Tularämie breitet sich aus – Vorsicht bei der Niederwildjagd
Bei einem verendeten Feldhasen in Lustenau wurde die Hasenpest (Tularämie) festgestellt. Der Erreger Francisella tularensis befällt vor allem Hasen und Nagetiere, kann aber auch auf den Menschen übergehen (Zoonose). Mit Beginn der Herbstjagd ist daher erhöhte Aufmerksamkeit gefragt.
Was ist die Hasenpest?
Die Tularämie ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die bei Hasen meist akut und tödlich verläuft. Kranke Tiere wirken matt, verlieren ihre Fluchtbereitschaft und zeigen oft eine stark vergrößerte Milz.
Der Erreger ist äußerst widerstandsfähig – er überlebt in feuchter Erde, Wasser oder Schlamm mehrere Wochen.
Für den Menschen kann der Kontakt mit infiziertem Wild, Erde oder Staub gefährlich werden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch findet jedoch nicht statt.
⚠️ Symptome beim Menschen
Nach drei bis fünf Tagen (selten bis zu drei Wochen) können auftreten:
Fieber, Schüttelfrost
schmerzhafte Lymphknotenschwellungen
Muskel- oder Gelenkschmerzen
kleine Geschwüre an Eintrittsstellen (z. B. an Händen)
Frühzeitig erkannt ist die Erkrankung gut mit Antibiotika behandelbar.
✅ Verhaltensempfehlungen für Jägerinnen und Jäger
Auffällige oder tote Hasen nicht berühren
Beim Auswerfen und Abbalgen Schutzausrüstung tragen (Handschuhe, Mund-Nasen-Schutz)
Staub vermeiden – Balg ggf. leicht befeuchten
Werkzeuge und Hände gründlich reinigen und desinfizieren
Verdächtiges Wild nicht zum Verzehr freigeben
Kadaver sicher verpacken und dem Bezirksveterinäramt melden
Der Nachweis von Tularämie beim Wild ist anzeigepflichtig.