An die 180 Kinder mit Begleitpersonen wurden von 6 fachkundigen Jagdschutzorgane durch die verschiedenen Stationen durchgeführt. Empfangen wurden sie traditionell an der Eingangstür von HM Dieter Schneider aus Höchst mit seinem lebenden Uhu „Manni“, den er schon seit 35 Jahren in seiner pflegenden Obhut hat. Er kommt aus einer deutschen Zuchtstation, in der Uhus zum Auswildern ausgebrütet werden. Uhu „Manni“ ist seit seiner Geburt wegen einer verkümmerten Schwinge nahezu flugunfähig, was in der Wildnis seinen sicheren Tod bedeutet hätte. HM Dieter Schneider hat sich diesem Uhu angenommen und jetzt lebt er seit über drei Jahrzehnte bei seinem „Ziehvater“, der ihn fürsorglich umsorgt und ihn unter anderem auch als Lockvogel für die Krähenjagd, sprich, für die Beizjagd einsetzt. Normalerweise werden Uhus in der freien Wildbahn nicht so alt. Der älteste freilebende Uhu wurde 27 Jahre alt, aber durch die regelmäßige Fütterung von einer Krähe alle zwei Tage, wird seine Lebenserwartung deutlich gesteigert. Der älteste Uhu von dem berichtet wurde, wurde 68 Jahre alt. Er ist also der Methusalem untern den Großeulen und wird auch im Volksmund König oder Herrscher der Nacht genannt. Die Begeisterung unter den Kindern war groß, denn, wann haben diese Kinder schon die Gelegenheit, einen lebenden Uhu zu streicheln und sein weiches Federkleid spüren, das ihn beim Jagen in der Nacht nahezu lautlos macht.
Weiter ging es zum Stimmenimitator JO Johann „Jödele“ Rüf. Er zog mit gekonnter Lautnachahmung und Erklärungen zu den einzelnen Tieren die Kinder in seinen Bann. Alleine das originelle Auftreten des passionierten Musikers, Bauer und Jäger war ein Besuch wert. Sein Repertoire reichte vom Zwitschern einer Kohlmeise über das Krächzten einer Krähe, zischte wie ein Birkhahn, gurrte wie eine Ringeltaube, mimte den Warnlaut, das „Schrecken“ von einem Reh, den Ruf vom Kuckuck und dem Buchfink, die auch als Wetterpropheten gelten sollen. Zum Schluss seiner Vorstellung gab der bereits Wettbewerb geprüfte Johann das täuschend ähnliche Röhren eines Hirsches auf einem Kuhhorn zum Besten.
Die Sonderschau über die Rückkehr der heimischen Raubtiere folgte als nächste Station. Die Kinder waren begeistert von den lebensechten Präparaten von Wolf, dem Luchs und der Wildkatze und diverser Beutegreifer wie zum Beispiel dem Adler, dem größten heimischen Raubvogel, in seiner gigantischen Größe dargestellt mit ausgebreiteten Schwingen. Fachkundig und einfach erklärt wurde den kleinen interessierten Besuchern der Größenunterschiede von Waldkauz, Uhu und der Waldohreule beispielhaft vor Augen geführt und wo die Unterschiede im Federkleid von Steinadler, dem Sperber und dem Mäusebussard liegen. Viele Fragen wurden gestellt und Geschichten erzählt die sie schon selbst erlebt oder in der Familie gehört hatten.
Anhand von Fotos wurde den Kinder die unterschiedlichsten Arten von Jagdhunden und deren Aufgaben erklärt, für die sie bei der Jagd eingesetzt werden. Von Apportierhunden, über Schweißhunde bis hin zum Bauhund, der speziell für die Dachs- und Fuchsjagd zum Einsatz kommt. JO Hubert Ratz, seines Zeichens Tierpräparator aus Bezau erzählte über seine Arbeit und zeigte Beispiele, wie ein Tierpräparat zustande kommt. Auch die Geweihentwicklungsstufe von einem Hirsch als nächste Station versetzte die Kinder ins Staunen. Allein schon die Tatsache, wie schnell ein Hirschgeweih innerhalb von ein paar Monaten zu seiner tatsächlichen Größe zu wachsen vermag.
Als letzte Station wurden die Kinder durch den „Trophäensaal“ geführt, wo stattliche 1260 Trophäen von Hirsch, Reh, Gams und Steinbock die Wände ziehrten. Die Jagdschutzorgane die durch die Schau führten, erklärten den Kinder die Aufgaben der Jagd. Über den Lebensraum und Lebensweise der Wildtiere. Wie sie gehegt, reguliert und geschont werden. Was uns die ausgestellten Trophäen verraten und wieso sie gesammelt werden. Die Rolle der Jagd im Ökosystem unserer Heimat. Wie das Zusammenspiel von Wild und Wald funktioniert und das Miteinander von Wild, Wald und Mensch und warum die Tiere in Notzeiten gefüttert werden.
Zum Abschluss der etwa zweistündigen Führung gab es für jedes Kind eine Jause und eine Limo, ein Malbuch und zusätzlich lehrreiche Literatur, wie zum Beispiel über Fährtenkunde diverser heimischer Tierarten.