.

Zeugnisverteilung Jagdschutzprüfung 2025

Ein besonderer Programmpunkt der Jahreshauptversammlung war die feierliche Überreichung der Zeugnisse an die erfolgreichen Absolventen der Jagdschutzprüfung 2025.

DI Hubert Schatz, Leiter der Prüfungskommission, übergab im festlichen Rahmen die Abschlusszeugnisse an die frisch geprüften Jagdschutzorgane:

  • Michael Lampl, Satteins
  • Jakob Galehr, Schlins
  • Tobias Tomazzoli, Laterns
  • Stephan Terzer, Göfis
  • Rafael Neher, Tschagguns
  • Matthias Tagwerker, Vandans
  • Alexander Geiger, AU
  • Manuel Mossbrugger, Au
  • Maximilian Pasi, Bregenz
  • Oliver Scherer, Nenzing

Zum Abschluss richtete Obmann Manuel Nardin noch einige persönliche Worte an die frisch geprüften Jagdschutzorgane. Er gab ihnen wertvolle Gedanken für ihren künftigen Berufsalltag mit auf den Weg:

  • Seid achtsam, mit wem ihr euch einlasst.

  • Lasst euch durch Gefälligkeiten nicht in eine Abhängigkeit bringen – bewahrt eure Unbestechlichkeit.

  • Bleibt stets aufrichtig und handelt geradlinig.

  • Verleiht eurem Namen nicht leichtfertig Gewicht – steht zu euren Entscheidungen.

  • Pflegt und achtet die Tradition – durch würdige Kleidung, Tracht und Jägerhut.

Diese Grundsätze sollen Orientierung geben und helfen, das Ansehen und die Werte des Berufsstandes auch in Zukunft zu wahren.

Am Ende der Veranstaltung stellte sich noch Luca Fuchs, der neue Wildbiologe beim Land Vorarlberg vor.

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